Emmerich. Die Stadt Emmerich hat für die Klassenräume in den Grundschulen Luftreinigungsgeräte angeschafft. In der Praxis ist nun ein Problem aufgetaucht.

Die Diskussion um Luftfiltergeräte in Schulen und Kitas wurde und wird nicht nur in Emmerich kontrovers geführt. Vor allem die Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE) setzte sich vehement für die Anschaffung ein und hatte im vergangenen Jahr einen entsprechenden Antrag gestellt.

Rat der Stadt Emmerich beschloss die Anschaffung der Luftfiltergeräte für die Grundschulen

Schließlich beschloss der Rat im Herbst des vergangenen Jahres, dass 50 Luftfiltergeräte für die Grundschulen angeschafft werden sollen. Sollten sich die Geräte in den Grundschulen bewähren, soll es für die weiterführenden Schulen eine zusätzliche Bestellung im Frühjahr dieses Jahres geben, hieß es damals.

Ende November wurden die ersten mobilen Geräte an den Emmericher Schulen installiert

Ende November des vergangenen Jahres wurden die ersten Klassenräume an den Emmericher Grundschulen mit mobilen Luftreinigern ausgestattet. In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses kam das Thema im Tagesordnungspunkt Einwohnerfragestunde aufs Tableau. Denn in der Praxis ist ein Problem aufgetaucht: Die Betriebsgeräusche der Geräte können den Unterricht stören.

Schulleiterinnen berichten aus der Praxis

Die beiden Schulleiterinnen Nadja Scherer (Leegmeer-Grundschule) und Judith Flegel (Liebfrauen-Grundschule) sind Mitglieder des Ausschusses und konnten dann auch direkt ihren Eindruck von den Luftfiltergeräten kundtun. Dabei ist die Lautstärke der Geräte von bestimmten Faktoren abhängig. „Die Geräte sind dann sehr laut, wenn nicht gelüftet wird“, erklärte Scherer.

An der Liebfrauen-Grundschule in Speelberg kommt die bauliche Situation hinzu, „da wir verschiedene Klassengrößen haben“, so Flegel. Auch hier sei die Positionierung und die Raumgröße entscheidend für die Lautstärke des Luftfiltergerätes.

Luftreiniger ersetzen nicht das Lüften

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Schon bei der Anschaffung war klar, dass die mobilen Luftreiniger nicht das regelmäßige Lüften der Klassenräume während des Unterrichts ersetzen würden. Die angeschafften, intelligenten Geräte reinigen nicht nur die Luft, sondern messen auch permanent die Qualität der Raumluft anhand von festgelegten Indikatoren. Je nachdem, wie gut oder schlecht die Luft im Klassenzimmer ist, wird die Reinigungsstufe automatisch reguliert, was dann auch zu den unterschiedlichen Lautstärken führt.

Stadt Emmerich hat 126.000 Euro in die Geräte investiert

Nadine Bremer, Leiterin des Fachbereichs Jugend, Schule und Sport bei der Stadt Emmerich, machte klar, dass von Seiten der Verwaltung eine Evaluierung in dieser Thematik erfolgen werde. Die Ausschussvorsitzende, Elisabeth Braun, kündigte an, dass man sich mit der Thematik „noch mal intensiver beschäftigen muss“. Für die Anschaffung der Geräte hat die Stadt Emmerich insgesamt 126.000 Euro aus dem städtischen Haushalt investiert. Landesfördermittel konnten nicht in Anspruch genommen werden, weil die entsprechenden Fördervoraussetzungen dafür nicht passten.

In diesem Zusammenhang wurde von Christopher Papendorf (BGE) nachgefragt, wann zur Diskussion stehe, ob nun auch die höheren Klassen mit Luftfiltern ausgestattet werden. Von Seiten der Verwaltung ist vorgesehen, dass jetzt erstmal die Erprobungsphase weiter durchgezogen wird, so Nadine Bremer. Dann werde es eine Berichterstattung an den Ausschuss geben, der daraufhin das weitere Vorgehen beschließt.