Essen. Der „Zombie-Walk“ findet auch in diesem Jahr als Demo statt. Der Organisator kündigt jedoch an, nicht mehr durch die Innenstadt zu ziehen.
Ende einer kleinen Tradition: Der „Zombie-Walk“ in Essen wird in diesem Jahr an Halloween nicht mehr durch die Innenstadt ziehen. Offensichtlich ist es Veranstalter Dirk Bußler leid, Jahr für Jahr mit Polizei und Stadt über Sicherheitsauflagen und die Route zu diskutieren.
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Nachdem im Jahr 2022 über 2000 Menschen an dem Grusel-Event auf der Kettwiger Straße teilgenommen hatten und die Veranstaltung schließlich aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden musste, stand der „Zombie-Walk“ im vergangenen Jahr, bis einen Tag vor Halloween, auf der Kippe. Schließlich drängten die Behörden Bußlers Veranstaltung an den Rand der City. Die rund 400 Teilnehmer und Teilnehmerinnen des „Zombie-Walk“ durften lediglich von der Rottstraße über den Berliner Platz und wieder zurück ziehen. Auf dieser Route sei der Zug aber kaum mehr wahrgenommen worden, beklagt Bußler.
Zombie-Walk in Essen zieht vom Hauptbahnhof über die Huyssenallee und die Rüttenscheider Straße
Mit dieser Art Randerscheinung soll Schluss sein. Bußler will den „Zombie-Walk“ wieder auf einen belebteren Pfad bringen. Deshalb sollen die „Untoten“ am 31. Oktober vom Hauptbahnhof über die Huyssenallee und die Rüttenscheider Straße ziehen. Bußler hat einen entsprechenden Antrag bei der Polizei gestellt. Dort wird er aktuell geprüft, bestätigt ein Sprecher. Vor Dienstag (8.10.) soll allerdings keine Entscheidung fallen.
Bußler hat den „Zombie-Walk“ wie schon im vergangenen Jahr wieder als Demonstration angemeldet. Anders als eine Veranstaltung kann eine politische Versammlung im Grunde nicht abgelehnt werden. Die Polizei darf allenfalls Sicherheitsbedenken anmelden und wie im vergangenen Jahr in die Routenführung eingreifen. Und weil eine Demo, um als solche anerkannt zu werden, auch eine politische Überschrift braucht, hat Bußler schlicht seinen Frust formuliert: Unter dem Motto „Versammeln statt Gammeln – Die Stadt gehört uns allen“, sollen die kostümierten Teilnehmer durch Rüttenscheid ziehen.
Zombie Walk 2023 Essen
„Wir hätten den Zombie-Walk gern wieder in der Innenstadt gemacht. Aber bei den immer höheren Sicherheitsauflagen geht das nicht“, sagt Bußler. Da die Vorschriften stetig verschärft würden, seien Veranstaltungen, die durch Bürger organisiert werden, kaum noch durchführbar. Die Folge sei eine Kommerzialisierung, die für ehrenamtliches Engagement keinen Platz mehr bietet. „Dadurch wird die Freiheit enorm eingeschränkt“, beschwert sich der 55-Jährige, der den Zombie-Walk in Essen seit 2007 organisiert und seit Jahren am Kopstadtplatz das Second-Hand-Geschäft „Konsumreformshop“ betreibt.
„Zombie-Walk“: Demo soll gegen 22 Uhr enden
Deshalb habe er sich, in Kooperation mit dem Bündnis Zukunftswerkstatt Essen, dazu entschlossen, nun jedes Jahr am 31. Oktober zu einem Demozug aufzurufen, zu dem die Teilnehmer als Zombies verkleidet kommen sollen. „Damit wollen wir ein neues Format gegen die ,Sicherheitshysterie‘ schaffen.“
Für den diesjährigen „Zombie-Walk“ hat Bußler 300 Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei der Polizei angemeldet. Startpunkt ist die Südseite des Essener Hauptbahnhofes, an der Freiheit, von wo aus sich der Grusel-Zug gegen 18 Uhr in Bewegung setzen soll. Von dort aus geht es über die Huyssenallee, bis diese an der Kreuzung Hohenzollernstraße in die Rüttenscheider Straße übergeht. Die Demo endet gegen 22 Uhr auf der Rüttenscheider Straße auf Höhe der Kreuzung Martinstraße.
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