Essen-Südviertel. Vor sieben Jahren hat Sven Momber die bekannte Essener Cocktail-Bar Daktari übernommen. Wieso Gäste manchmal auch leere Gläser serviert bekommen.
Die Cocktail-Bar Daktari an der Juliusstraße ist für viele seit Jahrzehnten ein echter Tipp. Vor sieben Jahren übernahm Sven Momber (33) die, wie er sie nennt, „älteste inhabergeführte Cocktailbar in Essen“. „Seitdem hat sich viel verändert. Ich habe versucht, das Daktari in die Neuzeit zu bringen“, sagt der Inhaber.
Damit spielt er auch auf seine Cocktailkreationen wie „Pandora“ an: Der Shortdrink mit Cognac, rotem Traubensirup und Zitronenaroma wird in einer verschlossenen Holzkiste serviert. Wenn der Gast sie öffnet, findet er neben dem Getränk noch eine Glasglocke im Miniformat, unter der sich eine mit Likör gefüllte Praline befindet.
Inhaber des Daktari nennt seine Getränke „flüssige Kreationen“
„Bei uns geht es nicht nur um gute Getränke. Wir versuchen jedem Gast, der zu uns kommt, ein Erlebnis zu bieten. Dabei ist die Präsentation genauso wichtig, wie das Getränk selbst. Ich nenne unsere Getränke eher flüssige Kreationen“, beschreibt Momber seine neue „Cocktail-Philosophie“. Jedes Jahr tauscht er ein Viertel der angebotenen Getränke auf der Karte aus und ersetzt sie durch neue, exotische Kreationen.
Als der frühere Inhaber, kurz vor seiner Rente, einen neuen Geschäftsführer für das Daktari suchte, sei für Momber sofort klar gewesen, dass er das Geschäft übernehmen und mit Passion weiterführen wolle. „Eigentlich bin ich Lehrer, hatte aber nebenbei schon länger in der Gastronomie gearbeitet. Ich bin wahnsinnig glücklich in meinem Job hier.“
Essener Cocktail-Bar Daktari ist wohnlich eingerichtet
Betritt man das Daktari, fällt sofort der wohnliche Einrichtungsstil auf, der mit vielen kleinen Details an Afrika erinnert: Die Wände sind in verschiedenen Orangetönen gehalten, vor denen, wie in einem Wohnzimmer, dunkle Ledersofas stehen. An der Bar stehen Barhocker aus dunklem Holz mit Sitzkissen im Leopardenmuster.
Die Dekoration, bestehend aus Tieren, in Form von Figuren und Bildern, die in der Savanne leben, hauchen der rund 25 Quadratmeter großen Cocktailbar ein exotisches Flair ein. Laut Inhaber gibt es Platz für etwa 40 Gäste im Innenbereich, dazu kommt von März bis Oktober der Außenbereich vor der Bar, in dem zusätzlich 25 Personen einen Sitzplatz finden. Das Team des Daktari besteht aus sechs Personen.
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Getränke im Essener Daktari sollen Erwartungen der Gäste brechen
Für Momber ist es neben der ausgefallenen Präsentation seiner Getränke wichtig, die Zutaten für seine Kreationen selbst herzustellen. Es sei eine entscheidende Veränderung im Betrieb des Daktari, dass Zutaten nicht einfach eingekauft, sondern aufwändig produziert würden: „Wir arbeiten hier wie Köche. Einmal wöchentlich produzieren wir unsere Zutaten selbst. Dabei verwenden wir beispielsweise auch eine Zentrifuge, um Zutaten, die in ihrer Ursprungsform nicht farblos sind, klar zu machen.“ In den Zubereitungsprozessen stecke extrem viel Zeit und Arbeit.
Damit die Gäste bei ihrer Bestellung nicht viel Wartezeit investieren müssen, verwende das Daktari-Team verschiedene Konservierungsmethoden wie einfrieren oder schockfrosten, um die Drinks möglichst schnell servieren zu können, erklärt Sven Momber. Sein Ziel sei es, die Erwartungen des Gastes durch Form und Farbe des Getränks zu brechen.
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Essener Cocktail-Bar: „Haben Gäste zwischen 18 und 60“
So erhält man, wenn man „Door 74“ für 11 Euro bestellt, ein leeres Glas auf einer Schmuckkiste. In der Schmuckkiste liegt ein Flachmann, gefüllt mit einem Shortdrink, der Kaffeenoten enthält. Der Gast kann sich sein Getränk dann selbst in das Glas füllen. Dagegen erinnert der „Mango Mai Tai“ für 13 Euro eher an eine Speise als an ein Getränk. In einer Porzellanschüssel, mit Eiswürfeln und frischer Minze angerichtet, gibt Momber kurz vor dem Servieren noch selbst gemachten Mango-Schaum über sein Kunstwerk.
Wer bereits bei der Bestellung überfordert ist, bekommt Hilfe durch die Servicekräfte: „Wir beraten zu jedem unserer Drinks und erklären den Gästen alles ausführlich“, verspricht der Inhaber. Das Publikum, welches im Daktari einkehrt, sei auch aufgrund der direkten Nachbarschaft zum Hauptbahnhof und dem Aalto-Theater gemischt, erklärt Momber und betont weiter: „Ich bin an diesem Standort super glücklich und würde in keinen anderen Essener Stadtteil umziehen wollen.“ Man habe Gäste zwischen 18 und 60, aus jeder gesellschaftlichen Schicht. „Da ich mich gerne mit den Gästen austausche, ist diese große Bandbreite an verschiedensten Menschen enorm spannend.“
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