Emmerich. Der Spielmannszug Praest feierte 100-Jähriges-Jubiläum. Dazu zog eine große Parade durch das Dorf bei Emmerich. Was die neue Hymne ist.
Ein Jahr Vorbereitung und Planung haben sich gelohnt: am Samstag feierte der Spielmannszug Praest sein 100-jähriges Jubiläum. Auf dem Rasenplatz des RSV-Praest nahmen rund 500 uniformierte Musiker und Schützen aus zehn verschiedenen Vereinen Aufstellung und zahlreiche Besucher von nah und fern sahen und hörten sich das Spektakel an.
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„Wir sind heute stolze Erben der Tradition. Wir pflegen beste Momente des Zusammenhalts und der Kameradschaft“
„Ein wunderschönes Bild“, sagte Thomas Elshoff, Vorsitzender des Spielmannszugs Praest. Nicht nur die Tambourcorps und Spielmannszüge, auch Abordnungen der Schützenvereine und einige Majestäten und Gefolge ließen sich den Besuch des Festes nicht nehmen. Elshoff erklärte: „Wir sind heute stolze Erben der Tradition. Wir pflegen beste Momente des Zusammenhalts und der Kameradschaft.“ Dank kam auch vom Praester Schützen- Brudermeister Wolfgang Schmitz: „ihr tragt dazu bei, unserer Truppe Leben einzuhauchen.“
„Dusche alaaf“ als neue Hymne
Bernd Enders aus Grietherbusch hielt eine launige Rede. Er erntete viel Gelächter, als er nicht nur vom morgendlichen Weckumzug mit dem Spielmannszug berichtete, sondern auch verriet, dass „Buscher Alarm“ mit Gesangseinlage jetzt die inoffizielle Hymne dort sei. Klemens Rütter, Brudermeister der St.-Irmgardis-Schützen Esserden, war in seinen Dankesworten bewusst, dass der morgendliche Marsch von Esserden zur Kirche nach Rees den Spielleuten einiges abverlangt. Zuletzt richtete Gerhard Gertsen, stellvertretender Emmericher Bürgermeister, Grußworte der Stadt an die Praester Musiker. Dabei erinnerte er an deren Auftritte bei Karnevals- und St. Martins-Umzügen, wichtig für die örtliche Brauchtumspflege.
Als dann Lutz te Baay, Kommandeur der Praester Schützen, allen Musikern das Kommando zur Aufstellung gab, wurde es im Publikum still. Alle Musikzüge spielten gemeinsam perfekt einen Schützen-Marsch als wären sie ein einziger riesiger Spielmannszug von rund 200 Musikern. Einige Straßen durch die der große Umzug aller Gäste anschließend verlief, waren feierlich mit grün-weißen Wimpeln geschmückt. Ziel war der Schulhof, denn dort fand zum Abschluss der gesellige Teil statt.
Vereinsgeschichte und Fritten
Wer sich über die Vereinsgeschichte informieren wollte, holte sich gegen eine Spende die Festschrift oder schaute sich die interessante Fotowand und die ausgestellten Instrumente und Pokale an. Dort hing auch ein Bild mit Anne van Dillen von „Onkel Theos Deele“, wo früher die wöchentlichen Proben stattfanden. Heute proben die 32 aktiven Musiker und die 6 Nachwuchsmusiker mit ihren Ausbildern im Praester Jugendheim. 6 Altersmitglieder, die am Samstag dabei waren, wurden beim halbstündigen Umzug gefahren: ein „Eicher-Traktor“ von 1956 zog den Wagen.
Es war ein Fest für die ganze Familie – auf den Spielgeräten turnten die Kinder, Jugendliche gönnten sich eine Runde Fritten, viele Gäste ließen sich Kaffee und köstlichen hausgemachten Kuchen schmecken und die Kaltgetränke an den beiden Wagen fanden reißenden Absatz. Bis in den Abend zog sich das Fest unter freiem Himmel – der Wettergott hat mitgespielt, die sicherheitshalber aufgestellten Zelte wurden nicht gebraucht. Wer sich digital ein Bild über den Spielmannszug Praest machen möchte, kann das auf seiner Facebookseite.