Emmerich. Der Wochenkommentar befasst sich diesmal mit der Großrazzia in Emmerich, dem neuen Buch des Geschichtsvereins und dem neuen Logo der Stadt Rees.

Niemand war überrascht, dass man bei der Großrazzia derartige Missstände in den Leiharbeiter-Sammelunterkünften in Emmerich vorgefunden hat. Eben deshalb haben die Behörden ja den Aufwand auf sich genommen, und die Aktion geplant. Es ist menschlich dann trotzdem auszudrücken, dass man die Eindrücke „erschreckend“ findet.

Möchte jemand tauschen?

Warum hat die Stadt nicht schon früher etwas getan? Wird mehrfach auf Facebook gefragt. Hat sie. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Die NRZ hat auch mehrfach darüber berichtet. Aber sicherlich wird alles öffentlich. Und es gibt Grenzen. Sowohl in der Handhabe als auch im Aufwand.

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Manch ein Kommentator sieht die Schuld bei den Leiharbeitern selbst. Dabei ist der Ton im unsozialen Netzwerk leider oft unpassend. Gegenfrage: Möchte jemand tauschen? In der Sammelunterkunft leben müssen, weil man sonst keine andere Möglichkeit hat? Hier wird Zwang ausgeübt.

Geschichtsverein Emmerich hat sich erneut ein Lob verdient

Ein dickes Lob hat sich mal wieder der Geschichtsverein verdient. Auch Autor Wolfgang Urbach, der die Arbeit von Heinz Evers und Walter Axmacher fortgeführt hat. Mit dem neuen Buch zu den Bürgermeistern der Stadt seit der Nachkriegszeit bis heute wird mal wieder eine bekannte Feststellung untermauert: In kaum einer anderen Kommune wird die Geschichte der eigenen Stadt so gewissenhaft aufgeschrieben, wie in Emmerich.

Stadtlogo Rees – etwas früher Öffentlichkeit wäre hilfreich gewesen

Tatsächlich ist es so mit dem neuen Stadtlogo für Rees – im ersten Moment muss man sich orientieren, aber dann ist es in Form- und Farbgestaltung schon ansprechend. Dass so etwas passiert, wie eine aus der Hüfte geschossene Online-Petition gegen das Logo, na ja, vielleicht hätte man das verhindern können, wenn man vorher etwas offensiver damit umgegangen wäre, dass da ein neues Logo entsteht.

In Emmerich hat man sich sehr viel Mühe gegeben, die Bürger einzubinden, hat im Vorfeld eine Umfrage gestartet, Varianten vorgestellt und ein Meinungsbild eingeholt. So fühlten sich die Bürger mitgenommen. In Rees geht es nur um ein Logo für die Verwaltung, ein Corporate Design. Dennoch wäre etwas mehr Öffentlichkeit strategisch besser gewesen.