Emmerich. Chrisan I. und Annki I. haben jetzt offiziell ihr Zepter übernommen. Am Samstag wurde die Proklamation im Stadttheater Emmerich gefeiert.

„Jeck erst recht“: Passend zum Motto der diesjährigen Session eröffneten die Narren das neue karnevalistische Kapitel mit bebender Stimmung. Kein Wunder. Schließlich ließ die 50. Prinzenproklamation des Groß Emmericher Carnevals Komitee (Geck) Pandemie-bedingt ganze drei Jahre auf sich warten. Der Hunger nach der fünften Jahreszeit schien während der Zwangspause jedoch weniger zurückzugehen, als vielmehr stetig zu wachsen. Das Emmericher Stadttheater zählte am Samstagabend keinen freien Platz.

Mit einem dicken Bühnenvorhang öffnete sich so auch offiziell die Session 2022/23. „Endlich wieder Karneval“, freute sich Geck-Präsident Dominik Kilch. Der übernahm im September das Amt von Michael Verhey, der ganze 18 Jahre an der Spitze der Narren stand. Mehr als verdient ernannte das Geck seinen ehemaligen Präsidenten daher zum vielgeschätztem Ehrenmitglied. „Die bunten Farben in Emmerich zu sehen, ist wichtig. Haltet zusammen und die Farben immer hoch“, bedankte sich Verhey für den seltenen Titel.

Die Stimmung im Stadttheater war riesig.
Die Stimmung im Stadttheater war riesig. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Bei Tulpenregen marschierte neues Prinzenpaar ins Emmericher Stadttheater ein

Was er wohl nie vergessen wird, ist das Prinzenpaar, das besonders mit seiner langen Amtszeit Geschichte schrieb. Nachdem die Narrenwelt ganze 33 Monate stillstand, verabschiedeten sich Melanie und Gregor Brockmann unter Lobeshymnen von ihrem Amt als Prinzessin und Prinz. „Darauf, dass die neue Garde eine unvergessliche Zeit hat“, wünschte die ehemalige Prinzessin ihren Nachfolgern.

In edler Gardemontur ließen diese auch nicht lange auf sich warten. Samt buntem Tulpenregen marschierten Prinz Chrisan I. (Christian Sanders) und seine Prinzessin Annki I. (Ann-Katrin Stapper), gefolgt von ihrer königlichen Truppe, ein. „Das Paar, das den Emmericher Karneval durch seine enge Verbundenheit zu den Vereinen bestens repräsentiert“, lobte Geck-Vizepräsident Uli Mebus. Nicht umsonst trägt Annki I. den Beinamen „Der kleine Star vom HFK.“

Das Stadttheater in Emmerich war bei der Prinzenproklamation voll besetzt.
Das Stadttheater in Emmerich war bei der Prinzenproklamation voll besetzt. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Spielregeln im Karneval sind geändert worden

Wenn die neuen Totalitäten auch bereits beim Gecken Abend vorgestellt wurden, so machte es die Proklamation feierlich offiziell. Unter Trommelwirbel schmückte Bürgermeister Peter Hinze den Hals des neuen Oberhauptes mit der vielbehangenen Prinzenkette. „Der Karneval ist ein großes Aushängeschild für Emmerich“, lobte Hinze. An jener Stelle im Programm hätte eigentlich der Prinz, der den Gecken Beinamen „Reden, singen, lachen - unser Prinz macht keine halben Sachen“ trägt, das Wort ergriffen.

Endlich: Nach coronabedingter Pause konnte jetzt wieder richtig gefeiert werden.
Endlich: Nach coronabedingter Pause konnte jetzt wieder richtig gefeiert werden. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Nach kurzem Schweigen begriffen jedoch alle, dass diese Session anders laufen wird. Stolz nahm Annki I. das Mikro in die Hand: „Bei uns spricht nicht der Prinz, sondern das Prinzenpaar.“ Zugleich Punkt eins der elf Paragraphen, die die Spielregeln für diese Session neu mischten. So sollen auf den Sitzungen beispielsweise keine Blumen geworfen werden. Das Geld, das sich dadurch anspart, gehöre lieber an gemeinnützige Organisationen gespendet.

Remix aus schnellen Beats und Gute-Laune-Liedern animierte zum Mitmachen

Kurz darauf ließ das Gardelied, eine Abwandlung von Galas „Free from Desire“, den Saal beben. Wer glaubte, dass damit schon das Höchstmaß an Jubel erreicht sei, brauchte nur bis zum Gardetanz zu warten, der auch die letzten Zuschauer von ihren Sitzen riss. Ein Remix aus schnellen Beats und typischen Gute-Laune Liedern animierte zum Mitmachen. Wenn sich das auch nur auf Klatschen und Wippen beschränkte. Schließlich wäre es kein leichtes, mit den Gardetänzern mitzuhalten: Beste Bein- und Armakrobatik paarten sich mit Hebefiguren und flinken Formationen.

Getreu dem Motto „Jeck erst recht“ ging bei der Prinzenproklamation die Post ab.
Getreu dem Motto „Jeck erst recht“ ging bei der Prinzenproklamation die Post ab. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Neben dem Marschtanz des Schützenballetts Elten sowie unterhaltsamen Bühnensketchen, wartete zum Abschluss eine große Überraschung auf das Paar. Die Funken des HFK (Hüthumer Frauen Karneval - Verein der Prinzessin) und des HNG (Hüthumer Narrengemeinschaft - Verein des Prinzen) führten einen gemeinsamen Marschtanz auf. Mit Tränen der Vorfreude und etlichen dreifachen Helaus startete die neue Session offiziell und „Jeck erst recht.“

Hier finden Sie unsere Bilderstrecke der Emmericher Proklamation.

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Die einzigartigen Kostüme aus dem Nachlass vom engagierten Vollblut-Karnevalisten und NRZ-Kollegen Dirk Kraayvanger können noch bis Aschermittwoch ersteigert werden. Das Geld kommt einem guten Zweck, dem Kinderkarneval, zugute. Reinschauen und Gebot abgeben unter www.geck-emmerich.com.