Essen. Der Essener Schauspieler macht erneut mit der Krimikomödie im Rathaus-Theater Station. Warum das Stück für ausverkaufte Säle sorgt.
Heimspiel für den Essener Schauspieler Martin Lindow. Vom 13. Februar bis zum 2. März führt ihn die Krimikomödie „Achtsam morden“ erneut ins Theater im Rathaus. Seit der Premiere in Essen vor einem Jahr genießt er den Erfolg des Stücks, das nach dem Bestseller des Essener Autors Karsten Dusse entstanden ist. „Selbst das Theater am Aegi in Hannover ist ausverkauft. Es ist so groß wie das Aalto. Krass“, schreibt er von der Tournee.
Aus diesem Anlass veröffentlichen wir die Kritik dieser Zeitung vom Februar 2024 erneut.
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Den einen populären Schauspieler haben sie alle – die Komödien im Rathaus-Theater. Diesmal ist es Martin Lindow, der in Essen lebt und aus Fernsehfilmen („Polizeiruf 110“, „Landfrauen“) wie von der Bühne bekannt ist. Noch bevor er als Anwalt von seiner ersten Tat erzählt, erhält er einen herzlichen Begrüßungsapplaus. In einem vortrefflichen Trio entblättert er die Bühnenversion von Karsten Dusses Bestseller „Achtsam morden“, die im Rathaus-Theater stürmisch gefeiert wurde.
Wer Dusses beliebte Buchreihe verfolgt hat, weiß, wie diese irrwitzige Kombination aus Achtsamkeitsregeln und tödlicher Problemlösung funktioniert. Doch wie soll das auf der Bühne gehen? Humoristisch von Mord zu schreiben, ist eine Sache, Gewalt auf die Bühne zu bringen, eine andere. Bernd Schmidt hat mit seiner Bühnenfassung gute Vorarbeit geleistet. Er macht aus dem Strafverteidiger Björn Diemel einen Verbündeten des Publikums und einen Sympathieträger, der durch das Großaufgebot von Figuren führt.
Man kann durchaus Verständnis haben, wenn einem so netten Kerl ein Mord passiert. Schließlich macht ihm die mafiöse Kundschaft zu schaffen, die ständig nach juristischen Schlupflöchern verlangt, und die Ehefrau setzt ihm die Pistole auf die Brust, weil er zu wenig Zeit für die Familie hat. Ein Achtsamkeitsseminar soll helfen – aber anders als gedacht. „Wenn das Leben eines Menschen ein Problem darstellt, ist der Tod die Lösung des Problems“, schlussfolgert er und handelt danach.
Mit viel Verve spielt Lindow den Anwalt zwischen Unbedarftheit und Cleverness in der temporeichen und pointierten Regie von Pascal Breuer, der weiß, wie man selbst Gewaltszenen mit einer Überzeichnung oder einem Schattenspiel komödienkompatibel inszeniert. Da macht es sogar Spaß, mit Björn Diemel in menschliche Abgründe zu schauen. Der entlarvt die kleinen und die großen Verbrecher, den Anwaltsberuf und vermeintliche Gutmenschen.
Martin Lindow beherrscht den staubtrockenen Humor und seine Mitakteure stehen ihm in nichts nach. Alessa Kordeck und Christian Miedreich sind Könner in puncto Witz und Wandelbarkeit. In 18 Rollen beeindrucken sie, fliegen von Kostüm zu Kostüm, von Charakter zu Charakter. Sie ist mal Ehefrau, Kind oder Mafia-Gehilfe, er ist mal Mafiosi mit russischem, italienischem oder österreichischem Akzent, Sekretärin und Achtsamkeitscoach. Die in Schwarz-Weiß gehaltene Bühne mit Podesten und Gestellen (Ausstattung: Su Sigmund) ist für ihre schnellen Kostümwechsel perfekt durchdacht.
„Zehn von zehn Punkten. Es hat mir sehr gefallen“, meint eine russische Zuschauerin lachend. Stehende Ovationen für das gesamte Ensemble. Und das zu Recht.
Karten unter 0201 24 555 55 oder online auf www.theater-im-rathaus.de
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