Rees. Im Schulausschuss Rees ging es um die zukünftige Entwicklung aller Reeser Schulen. Die entscheidende Frage wird die Ganztagsbetreuung sein.

Eigentlich war der öffentliche Teil der Sitzung des Schulausschusses in Rees schon fast am Ende, da gab es einen kleinen Eklat. Karl van Uem (SPD), hatte die positiven Zahlen zum rhythmisierten Ganztag an der Grundschule Rees im Vorfeld aufgenommen und daraus den Antrag formuliert, doch direkt eine zweite Gruppe für das besondere Angebot einzurichten.

Eine Idee, die bei Bürgermeister Christoph Gerwers auf wenig Gegenliebe stieß, da das Projekt noch nicht evaluiert sei und die Entwicklung der Ganztagesbetreuung noch vollkommen unklar. Als „hochgradig unseriös“ bezeichnete er die Idee. In der Folge wurde die Sitzung zu einer Unterredung kurz unterbrochen. Am Ende zog van Uem seinen Antrag zurück.

Schulen in Rees sind gut für die Zukunft aufgestellt

Um die Schulen drehte sich auch die übrige Sitzung. Sabrina Schneider von der Gesellschaft für Beratung sozialer Innovation und Informationstechnologie (kurz Gebit) aus Münster stellte die von der Gesellschaft erstellte Schulentwicklungsplanung für Rees bis ins Schuljahr 2027/2028 vor. Das Fazit fiel positiv aus. „Keine Schule ist im Bestand gefährdet“, erklärte Sabrina Schneider. „Die Schulgebäude sind alle in einem sehr guten Zustand.“

Zwei kleine Knackpunkte gab es allerdings doch. Zum einen an der Gemeinschaftsgrundschule der Stadt Rees an der Greisstraße. „Die Schule ist besonders von einem Anstieg der Schülerzahl betroffen“, erklärte Sabrina Schneider. So sieht die Prognose vor, dass es im Schuljahr 2026/2027 an der Schule insgesamt 16 Klassen geben wird. Für die bräuchte man mehr Räume, so dass langfristig ein Anbau gebraucht werden könnte.

Das zweite „Sorgenkind“ in der Schullandschaft könnte die Realschule sein. Die könnte mit erhöhter Schülerzahl fast vollständig fünfzügig werden. Allerdings hat sich Gebit hier auch angeschaut, was es bedeuten würde, wenn die Realschule zu einer Schwerpunktschule werden würde. „Dann wäre die Anzahl der Klassen erheblich höher und das wäre räumlich nicht mehr abbildbar“, erklärte Sabrina Schneider.

Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ist entscheidendes Thema

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Bürgermeister Christoph Gerwers erklärte, dass der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 und dessen Ausgestaltung die entscheidenden Faktoren für die zukünftige Schulentwicklung seien. Experten gingen, so Gerwers, davon aus, dass bis zu 90 Prozent der Eltern auf diesen Anspruch pochen könnten. „Da ist jetzt der Landes-Gesetzgeber gefragt“, erklärte der Bürgermeister, rechnet aber nicht damit, dass vor der Landtagswahl im kommenden Frühjahr irgendeine Entscheidung auf Landesebene getroffen wird.

So antwortete Gerwers auch auf die Anmerkung von Helmut Wesser (Grüne), man sollte als Stadt in dem Bereich proaktiv tätigt werden, es lohne es sich nicht, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, bevor die Sache mit der Ganztagsbetreuung nicht geregelt sei. „Wir müssen uns alle Optionen offenhalten“, so Gerwers. Denn mit den Entscheidungen könnte es auch finanzielle Mittel vom Land, etwa für den Ausbau der Betreuung oder für etwaige neue Gebäude geben. Das Thema dürfte die Reeser Politik also im kommenden Jahr wieder beschäftigen.