Essen. Modehaus zieht in den Limbecker Platz und belegt etwa ein Drittel der ehemaligen Karstadt-Fläche im Einkaufszentrum.
Nach dem Aus von Karstadt in Essen ist nun auch offiziell bestätigt, wer auf eine Teilfläche des ehemaligen Kaufhauses zieht. Wie das Einkaufszentrum Limbecker Platz am Mittwochmorgen mitteilte, habe das Modeunternehmen Peek & Cloppenburg einen langfristigen Mietvertrag unterschrieben. Karstadt hatte seine Filiale Ende August geschlossen und damit die jahrzehntelange Ära des Warenhauses in Essen beendet.
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Das Düsseldorfer Modehaus soll rund 6400 Quadratmeter auf zwei Etagen belegen. Das ist rund ein Drittel der ehemaligen Karstadt-Fläche. Der Umbau für P&C soll nun zügig beginnen. „Die Planungen sehen einen Start der Arbeiten ab dem vierten Quartal 2024 vor, die Eröffnung der P&C-Filiale wird dann voraussichtlich im Frühjahr 2026 erfolgen“, heißt es. Insgesamt investieren der Eigentümer, ein Fonds der Union Investment, und der Betreiber ECE rund 30 Millionen Euro in die frühere Karstadt-Fläche.
Limbecker Platz in Essen arbeitet an weiteren Galeria-Nachmietern
P&C ist der erste Nachfolgemieter, den der Limbecker Platz offiziell nennt. Für die restliche Fläche liefen bereits vielversprechende Gespräche mit Interessenten, heißt es. Das frühere Karstadt-Haus soll insgesamt in fünf bis sechs Flächen aufgeteilt werden. Center-Manager Anastasios Meliopoulos hatte bereits angedeutet, dass die ECE mit einem „großen Sportanbieter“ und einem Lebensmittel-Händler verhandele. Die P&C-Nachricht dürfte nun weiteren Vertragsunterzeichnungen Vorschub leisten.
Mit dem Umzug in den Limbecker Platz verlässt P&C das historische Blum-Haus mit der markanten Fassade an der Kettwiger Straße. Der Modehändler eröffnete dort 1989 seine Filiale, verkauft damit schon seit 35 Jahren in der Stadt. „Essen ist für die Unternehmensgruppe Peek & Cloppenburg Düsseldorf ein wichtiger Standort“, beeilte sich das Unternehmen daher am Mittwoch zu betonen. Den Umzug ins Shopping-Center begründete Geschäftsführer Thomas Freude mit der strategischen Neuausrichtung von P&C Düsseldorf. „Wir reagieren auf ein verändertes Kundenverhalten“, sagte er. Die neue Verkaufsfläche werde von heute vier auf zwei Ebenen reduziert. „Damit folgen wir dem Wunsch unserer Kundschaft nach einer besseren Übersichtlichkeit und einer klaren Aufteilung, um sich einfacher einen Überblick über das Gesamtangebot verschaffen zu können.“ Auch die gute ÖPNV-Anbindung des Centers sei mit ausschlaggebend gewesen. Mit 6400 Quadratmetern verkleinert sich die Verkaufsfläche im Vergleich zur Kettwiger Straße allerdings um rund 1000 Quadratmeter.
Eigentümer des P&C-Hauses plant Mischung aus verschiedenen Nutzungen
Für die Kettwiger Straße ist der Weggang von P&C eine Zäsur. Sie verliert nach Peter Hahn, Sinn, Pohland, Hallhuber oder Stefanel erneut ein qualitätsvolles Modegeschäft. Entscheidend für die Innenstadt ist nun, wie der Eigentümer des Blum-Hauses dieses künftig entwickeln wird. Die Immobilie gehört Midstad und damit P&C quasi selbst. Schon in der Vergangenheit hatte sich das Modehaus dort um zwei Etagen verkleinert. Die oberen Flächen wurden umgebaut und sollen dem Vernehmen nach an eine medizinische Einrichtung vermietet worden sein.
Auf Nachfrage sagte eine Midstad-Sprecherin, dass das Gebäude künftig mehrere Nutzungen unter einem Dach haben wird – dies könnten moderne Büroeinheiten, hochwertige Gastronomie, spezialisierte Einzelhandelskonzepte oder Gesundheits- und Dienstleistungsangebote sein. „Mit Blick auf die Zukunft haben wir ein Nutzungskonzept erarbeitet, das sowohl die hohe Nachfrage nach zentral gelegenen Flächen als auch die Anforderungen an nachhaltige und energieeffiziente Immobilien berücksichtigt“, betonte sie.
EMG: P&C-Wegzug ist eine Chance für Essener Innenstadt
Weg vom reinen Einzelhandel, hin zur Multi-Nutzungen: Ähnliche Entwicklungen gibt es derzeit auch an anderen Orten in der Essener Innenstadt. Beispiele sind der Umbau des alten Kaufhof-Warenhauses zum „Königshof“ oder die Entwicklung der lange leerstehenden Sportscheck-Fläche an der Limbecker Straße.
Richard Röhrhoff, Geschäftsführer der Essen Marketing Gesellschaft (EMG), will daher auch keinen Abgesang auf die Innenstadt anstimmen. Er sieht den Umzug von P&C mehr als Chance denn als Risiko, wie er am Mittwoch erneut betonte. „Die herausragende Lage ermöglicht es, neue Konzepte in das Objekt zu bringen, die in Summe deutlich bessere Frequenzen in die City bringen als ein Modehaus.“ Besonders zu Wochenbeginn ziehe ein solches nur wenige Kunden an. Andere Nutzungen dagegen könnten künftig durchgängig Publikum anlocken, so seine Hoffnung.
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