Emmerich. Am Mittwoch entscheiden die CDU-Mitglieder, ob Claudia Lindlahr oder Tim Krebber als Bürgermeisterkandidat in Emmerich ins Rennen geht.

Am Mittwochabend, 4. September, wird es nicht nur politisch spannend. Die Mitglieder der Emmericher CDU stimmen ab, wer für die Partei zur Bürgermeisterwahl im Herbst 2025 aufgestellt werden soll: Claudia Lindlahr oder Tim Krebber. Historisch betrachtet hat der CDU-Bewerber in Emmerich die besten Karten auch Bürgermeister zu werden. Und das wird sicherlich ganz Emmerich interessieren. „Es ist eine offene Versammlung, jeder kann da hin kommen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Reintjes, CDU-Stadtverbandsvorsitzender. Abstimmen können aber nur die Mitglieder.

Ab 19 Uhr geht es im kleinen Saal am Kapaunenberg, Speelberger Straße 115, los. „Beide Kandidaten stellen sich vor“, schildert Reintjes. Es sei eine relativ formale Sache. Um für größere Neutralität zu sorgen, werde übrigens Dr. Günther Bergmann, CDU-Landtagsabgeordneter aus dem Kreis Kleve, die Versammlungsleitung übernehmen.

Beide Kandidaten sind aktiv auf Social Media

Bekanntlich hatte der Vorstand der CDU Emmerich offiziell Lindlahr als Kandidatin empfohlen. Die Stimmung in den CDU-Reihen scheint schwer einschätzbar zu sein: „Es gibt Zuspruch für beide Kandidaten. Wir müssen die Wahl abwarten. Es wird natürlich viel diskutiert“, sagt Reintjes. Sowohl Lindlahr als auch Krebber fallen derzeit durch ausgiebige Social-Media-Aktivitäten auf, beide bringen sich ins Bewusstsein der Emmericher, was Reintjes grundsätzlich schon mal als positiv erachtet: „Der Stadtverband kann froh sein, dass es viele Kandidaten gab. Das ist Luxus.“

Claudia Lindlahr möchte für die CDU Bürgermeisterin werden.
Claudia Lindlahr möchte für die CDU Bürgermeisterin werden. © CDU Emmerich | CDU Emmerich

Von fünf Bewerbern bleiben zwei übrig

„Egal, wer es wird, beide können es.“

Prof. Dr. Matthias Reintjes
CDU-Stadtverbandsvorsitzender

Es waren mal fünf Kandidaten, zwei Bewerber, die Reintjes öffentlich nicht benennen mag, hatten nach vorheriger Erörterung, was eine Wahl zum Bürgermeister privat und für den Beruf bedeutet, aus freien Stücken zurückgezogen.

Auch Tim Krebber hegt Ambitionen, für die CDU Bürgermeister zu werden.
Auch Tim Krebber hegt Ambitionen, für die CDU Bürgermeister zu werden. © CDU Emmerich | CDU Emmerich

Zuletzt war lediglich noch Sandra Bongers, Fraktionsgeschäftsführerin, an einer Kandidatur interessiert, zog aber nach der Empfehlung des CDU Vorstandes pro Lindlahr zurück. Matthias Reintjes sieht die Lage entspannt: „Egal, wer es wird, beide können es.“

CDU-intern gab es Streit um die Kandidaturen

Im Vorfeld hatte es bei diesem Thema innerparteilich durchaus geruckelt. Tim Krebber war nicht damit zufrieden, dass Claudia Lindlahr ihm vorgezogen werden sollte, obwohl er Fraktionsvorsitzender war. Zumindest in der Parteispitze sah er das Vertrauen in seine Person nicht gegeben, weshalb er vom Amt zurücktrat. Besonders hat Krebber geärgert, dass seine Familie angefeindet wurde.

An seiner Kandidatur hielt er allerdings fest, weil der gelernte Bankkaufmann nach wie vor Rückhalt an der Parteibasis wahrnimmt. Er kündigte an, dass er im Falle einer Wahl zum Bürgermeister Strukturen im Rathaus erneuern möchte. Durchaus „angespannt“ sei er, wie Krebber der NRZ sagte, und gespannt, wie die Mitglieder Mittwoch entscheiden werden: „Es gibt Befürworter für den einen und den anderen.“

Claudia Lindlahr hingegen arbeitete 31 Jahre bei der Stadt Köln und leitet seit 2023 den Fachbereich Schule, Jugend und Sport bei der Stadt Emmerich. Sie kann also reichlich Verwaltungserfahrung vorweisen. Sie freut sich auf die Wahl am Mittwoch und fühlt sich gut vorbereitet: „Gut, dass es jetzt diesen demokratischen Prozess gibt.“