Emmerich. Es ist heiß. Doch es gibt Abkühlung: Eisdielen sind in Emmerich derzeit beliebt. Die NRZ hörte sich nach Eis-Trends um. Was die Kugel Eis kostet.

  • In der Sommerhitze zieht es viele Emmerich in die Eisdielen.
  • In der Emmericher Innenstadt bieten die Inhaber der Eisdielen verschiedene Sorten an.
  • Jede Eisdiele setzt dabei auf andere Geschmacksrichtungen und Herstellungsweisen.

Temperaturen klettern das Thermometer herauf und besiegeln heiße Hochsommertage. Wer unter brütendem Sonnenschein den Wunsch nach einer leckeren Erfrischung verspürt, den lockt es in die Emmericher Innenstadt. Ob Klassiker oder exotisches Geschmacksexperiment: Die lokalen Eisdielen bieten ein breites Repertoire von Amarena bis Zabaione.

Maracuja kommt bei Panciera gut an

Immer wieder ein bunter Ausblick: Die Eissorten bei Eis Italia in Emmerich, die alle selbst hergestellt werden.
Immer wieder ein bunter Ausblick: Die Eissorten bei Eis Italia in Emmerich, die alle selbst hergestellt werden. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Darunter auch die kühlen Theken des Eiscafé Panciera, Kaßstraße 10. Wo im vergangenen Jahr noch Toblerone der Renner war, überzeugt nun eine fruchtigere Auswahl. „Jede Saison ändert man ein paar Sorten. Dieses Jahr ist Maracuja dabei, was sehr gut ankommt“, erklärte Inhaber Heinz Magr.

Er ist schon lange im Geschäft, übernahm den familiären Betrieb in zweiter Generation. Seit über 85 Jahren versorgt die Eisdiele das Stadtzentrum schon mit eigenen Kreationen. „Das macht uns zu einem der ältesten italienischen Familienbetriebe Deutschlands“, deutete Magr auf die traditionsreiche Geschichte, die hinter den leckeren Kugeln steckt. Eine Sorte habe in all den Jahrzehnten standhafte Beliebtheit bewiesen: „Vanille verkaufen wir am meisten, was nie anders war.“

Die Kugel Eis kostet weiterhin 1,20 Euro

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Neben echtem italienischem Gelato bietet das Lokal zudem Wein, Kuchen sowie Schokolade aus eigener Herstellung an. „Wir haben hier die ganze Bandbreite. Da macht sich auch meine Ausbildung zum Chocolatier bezahlt“, so Magr Stolz. Seine Preise habe er trotz der gestiegenen Produktionskosten nicht erhöht.

Auch das Eiscafé am Rhein, Rheinpromenade 15-16, blieb den 1,20 Euro pro Kugel treu. Hier schwenkt Inhaber Giuseppe Barbagallo liebevoll den Eisportionierer. Besonderes Augenmerk lege er dabei darauf, nicht nur selbst, sondern auch natürlich zu produzieren: „Wir benutzen keine Chemikalien. Unser Bindemittel ist beispielsweise Eigelb.“ So bestehe auch das Pistazieneis aus reiner Pistazie, was einzigartig aromatische Nussstückchen in der grünen Creme beweisen.

Das pure Pistazien-Vergnügen

„Manche Leute gewöhnen sich so an das industrielle Eis, dass sie beinahe vergessen, wie es eigentlich schmecken sollte“, kritisierte Barbagallo. Umso wichtiger sei es ihm, weder Mühen noch Kosten zu scheuen. Er besorge sogar die Milch persönlich auf dem Bauernhof. Das rentiert sich: „Alle lieben alles! Am meisten aber Pistazie, Vanille und eigene Kreationen.“ Darunter besonders das Rocher-Eis aus den bekannten Pralinen.

Jene, die ihre Sommertage nicht nur mit einem Eis-To-Go genießen, sondern auf den Außenplätzen entlang der Rheinpromenade Platz nehmen, bekommen mehr als den Blick auf die rotleuchtende Rheinbrücke geboten. Frische Fruchtbecher gespickt mit Melonenstücken oder Erdbeeren versprechen Gaumengaudi. Ein Abstecher an die Rheinpromenade lohnt sich für echte Eisliebhaber damit allemal.

Trotz kreativen Sorten bleiben die Klassiker beliebt

Da kommt das Eis frisch aus der Eismaschine von Guglielmo Chiriatti, Eis Italia.
Da kommt das Eis frisch aus der Eismaschine von Guglielmo Chiriatti, Eis Italia. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Bei Eis Italia, Am Löwentor 9, wo die Kugel auch noch 1,20 Euro kostet, kommen jene ebenfalls vollends auf ihre Kosten. In dem gemütlichen Café ist besonders eines angesagt: Experimentieren. Sorten wie Zabaione (ähnlich Eierlikör) und Bacio (Schoko mit Haselnuss) stechen zwischen dem gewöhnlichem Sortiment heraus. „Wir probieren gerne ein bisschen herum, wenn wir unser Eis machen. Dennoch setzen die Kunden auf Klassiker wie Nuss und Vanille“, resümierte Inhaber Guglielmo Chiriatti, während er einen detailverliebten Eisbecher anrichtete.

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Ob mit Kaffeebohnen verzierter Mokka-Becher oder doch das gute alte Bananensplit: Die bunten Kreationen seien ebenfalls Verkaufsschlager. „Sich ein Eis zu gönnen ist Luxus. Ich verstehe, warum die Leute auf das setzen, was sie kennen“, ahnte Chiriatti. Ob mit traditionsreicher Geschichte, Liebe oder exotischen Geschmäckern gefüllt: In der Emmericher Innenstadt warten ganz besondere Eiskugeln darauf, geschleckt zu werden.