Rees. Bürgerschützenverein Rees feierte Schützenfest am Markt. Noch vor dem Preisschießen hatte der neue König eine Vorahnung. Das ist er.

Königsbewerber gab es am Montag dreierlei. Da stellte sich bereits im Voraus die Frage, auf welchen Bruder die Bürgerschützen Rees setzen. Der Rendant der Vereins schmunzelte darauf nur, ganz genau könne man das nie sagen. Schulterzucken, dann ein nachdenklicher Blick auf den Holzvogel: „Vielleicht werde ich es ja selber.“ Erst als Spaß abgetan, trat er letztlich doch an und holte das Tier nach einer halben Stunde von der Stange: „Eigentlich meinte ich das nicht ernst.“ Oliver Ketzinger vom ersten Zug ist neuer König des Bügerschützenvereins Rees. Seine Frau Laura rundet den Thron würdig ab.

Als Rendant im geschäftsführenden Vorstand kümmerte sich Ketzinger bisher eher um das Drumherum, organisierte die Feste, pflegte das Brauchtum. Immerhin ist er auch im beruflichen Alltag für die Verknüpfung von Unternehmen und Öffentlichkeit verantwortlich. So arbeitet er als Teamleiter im Kundenzentrum der Stadtwerke Emmerich. Dass er sich nun selbst in die historische Liste der 191 Königspaare reiht, hätte er nicht erwartet, wenn seine Witze auch wie eine Vorahnung schienen. „Aber schön ist es schon. Was man halt alles so sagt, ein toller Moment im Leben“, lachte er.

Hoher Bruderschaftsorden vergeben

Oliver und Laura Ketzinger sind das neue Königspaar.
Oliver und Laura Ketzinger sind das neue Königspaar. © FUNKE Foto Services | Sabine Stein

Bevor die Schützen auf dem Hinterplatz des Reeser Marktes die Trophäe ins Visier nahmen, tauchten sie die ganze Stadt in ihre Festlichkeiten. Mit einem Reiterzug ging es über die gepflasterten Straßen, umringt von Menschenmassen. „Die Leute haben so toll mitgemacht, auch die Häuser waren in unseren Farben geschmückt. Das ist eigentlich das Highlight“, schwärmte Ketzinger. Erstmals war neben den Pferden auch eine Kutsche dabei, in der 12 Ehrengäste in ewigem Winken verhaarten. Das sieht man nicht alle Tage, „deshalb war das für ganz Rees schön, egal ob man jetzt Schützenbruder ist oder Außenstehender“, freute sich Rittermeister Wilhelm Bußhaus. Der gibt den Ton an, wenn alle aufgesattelt sind. „Generell haben wir dieses Jahr ein sehr tolles, harmonisches Schützenfest genossen. Alles hat gepasst“, resümierte auch der neue König.

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Überraschend vergaben die Mitglieder den hohen Bruderschaftsorden, eine seltene Auszeichnung von Rang und Namen. „Die verdient man sich, wenn man wirklich was geleistet hat“, erklärte der Rendant. 40 Jahre dabei, die meiste Zeit davon im Vorstand, aktuell Hauptmann der Schützen: Arndt Scholten erhielt ganz unverhofft den großen Orden. Eine Reihe an silbernen Verdienstkreuzen heftete sich ebenfalls an die ein oder andere grüne Kutte. Genauer an jene von Armin van de Mötter, Karl Köster, Ludger Rösen, Michael Rose, Rene Schenk und Thomas Jansen.

Ein Fest mit vielen Ehrengästen

Rees vertraten Bürgermeister Sebastian Hense, Kämmerer Andreas Mai, Ortsvorsteher Manfred Dicker, Ehren-Tambourmajor Erwin Roos, Pfarrer Michael Eiden und Pfarrerin Sabina Berner-Pip.

Auch aus anderen Vereinen und Städten feierten Persönlichkeiten mit. Darunter verschiedene Brudermeister. Josef Meyboom (Empel), Manfred Jacobi (Millingen), Helmut Schaffeld (Haldern), Markus Holtkamp (Hüthum).

„Schützen sind Familiensache“

Ehrengäste Josef Meyboom (v.l), Pfarrer Michael Eiden, Johannes Erlebach, Peter Eyting, Sebastian Hensel, Michael Roos, Manfred Jakobi, Ludger Koppers, Helmut Schaffeld, Frank Schlüter.
Ehrengäste Josef Meyboom (v.l), Pfarrer Michael Eiden, Johannes Erlebach, Peter Eyting, Sebastian Hensel, Michael Roos, Manfred Jakobi, Ludger Koppers, Helmut Schaffeld, Frank Schlüter. © FUNKE Foto Services | Sabine Stein

Darüber hinaus ehrten die Bürgerschützen ganz traditionell ihre Jubilare. 25 Jahre aktiv sind Marc Dauer, Franz-Josef Streuff und Michael Terstegen. Die 40 voll machten Laurent Becker, Gerd Klinkhammer, Theo Köster, Ludger Rösen, Marco Wender. Für ein halbes Jahrhundert erhielten Thomas Jansen, Ernst Knaben, Hans Pohle sowie Dr. Leo Rehm eine Ehrung. Wer glaubt, noch länger geht doch gar nicht, liegt falsch. Ganze 60 Jahre ist Rainer Buschmann schon dabei. „Schützen sind Familiensache, man ist über Generationen hier. Diese Tradition zeigen die Jubilare perfekt“, lobte der Rittermeister. Nicht umsonst seien sie eine Bruderschaft.

Hier gibts die schönsten Fotos vom Königsschießen zum Durchklicken:

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