Rees. Trotz zweifacher europaweiter Ausschreibungen meldet sich keine Firma, die das neue Freibad in Rees bauen will, sagte Kämmerer Mai im Ausschuss.
Die Nachricht mussten die Mitglieder des Ausschusses für städtische Betriebe erst einmal sacken lassen: „Bislang hat sich keine Firma gemeldet, die für uns das neue Freibad bauen will“, informierte Kämmerer Andreas Mai die Politik. Und das trotz mittlerweile schon zwei europaweiter Ausschreibungen. „Darüber bin ich wirklich unzufrieden“, ärgerte sich Mai.
Wahrscheinlich, so formulierte er es, liege es wohl daran, dass das Freibad in Rees zu klein sei, um das Interesse der Fachfirmen zu wecken. „Bundesweit gibt es da gerade einen regelrechten Boom, was den Bau neuer Sportanlagen und Bäder betrifft“, erklärte sich Mai den Grund für die nicht vorhandene Resonanz der Firmen. Die Betriebe würde wohl lieber große Bäder bauen wollen.
Jetzt wird wohl Ausschau nach einem Generalplaner gehalten
Wobei die Stadt jetzt klären lässt, ob man nicht doch besser nur nach einem Generalplaner Ausschau halten sollte. Denn es scheint wohl ein Problem zu sein, hieß es, dass Rees für mehrere unterschiedliche Gewerke Ausschreibungen gemacht hat. So ist das auch bislang vom Fördermittel-Geber, sprich dem Bund, vorgegeben. Der hat ja zwei Millionen Euro als Zuschuss in Aussicht gestellt. Ansprechpartner für Rees ist das Projektteam Jülich.
„Wir hoffen, dass, wenn wir einen Generalplaner für das Freibad-Projekt suchen, wir eher Erfolg haben werden“, heißt es aus dem Rathaus. Wichtig sei, dass das vom Bund eingesetzte Büro diese Begründung akzeptiere. Der Ball liege jetzt beim Projektteam Jülich.
Freibad dürfte jedenfalls teurer werden
Klar scheint jedenfalls zu sein, dass der Preis fürs Freibad teurer wird. Der Rat hatte 2018 eine Obergrenze von 4,5 Mio. Euro festgelegt. Danach erst kam die Nachricht, dass der Bund das Vorhaben mit zwei Mio. Euro unterstützen will. Möglich und wahrscheinlich ist also, dass die Stadt auch wegen explodierender Baupreise am Ende doch einen Eigenanteil von den beschlossenen 4,5 Mio. Euro zu tragen hat.
Andreas Mai informierte den Ausschuss über ein weiteres Projekt, und zwar den Kindergarten-Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Freibades am Grüttweg. „Der Bauantrag wird in Kürze gestellt“, meinte der Kämmerer. Wobei die Stadt nur Bauherr ist. Wie das Gebäude aussieht, welche Zufahrten kommen und andere Details seien einzig und alleine Sache des Kreisjugendamtes und der Waisenhausstiftung Emmerich als Träger der Einrichtung, antwortete er auf eine erneute Nachfrage der Grünen.
Viele Überstunden durch Corona beim Bauhof
Die Corona-Pandemie hat bislang keine nennenswerten Auswirkungen auf die städtischen Betriebe (Abwasser, Bäder, Bauhof) gehabt. Das bestätigten Wirtschaftsprüfer im Rahmen der Jahresabschluss-Berichte für 2020. Beim Bauhof sind wohl viele Überstunden angefallen, etwa wegen coronabedingter Arbeiten wie Absperrungen, Kontrollen der Maskenpflicht, Begleitung des Ordnungsamtes bei Streifengängen, aber auch wegen des strengen Winters.