Isselburg/Emmerich/Rees. Seit einer Woche sind die Schulen in Emmerich, Rees und Isselburg offen. Quarantäne-Regelung entschärft, Lehrer und Schüler besser vorbereitet.
Die vermutete „Vierte Welle“ nach den Sommerferien den Schulen in Emmerich, Rees und Isselburg scheint bislang auszubleiben. Seit Beginn des neuen Unterrichtsjahres musste etwa im Grundschulverbund Isselschule oder auch der nun auslaufenden Hauptschule Isselburg noch kein Schüler oder Lehrer aufgrund eines positiven Coronatests nach Hause geschickt werden.
Und auch Klaus Hegel, Schulleiter des Gymnasiums Aspel kann vermelden. „Corona macht einen großen Bogen um unsere Schule“. Seit 18 Monaten würde man sich immer wieder auf alle Eventualitäten vorbereiten. „Die bislang – toi toi toi – aber noch nicht eingetreten sind“, so Hegel.
Zweimal in der Woche wird getestet
Der Schulleiter freut sich im Übrigen, dass auch schon vor allem ein Teil der Oberstufenschüler des Gymnasiums voll geimpft sei: „Gerade bei den älteren Jahrgängen kann ich beobachten, dass ein hohes Maß an Impfbereitschaft da ist.“ Was natürlich auch für das Geschehen rund um Corona an der Schule zuträglich ist.
Momentan sieht die Regelung in Sachen Coronaschutz an den Schulen Folgendes vor: Zweimal in der Woche werden die Schüler an den Schulen in Emmerich, Rees und Isselburg getestet. Bei einem positiven Schnelltest, „wird der Schüler heim geschickt“, erklärt Hegel. Was folgt, ist ein PCR-Test. Ist dieser auch positiv wird das Gesundheitsamt eingeschalten.
Gesundheitsamt entscheidet Quarantänen individuell
„Dieses entscheidet dann ganz individuell, auch in Abstimmung mit der Schule, wer in Quarantäne muss“, weiß auch Oliver Skukies, Leiter des Grundschulverbundes Isselschule. Und das sei auch gut so: „Es erfolgt so die Bewertung auch eher zum Wohle des Kindes. Man kann gezielter nach den Kontakten und Voraussetzungen in der Schule schauen.“
Maßgebend ist die nun gültige Kleeblatt-Regelung: So müssen die direkten Sitznachbarn – also jene, die vor, hinter oder direkt neben dem Infizierten sitzen – zunächst in Quarantäne. Allerdings: „Schon vor den Ferien wurden die Schüler nicht mehr klassenweise in Quarantäne geschickt“, so der kommissarisch beauftragte Schulleiter der Hauptschule Isselburg, Frank Milius.
Lernen oder Lehren aus der Quarantäne heraus kaum mehr ein Problem für Schulen
In der nun auslaufenden Hauptschule in Isselburg werden derzeit nur noch 27 Schüler in zwei Klassen unterrichtet. „Sollte hier jemand in Quarantäne müssen, ist dies auch kein Problem mehr, was den Unterricht angeht“, sagt Milius. Denn jeder Schüler hätte nun einen Laptop zur Verfügung gestellt bekommen. Unterricht auf Distanz macht dem Schulleiter daher keine Sorgen.
Auch an der Gesamtschule Emmerich ändert sich durch die neuen Quarantäne-Regeln nicht viel. „Wir haben das eigentlich schon die ganze Zeit so gemacht“, sagt Schulleiterin Christiane Feldmann. „Ganze Klassen in Quarantäne zu schicken, wurde eigentlich nur am Anfang der Pandemie gemacht.“
Lieber digital dabei als allein vor dem Arbeitsblatt
Zwar gab es zwischendurch Fälle, in denen sich Lehrer oder Schüler mit Corona angesteckt hatten. „Allerdings hat es bei uns keinen Fall gegeben, bei dem sich ein Schüler bei einem anderen Schüler in der Schule angesteckt hat“, sagt Christiane Feldmann. Muss ein Lehrer in Quarantäne, ist das auch wenig problematisch. „Die Kollegen können dann den Schülern noch Aufgaben zukommen lassen oder z.B. eine Teams-Sitzung aus der Quarantäne heraus leiten“, sagt die Schulleiterin.
Das bestätigt auch – zumindest hinsichtlich des Lehrpersonals – Oliver Skukies für den Grundschulverbund Isselschule. So können Lehrer durchaus in Quarantäne den Unterricht vorbereiten. „Allerdings wird dieser dann von einem Vertretungslehrer durchgeführt“, so der Schulleiter. Schüler in Isselburg können etwa auch vereinzelt mit einem Tablet in den Unterricht „zugeschaltet“ werden: „Das ist nicht ideal, aber immerhin besser als allein stumpf ein Arbeitsblatt zu bearbeiten.“