Kleve. Am Berufskolleg Kleve wurden die Ausbildungsgänge noch verbessert. Zurzeit Höchststand mit 255 angehenden Erzieherinnen und Erziehern.

Den Fachkräftemangel bekam die Kita „KiKu Schatzinsel“ in Materborn zu spüren, die jüngst zwei der vier Kita-Gruppen schließen musste. Der Klever Jugendamtselternbeirat der Stadt Kleve sorgte sich. Im Jugendhilfeausschuss hieß es, wegen Schwangerschaft und Kündigung nach persönlicher Veränderung von Beschäftigten sei es zum Personalmangel gekommen.

Der Erste Beigeordnete Willibrord Haas bedauerte „die unglückliche Verdichtung der Personalausfälle in der noch neuen Kita (seit 2020). Der Träger arbeite mit Hochdruck daran, neue Fachkräfte zu finden, so Fachbereichsleiter Jan Traeder.

Klever SPD sieht personelle Engpässe in Kitas als strukturelles Problem

Vorübergehend bis Ende Dezember seien die Gruppen im wöchentlichen Wechsel betreut worden (Härtefälle durchgehend). Die Eltern konnten die Betreuungszeiten und somit den Elternbeitrag reduzieren. Im Übrigen sei die Kita „KiKus Wilde 13“, die vom selben Träger betrieben werde, erfolgreich aufgebaut worden, so Haas.

Die Klever SPD sieht personelle Engpässe in Kindergärten auch als strukturelles Problem. Der Erzieherinnenberuf müsse attraktiver werden, brauche mehr Wertschätzung, duale Ausbildung und verbesserte Personalschlüssel in den Einrichtungen, so die SPD-Landtagskandidatin Christin Becker. Auch wenn frühkindliche Bildung und Personalmangel ein Landes-Thema ist, räumt Becker ein, so forderte die Klever SPD die Landrätin auf, am Berufskolleg keine Reduzierung von Klassen zur Erzieherinnenausbildung vorzunehmen.

Keine Reduzierung von Bildungsgängen für Erzieherinnen am Berufskolleg Kleve

Auf Anfrage der NRZ antwortet Landrätin Silke Gorißen, ihr sei von einer Reduzierung der betreffenden Bildungsgänge nichts bekannt. „Vielmehr hat das Berufskolleg Kleve des Kreises Kleve die Entwicklung am Arbeitsmarkt immer fest im Blick gehalten und hat noch zuletzt im Jahr 2018 die Weichen für eine qualitativ und quantitativ verbesserte und den Erfordernissen des Arbeitsmarktes entsprechende Ausbildung gestellt“, so Gorißen. Das Thema werde in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport ausführlich behandelt. Der tagt im März 2022.

Dass keine Ausbildungskapazitäten abgebaut werden, bestätigt das Berufskolleg. Die Anzahl der Auszubildenden im Bereich der Erzieherinnen und Erzieher habe sich in den letzten Jahren sogar stark erhöht auf den aktuellen Höchststand von 255 Auszubildenden, meldet die Stadtverwaltung Kleve auf Anfrage. Im Stadtgebiet, so antwortet die Verwaltung der NRZ, haben die der Stellenausschreibungen in Kitas zugenommen, es gab jedoch deutlich weniger Bewerberinnen und Bewerber.