Rees. Wieder ist Frist abgelaufen, um einen Planer für Freibad-Neubau zu finden. Jetzt folgt vierte europaweite Ausschreibung, hieß es im Ausschuss.

Es scheint schon wie verhext. Erst wollte sich die Stadt nicht so richtig erwärmen für den Neubau eines Freibades, auch nicht die damalige CDU-Fraktion. Jetzt möchten alle das neue Bad – und es findet sich einfach kein Planungsbüro, das den Auftrag annimmt. „Wir schaffen es nicht, einen Planer zu finden, trotz europaweiter Ausschreibung“, informierte Kämmerer Andreas Mai den zuständigen Ausschuss für die städtischen Betriebe.

Wie mehrfach berichtet, hat sich die Stadt Rees für den Neubau eines Freibades entschieden. Zwei europaweite Ausschreibungen haben bislang nicht zur Vergabe von Planungsleistungen geführt, die dritte Ausschreibung laufe derzeit noch, stand es in der Verwaltungsvorlage. Doch die war nicht mehr aktuell: „Auch hier ist die Frist gerade abgelaufen. Es hat sich wieder keiner gemeldet“, bedauerte Mai in der Sitzung.

Es gibt nur wenige Firmen, die ein Freibad mit der Technik bauen können

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Dabei hatte Rees grünes Licht vom Zuschussgeber – für den Bau sollen zwei Millionen Euro aus Berlin fließen – dafür erhalten, jetzt eine Vergabe an einen Generalplaner vergeben zu können. Das habe aber auch nichts gebracht, reagiert habe niemand. In der Stadtverwaltung hat man aber sehen können, dass sich einige wohl die Ausschreibungs-Unterlagen heruntergeladen hätten. „Die Büros haben wir dann auch gleich angerufen, um zu erfahren, warum sie sich nicht beworben haben“, sagte Mai.

Der Grund ist simpel: Das Freibad in Rees ist mit seiner geplanten Investition von 4,5 Millionen Euro einfach zu klein. Mai: „Es gibt nur wenige Firmen, die solche Bäder mit der aufwendigen Technik bauen können. Und die sind alle komplett ausgelastet, weil sie lieber große Aufträge annehmen.“ Nichtsdestotrotz habe die Stadt jetzt eine weitere, sprich vierte europaweite Ausschreibung auf den Weg gebracht. Die Frist läuft bis Mitte Dezember. Dafür solle der Ausschuss jetzt die Daumen drücken, damit man mehr Glück hat. Mit einer möglichen Vergabe sei erst Anfang 2022 zu rechnen.

Beim Bauvorhaben Kindergarten am Grüttweg läuft alles nach Plan

Beim zweiten Bauvorhaben des Bäderbetriebes, und zwar die Errichtung einer Kindertagesstätte mit vier Gruppen am Grüttweg, laufe hingegen alles planmäßig, hieß es im Ausschuss. „Der Bauantrag ist gestellt“, sagte Andreas Mai. Mit Blick auf die aktuelle Wirtschaftsplan-Entwicklung des Bauhofbetriebes habe man es im Übrigen mit „gigantischen Kostensteigerungen zu tun, etwa bei der Beschaffung von Split“, erklärte der Erste Beigeordnete weiter.

Auf Nachfrage ging Mai auch aufs Thema Mangan-Problem im Stadtbad ein. Das sei absolut nicht gesundheits-gefährdend, betonte er, nur optisch nicht schön und mit einer neuen Filtertechnik werde das gelöst werden können. Die Ursache für die Ablagerungen liege wohl darin, dass die Stadtwerke seit geraumer Zeit nicht mehr Stadt-, sondern Brunnenwasser fürs Stadtbad nutzen würden.

Stadtbad greift wegen Mangan-Problem auf Stadtwasser zurück

„Durch die drei heißen Sommer hat sich irgendetwas beim Brunnenwasser verändert“, merkte Mai an. Um solchen Schwankungen in den nächsten Jahren nicht weiter ausgesetzt zu sein, werde man deshalb wieder aufs Stadtwasser zurückgreifen.