Emmerich. Im Kapaunenberg in Emmerich feierte das Geck seinen Karneval. Neben Abschieden und einer tollen Spendensumme gab es auch Besuch eines Promis.

Schon ein halbes Jahrhundert sind sie Sahnehäubchen und Kirsche zugleich: Mit rot-weißer Narrenkappe krönte das Groß Emmericher Carnevals Komitee (Geck) am Samstag die Sitzungssession. „Ein grandioses Jubiläum, in dem wir für das stehen möchten, was Karneval ausmacht“, kündigte Sitzungs- und Geckpräsident Dominik Kilch an.

Neben guter Laune und bunten Kostümierungen stehe die närrische Zeit ganz besonders für eines: Zusammenhalt. So sammelten die Narren gleich zu Beginn mehr als 1300 Euro für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien. Eine Summe, über die auch die Stars des Abends ins Staunen gerieten. In Konfettiwolken und Jubel gehüllt, marschierten sie strahlend in den ausgebuchten Saal des Kapaunenberg ein.

Prinz Chrisan I. geriet auf der Bühne im Kapaunenberg ins Schwärmen

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„Man geht hier nie rein, wie man rauskommt. Danke allen Jecken in Emmerich für diese tollen Erfahrungen“, schwärmte Prinz Chrisan I.. So ließ sich schnell das Resümee ziehen, dass die Narren dem Appell des Gardeliedes allesamt nachkamen. „Wir wollen hier mit euch Karneval feiern“, erfüllte sich schließlich in bester, erdenklicher Art. Die Bühne verlor jedoch plötzlich an Aufmerksamkeit, als die Blicke der Menge sich ans andere Ende des Saals richteten.

Im goldenen Pailletten-Regen offenbarte sich neben einer Überraschung auch ein kleines Fandom des Prinzen: „Euch wollte ich immer mal dabei haben.“ Die Partygruppe Het Feestteam bewies sich darin, den Saal ordentlich auf- und durchzumischen. In holländischer Manier war vom wehmütigem Schunkeln bis zur flotten Polonaise alles dabei. Genau wie die Karnevalisten auf das Kommando des Duos schoss die Stimmung in die Höhe, wo sie sich gleich für den restlichen Abend bettete.

Funken der Kolpingfamilie begeisterten als Schornsteinfegerinnen

Das Kolping Ballett beglückte als Schornsteinfegerinnen.
Das Kolping Ballett beglückte als Schornsteinfegerinnen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Wortwörtlich beglückten die Funken der Kolpingfamilie daraufhin als Schornsteinfegerinnen das Publikum. Die guten Freunde des Emmericher Karnevals, die Bon Amis, legten einen letzten Marschtanz hin. „Sie geben den Stab an ihren Nachwuchs weiter“, deutete Geck-Vizepräsident Uli Mebus auf die Viladas.

Unter Schweiß und der ein oder anderen Träne nahmen außerdem die Funky Geckos Abschied. Nach 22 Jahren lieferten die eine letzte Show, die Potenzial besaß genauso lange in den Köpfen der Zuschauer nachzuklingen. Entgegen ihres Titels sangen die Two and a half man doch wie ein ausgefülltes Trio. „An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit“, sprachen diese nicht nur im Namen der Toten Hosen, sondern sicherlich für den ganzen Saal. Doch auch ihr Auftritt sollte ein letzter sein. Nach jecken elf Jahren räumten sie endgültig die Bühne.

Roman ter Horst präsentierte sind mit Lockenpracht als Thomas Gottschalk

„Nach all den traurigen Abschieden kommt jetzt noch ein Knaller“, kündigte Uli Mebus einen der berühmtesten Entertainer Deutschlands an. Top, die Wette gilt. Mit goldener Lockenpracht präsentierte Roman ter Horst als Thomas Gottschalk ein einzigartiges Spiel. Aus Schnipseln an Live-Musik bastelten die Kontrahenten kölsche Lieder zusammen. Natürlich ließ sich die Menge auch dort das Mitmachen nicht nehmen.

Zwischen Gesang, Tanz und Wortbeiträgen feierten die Karnevalisten, ob auf Bühnen- oder Bodenparkett, Karneval vom Feinsten. Mit rot-weißer Narrenkappe thront der Abend wohl noch lange als würdiger Abschluss und unglaubliches Jubiläum in den Herzen der Gecken.

Das Publikum feierte gern mit.
Das Publikum feierte gern mit. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp