Werth. Gutachter hat sich mit dem Zustand der Grundschule Werth in Isselburg befasst. Er hält das Gebäude sowohl für erhaltenswert, als auch sanierbar.
Das Ergebnis sei klar. „Dieses Gebäude kann noch erhalten werden – und das sollte es auch“. Dipl.-Ing. Ludger Möllers redete in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Verkehr und Wirtschaft nicht lange um den heißen Brei. Er legte kurz und knapp der Isselburger Politik in der Bürgerhalle Herzebocholt dar, dass das alte Grundschulgebäude in Werth durchaus saniert werden kann und nicht zwingend einem Schulneubau weichen muss.
In seinem Gutachten hat Möllers, der sich das Gebäude als Beratender Ingenieur und Bausachverständiger genau angesehen hat, neben Möglichkeiten der Sanierung auch einen ungefähren Kostenplan des Ganzen aufgeführt.
Gebäude ist zu klein
Zur Erinnerung: Das Werther Schulgebäude am Pendeweg wurde hauptsächlich 1952 erbaut und 1961 erweitert. Es besteht aus einem halbgeschossigen Gebäude mit einer Ausbaureserve im Dachgeschoss und einem eingeschossigen Gebäude ohne Ausbaumöglichkeiten. Im Jahr 2012 wurde mit dem Ausbau des Dachgeschosses begonnen.
Mittlerweile ist das Gebäude einfach zu klein für den Schulbetrieb. Und auch nicht mehr zeitgemäß. Daher beschäftigt sich die Politik nun auch mit der Frage, ob ein Neubau oder die Sanierung samt Erweiterung des alten Gebäudes angegangen werden soll.
Sanierung würde rund eine Millionen Euro kosten
Laut Gutachter würden die Kosten für eine Ertüchtigung der 700 Quadratmeter großen Fläche mit Unterrichtsräumen, verbessertem Wärme- und Schallschutz einschließlich der Nebenkosten rund 225.000 Euro betragen.
Um weitere 250 Quadratmeter Fläche zusätzlich zu schaffen, müssten noch einmal samt Nebenkosten rund 650.000 Euro investiert werden. Weitere 125.000 Euro würde es laut Gutachterkosten, Außenanlage, Entwässerung und Teile der Gebäudefassade zu sanieren.
Sanierung oder Neubau
Unterm Strich heißt das, dass die Gesamtsumme für Sanierung und Erweiterung, was laut Gutachter auf dem Grundstück auch gut machbar wäre, rund einer Million Euro betragen würde. Letztlich sei eine Sanierung sinnvoll, schneller und kostengünstiger als ein Neubau.
Doch ob nun Sanierung oder Neubau – darüber ist sich die Politik noch uneins. „Ich sehe keine Sanierung. Ich sehe ganz klar einen Neubau. Ich war erschrocken, als ich den Zustand der Schule gesehen hab’“, erklärte Kerstin Hebing von der SPD.
FDP favorisiert Neubau
Auch die FDP favorisiert einen Neubau, stellte im Ausschuss sogar einen entsprechenden Antrag mit der Planung eines Neubaus für die Grundschule Werth zu beginnen. Grünen-Chef Uwe Übelacker führte einige Zweifel an der Möglichkeit der wirklich schulkonformen Sanierung an. Während Frank Häusler forderte: „Wir müssen das Gebäude durchsanieren. Und dann auch schauen, wie es an den anderen Grundschulstandorten weitergehen kann.“
Letztlich einigte sich die Politik darauf, dass die Verwaltung die finanziellen Fragen für Neubau und Sanierung klären sollte. Und dass der Ausschuss für Planung, Verkehr und Wirtschaft in drei Wochen dann gemeinsam noch einmal mit dem Schulausschuss tagt und auch das schulpädagogische Konzept betrachtet. Und dann auch eine Empfehlung an den Rat gibt, ob nun Neubau oder Sanierung.