Essen-Rüttenscheid. Für „Das Anna“ in Rüttenscheid wird ein Nachfolger gesucht. In dem Café gibt es Spielmöglichkeiten, einen Shop und Eltern können Kaffee trinken.
Für den Betrieb des Rüttenscheider Familiencafés „Das Anna“ wird ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gesucht. Inhaberin Yeter Yildiz (47) will das Konzept und die Einrichtung verkaufen. „Das Anna“ bietet Spielmöglichkeiten für Kinder, während die Eltern einen Kaffee trinken, ein Stück Kuchen oder Quiche essen können.
Yildiz hat das Café 2015 eröffnet. „Mein Sohn war damals sechs Jahre alt. Ich fand die Idee klasse, dass man so mit seinen Kindern entspannt etwas essen und trinken kann“, erinnert sie sich. Denn wenn man sich in Restaurants umschaue, beobachte man oft folgende Situation: Erwachsene wollen sich unterhalten oder einen Kaffee trinken, aber am Ende laufe mindestens einer einem Kind hinterher. „Es ist in der normalen Gastro auch einfach schwierig, wenn ein Kellner gerade etwas servieren möchte und dann ein Kind herumrennt.“
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Auch Veranstaltungen sind im Rüttenscheider Elterncafé möglich
„Das Anna“ hat verschiedene Bereiche. In der Spielecke können Kinder klettern, rutschen, hüpfen und mit Spielzeug spielen, für Babys gibt es einen abgesonderten Bereich, in dem sich Mütter zum Beispiel zum Stillen zurückziehen können. In einem kleinen Shop kann man Kinderkleidung und andere Artikel für Kinder kaufen. Außerdem kann man das 350 Quadratmeter große Café für Events wie Geburtstage, Taufen, Hochzeitsfeiern, Lesungen, Krimi-Dinner oder Konzerte mieten.
Das Geschäft laufe gut, sagt Yildiz. So sei sie jetzt schon bis März an jedem Wochenende ausgebucht. Das Problem: Seit Corona finde sie nur noch schwer Personal. Deshalb stehe sie aktuell jeden Tag selbst im Café, was sie aus privaten Gründen aber nicht mehr möchte. „Meine Mutter wird 82 und lebt in der Türkei. Ich möchte öfter bei ihr sein, das geht aber im Moment nicht“, sagt die Gastronomin. „Seit November will ich zu ihr fliegen, schaffe es aber einfach nicht.“
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Essener Gastronomin berichtet von Problemen, Personal zu finden
Vor der Pandemie seien sie ein Team von zwölf Leuten gewesen. „Da habe ich im Urlaub auch einfach mal mein Handy für eine Woche ausgemacht“, erinnert sie sich. Man habe Abendveranstaltungen im „Das Anna“ organisieren wollen, um es Eltern zu ermöglichen, trotz Kindern auszugehen. Doch dann kam Corona. Personalmangel ist in der Gastronomiebranche seitdem grundsätzlich ein großes Thema. Und Angestellte für ein Familiencafé zu finden, sei noch schwieriger, berichtet Yildiz.
„Es braucht Zeit, bis die Leute so weit angelernt sind, dass sie den Alltagsbetrieb stemmen können“, so die 47-Jährige. Und auch, wenn die Eltern die Aufsichtspflicht trügen, sei die Verantwortung eine andere als in einem normalen Café. Dazu komme: Männer würden sich aus ihrer Erfahrung gar nicht für den Job im Familiencafé bewerben. Interessierte Frauen seien oft selbst Mütter und wollten am liebsten nur montags bis freitags am Vormittag arbeiten, während ihre eigenen Kinder in der Kita seien. Studierende wollten derweil häufig lieber abends arbeiten.
Essenerin wünscht sich auch mehr Zeit für ihr zweites Lokal
Yildiz möchte sich nun beruflich umorientieren und bei ihrem Partner einsteigen, der in der IT-Branche tätig ist. In diesem Beruf kann sie von überall arbeiten und Zeit mit ihrer Mutter verbringen. Außerdem wünscht sie sich, mehr Zeit für ihren zweiten Laden zu haben: Mit Geschäftspartnerin Hülya Nazlican hat sie in Holsterhausen im Oktober das Deli „Yame“ eröffnet. Die beiden möchten das Catering und die „Kitchen Partys“, bei denen Teilnehmer mit der Begleitung von Yildiz und Nazlican kochen und später gemeinsam essen, vorantreiben. Deshalb will Yildiz „Das Anna“ nun abgeben. Bis April soll ein Käufer oder eine Käuferin gefunden sein.
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Wer Interesse hat, „Das Anna“ zu übernehmen, kann sich per E-Mail an hallo@dasanna.de oder unter 0176 15041977 melden. Der Preis wird auf Anfrage mitgeteilt. „Es wäre sehr schön, wenn es als Elterncafé erhalten bleibt“, sagt Yeter Yildiz. Ein Pluspunkt sei, dass das Café über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sei, es kämen enschen aus Dortmund oder Krefeld: „Man hat hier jeden Tag neue Kunden.“
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