Essen-Borbeck. Mit Zigarren und Zigaretten startete Tabakwaren Brunnert 1911 in Essen-Borbeck. Über vier Generationen hat sich vieles verändert.

Aus Zigarren und Zigaretten bestand im Jahr 1911 das Startsortiment von Tabakwaren Brunnert am Germaniaplatz in Borbeck. Über vier Generationen hat das Geschäft nicht nur den Standort vom Germaniaplatz zur Marktstraße 39 verlegt, sondern auch eine große Sortimentserweiterung erfahren. Seit kurzem gibt es dort auch Postdienstleistungen aller Art.

Das Geschäft ist heute ein wichtiger Anlaufpunkt für Borbecker und Auswärtige. Mit Zigarren und Zigaretten startete eine Tante der Großeltern von Johannes Brunnert 1911 ins Geschäft, das der heutige Inhaber von seinen Großeltern und Eltern vor rund 30 Jahren übernahm. Damals wurden Zigarren noch von Hand in Ostwestfalen im Raum Vlotho hergestellt. Heute kommen die „Glimmstengel” aus den klassischen Zigarrenländern Mittel- und Südamerikas.

Zigarren und Zigaretten gibt es seit 1911 bei Tabakwaren Brunnert in Essen-Borbeck.
Zigarren und Zigaretten gibt es seit 1911 bei Tabakwaren Brunnert in Essen-Borbeck. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Essener Tabakhändler genehmigt sich ab und zu selbst eine Zigarre

„Eine Kuba-Zigarre kann dann schon einmal bis 45 Euro pro Stück kosten”, lässt der Fachmann wissen und zeigt stolz sein voll klimatisiertes Zigarrenkabinett. Aber man habe natürlich auch ein Sortiment an E-Zigaretten im Angebot. Das müsse man unbedingt auch haben. Für Johannes Brunnert ist eine Zigarre die angenehmste Art zu rauchen. Ab und zu genehmige er sich auch mal ein gutes Stück.

Anfangs befand sich Tabakwaren Brunnert am Germaniaplatz in Essen-Borbeck, inzwischen ist der Laden an der Marktstraße ansässig.
Anfangs befand sich Tabakwaren Brunnert am Germaniaplatz in Essen-Borbeck, inzwischen ist der Laden an der Marktstraße ansässig. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Früher hätten Zigarren ein „Alte-Leute-Image“ gehabt. Das habe sich geändert, auch jüngere Menschen würden heute Zigarren kaufen. Dass in dem Geschäft einmal ein Regal in hellem Gelb leuchten würde, daran hätten die Vorgenerationen keinen Gedanken verschwendet. Jetzt vermitteln die Mitarbeiterinnen von Johannes Brunnert den Kunden, dass sie neben Tabakwaren, Whisky und Zeitungen sowie Fanartikeln der benachbarten Fußball-Bundesligisten auch Briefmarken kaufen oder Pakete versenden können.

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Großes Whisky-Sortiment im Essener Tabakladen

„Wir waren kleinteilig schon länger Partner der Post”, erklärt Brunnert, „aber jetzt bieten wir eben das Komplettpaket von Post und DHL an.” Und das werde schon seit den ersten Tagen gut genutzt. Neben dem Service für die Kunden habe das auch den Effekt, dass das übrige Angebot im Laden wahrgenommen und auch oft gekauft werde. Das werde den Kundenkreis wohl noch einmal erweitern, rechnet der Geschäftsmann pragmatisch.

Die meisten Zigarren aus dem Fachgeschäft in Essen-Borbeck kommen aus Mittel- und Südamerika.
Die meisten Zigarren aus dem Fachgeschäft in Essen-Borbeck kommen aus Mittel- und Südamerika. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Das Angebot von Johannes Brunnert geht über das eines Tabakwarengeschäfts hinaus. Da ist vor allem das große Sortiment an Whiskys anzuführen, die meisten aus Schottland. „Das sind so ziemlich die besten Whiskys, die man in Schottland einkaufen kann”, sagt Johannes Brunnert. Zigarren und Whisky, das passe doch gut zusammen.

Essener Händler über Standort in Borbeck: „Wir stehen immer noch recht gut da“

Es ist ein reges Treiben im Laden an der Marktstraße 39. Nicht zuletzt auch dadurch bedingt, dass die Bus- und Straßenbahnhaltestelle Germaniaplatz direkt vor der Tür liegt. Das sei zweifelsfrei ein Standortvorteil. Die Gesamtsituation von Borbeck als Geschäftsstandort sieht Johannes Brunnert durchaus positiv: „Klar haben wir gegenüber früher Geschäfte und auch Frequenz in Borbeck verloren. Aber wir stehen immer noch recht gut da, nicht zuletzt auch durch die vielen Dienstleister am Ort wie Ärzte, Physiotherapeuten, Apotheken und andere, wie zum Beispiel die beiden Supermärkte.” Aber Borbeck sei nun auch nicht der reichste Vorort von Essen. Das spiegele sich auch in seinem Angebot wider, es gebe auch preisgünstigere Produkte.

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