Rees. Das Krematorium in Rees, das von der niederländischen Facultative Unternehmensgrupe gebaut wird, erhält künftig Biogas von den Stadtwerken Rees.
Der Investor für das im Bau befindliche Krematorium am Grüttweg in Rees wird seine benötigte Energie, und zwar umweltfreundliches Biogas, von den Stadtwerken Rees beziehen. „Ja, das ist beschlossene Sache“, bestätigte jetzt Stefan van Dorsser auf Nachfrage. Er wird als Geschäftsführer des Krematoriums, das die niederländische Facultative Unternehmensgruppe baut, für die Anlage zuständig sein.
Wie viel Gas bei Inbetriebnahme des Krematoriums gebraucht wird, stehe noch nicht fest. „Da haben wir noch etwas Zeit“, sagte van Dorsser. Nach seinen Worten soll das Krematorium im Mai an den Start gehen. Im Moment liege man absolut im Zeitplan. Erste Gespräche mit den Stadtwerken habe man bereits geführt. Vermutlich im April würden dann die Anschlüsse für die Versorgung mit Biogas installiert werden.
Erstes Angebot der Stadtwerke Rees geht über 800.000 Kilowatt-Stunden
„Das hören wir gerne“, nahm die Geschäftsführerin der Stadtwerke Rees, Mareike Linsenmaier, die Zusage von Stefan van Dorsser zur Kenntnis. Wie berichtet, hatten die Stadtwerke nach dem symbolischen ersten Spatenstich für das Krematorium den Niederländern ein Angebot über die Lieferung von Biogas zukommen lassen.
Die Menge, sprich 800.000 Kilowatt-Stunden, hätten die Stadtwerke am Bedarf der Anlage grob hochgerechnet, die die Unternehmensgruppe bereits in den Niederlanden mit Biogas betreibt. „Wir brauchen natürlich da noch genauere Angaben“, sagt Mareike Linsenmaier, die jetzt auf die entsprechenden Vertragsunterlagen wartet.
Erster Schritt in Richtung neues Standbein ist getan
In der Zwischenzeit werde man mit der Einkaufs-Gesellschaft, über die die Stadtwerke Gas beziehen, Kontakt aufnehmen, um zu erfahren, wie schnell man das Biogas bekommen kann und zu welchen Konditionen. „Das läuft jetzt an“, ist sie froh darüber, dass das neue Standbein Biogas an den Start gehen kann.
Angedacht ist zudem, auch Haushalten in der Stadt Biogas anzubieten. Zur Zeit versorgt die 100-prozentige Tochter der Stadt Rees rund 4500 Haushalte mit Erdgas. „Ohne den Großabnehmer Krematorium wäre das zusätzliche Standbein Biogas wirtschaftlich absolut nicht möglich“, weiß die 40-Jährige. Mit der Ankündigung, Biogas von den Stadtwerken Rees zu beziehen, „ist jetzt ein erster Schritt hin zu unserem neuen Standbein getan“, sagt Mareike Linsenmaier.
Verbrauchswerte des Krematoriums können dann stündlich abgelesen werden
Von Vorteil sei bei dem Großkunden Krematorium, dass es sich um einen sogenannten leistungsgemessenen Kunden handele. „Da können wir quasi stündlich die Verbrauchswerte abfragen“, so die Geschäftsführerin. Das sei gut für die Prognose, wie viel Biogas man als Stadtwerke ordern muss. Die umweltfreundliche Energie kostet derzeit etwa 50 Prozent mehr als Erdgas.
Es wird sich also zeigen müssen, wie viele private Haushalte oder auch Firmen in Rees bereit sind, für umweltfreundliches Biogas mehr Geld auszugeben, wie die Krematorium-Betreiber es jetzt tun. Das Angebot wird jetzt jedenfalls geschaffen...