Essen. Das Mitführen von Waffen auf Sportplätzen und in Sporthallen wird untersagt. Jagdszenen auf einem Sportplatz in Altenessen gaben den Anstoß.
Die Stadt Essen wird ein Messerverbot auf Sportanlagen erlassen. Auch das Mitführen weiterer Waffen nach dem Waffengesetz soll untersagt werden. Die Satzung für die Nutzung städtischer Sportplätze und Sporthallen soll entsprechend ergänzt werden. Bei Verstößen drohen Geldbußen in Höhe von bis zu 1000 Euro. Der für Sport- und Bäderbetriebe zuständige Fachausschuss des Stadtrates gab dafür in seiner Sitzung am Dienstag (17.9.) grünes Licht. Der Rat entscheidet abschließend am 25. September.
Auf Altenessener Sportanlage wurde ein Zuschauer von Vermummten über den Platz gejagt
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Mit der anstehenden Satzungsänderung zieht die Stadt Konsequenzen aus der gewalttätigen Auseinandersetzung mit etwa 60 Beteiligten, zu der es am Sonntagnachmittag des 12. Mai dieses Jahres auf der Sportanlage an der Bäuminghausstraße in Altenessen gekommen war. Am Rande des Spiels in der Kreisliga A2 zwischen Al-Arz Libanon Essen und RuWa Dellwig spielten sich regelrechte Jagdzenen ab, als ein Zuschauer von mehreren teils vermummten Personen attackiert wurde. Das Spiel wurde daraufhin abgebrochen, die Polizei rückte mit zwei Hundertschaften an.
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Die Polizei stellte auf der städtischen Sportanlage eine Patronenhülse sicher
Bei dem Angriff sollen Messer eingesetzt worden sein, es fiel mindestens ein Schuss. Bei kriminaltechnischen Untersuchungen wurde später eine Patronenhülse gefunden. Hintergrund der Attacke soll eine Auseinandersetzung im Clan-Milieu gewesen sein.
Szenen wie diese sollen sich nach dem Willen der Stadt nicht wiederholen. Bereits das Mitführen von Waffen begründe „eine abstrakte, latente Gefahr, dass die mitgeführten Gegenstände zum Angriff gegen Menschen eingesetzt werden könnten“, betont die Stadtverwaltung, die nun nach dem Motto verfährt: Wehret den Anfängen.
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