Haldern. Vier Bands und Künstler standen bei der Fröhling Tour auf der Bühne des Haldernern Jugendheims. Musikbranche spürt die Corona-Zurückhaltung noch.

Um die Zeit bis zum Haldern Pop Festival im August zu überbrücken sind die Macher um Stefan Reichmann mit mehreren Gruppen und Solomusikern auf Tour gegangen. Das Abschlusskonzert fand nach Stationen in Berlin, Hamburg und Köln am Samstag im Halderner Jugendheim statt. Unter dem Namen „Fröhling Tour – Ein Haldern Pop Abend bei euch“ spielten die Gruppen Loney Dear, Etaoin, Ghum und Mid City.

Etaoin – ein Kontrast zwischen Stimme und Gitarrenspiel

Nach kleinen Problemen mit der Beleuchtung startete die Gruppe Ghum als Opener. Ghum sind ein atmosphärisches, düsteres Pop-Quartett aus London, das Post-Punk und Gothic mit einem Hauch von Grunge verbindet. Sie spielten einige ältere Titel, stellten aber auch Stücke aus ihrem vor wenigen Tagen veröffentlichten Album „Bitter“ vor.

Der zweite Auftritt gehörte der Akustik-Folksängerin Etaoin aus Irland. Sie überzeugte beim Halderner Publikum mit ihrem ausgefeilten Gitarrenspiel und ihren witzigen, scharfen und nachvollziehbaren Texten. Sie beschreibt ihre Musik als Popsongs mit Folk- und Indie-Einflüssen. Ihre gefühlvolle und intensive Stimme steht im Kontrast zum sanft gezupften Gitarrenspiel.

Loney Dear hat auf der Tour überzeugt

Emil Svanägen alias Loney Dear überzeugte bei der Fröhling-Tour. Samstag trat er in Haldern auf.
Emil Svanägen alias Loney Dear überzeugte bei der Fröhling-Tour. Samstag trat er in Haldern auf. © NRZ | Dirk Kleinwegen

Das Team von Haldern Pop hatte für das Konzert die Bühne nach vorne und zur Seite erweitert. Die Lichtanlage war ausreichend, der gute Sound mehr als üppig dimensioniert. In der Mitte des Abends wurden laut Reichmann die beiden ruhigeren Auftritte geplant, die Knaller an den Anfang und das Ende der Veranstaltung. „Am Ende, mit Mid City, ist es ein bisschen tanzbarer, Ende 70er-Rock“, so Reichmann, „wir haben über 160 Karten für Haldern verkauft, wir sind froh über jeden der gekommen ist und sich der Gefahr von Corona stellt“, erklärte Reichmann.

Der schwedische Singer- Songwriter und Multi-Instrumentalist Emil Svanängen trat in Haldern unter seinem Projektnamen Loney Dear auf. In Haldern präsentierte er die besten Titel aus seinen sechs Indie-Pop-Alben. „Der ist wirklich etwas Besonderes, das haben bei den vier Konzerten viele bemerkt, die haben ihn alle nicht auf dem Radar gehabt und sind richtig ausgeflippt“, berichtete Reichmann, „ich halte ihn für ein Genie, ein absoluter Vollblutmusiker. Er ist am stärksten, wenn er mit den Leuten interagieren kann.“

Fenster geschlossen zu Mid City

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Neben seinen Auftritten von Moskau bis San Francisco war Loney Dear bereits mehrfach zu Gast. „Emil hat schon oft hier in Haldern gespielt“, erklärte Stefan Reichmann, „Mid City haben schon mal in der Bar gespielt, aber für Ghum und Etaoin ist es der erste Auftritt in Haldern.“

Zum Abschluss wurde es noch einmal richtig laut im Halderner Jugendhaus. Zum Auftritt der australischen Band Mid City mussten erst einmal die Fenster geschlossen werden, um keinen Krach mit den Nachbarn zu provozieren. „Mid City kriegen dich schnell und packen dich hart“, beschreibt sie der Veranstalter, „ihre Songs sind catchy, ihre Gitarren räudig, ihre Melodien groß, ihre Texte nagend.“ Und genau so war es.

>> Das 39. Haldern Pop Festival

Vom 11. bis zum 13. August findet das 39. Haldern Pop Festival statt. Es ist wieder die Rückkehr auf den alten Reitplatz, mit 3-Tages-Tickets und einem Kontingent wie zuletzt 2019 geplant. Aufgrund deutlich höherer Material- und externer Personalkosten mussten auch die Eintrittspreise angehoben werden.

Die Drei-Tages-Karten sind unter www.pop-tickets.de für 162,80 inklusive Gebühren und Camping zu haben. Es handelt sich um digitale Tickets. Wer ein Hardticket geschickt bekommen möchte, kann für 172,80 Euro auch diese Option buchen.