Werth. Isselburgs Schullandschaft wird derzeit planerisch begutachtet. Eine Initiative setzt sich prophylaktisch für den Grundschulstandort Werth ein.
Das Ziel ist klar definiert: Der Grundschulstandort Werth soll erhalten bleiben. Dafür setzt sich derzeit eine zwölfköpfige Gruppe unter dem Namen „Lebenswert(h)“ ein. „Wir verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz für den Ort“, unterstreicht André Ratering.
„Wir wollen Voraussetzungen für einen modernen Unterricht schaffen, der unsere Kinder in einer immer komplexeren Welt handlungsfähig macht und Werth als Wohnort für junge Familien attraktiv bleiben lässt“.
Zeitungsartikel war Auslöser für die Gründung der Initiative
Zudem gehe es der Bürgerinitiative darum, „unsere Grundschule zu einem multifunktionalen Bildungs- und Gemeinschaftszentrum für alle Generationen weiterzuentwickeln und dadurch das aktive Miteinander zu fördern“.
Dass sich die Gruppe von Werthern gefunden hat und nun für den Grundschulstandort Werth mobil macht, hat auch einen Grund. „Ein Artikel in der Zeitung war der Auslöser“, erklärt Ratering. Sein Inhalt? Das geplante Schulgutachten für die Stadt Isselburg.
Lebenswert(h) befürchtet Schließung des Standortes
Die Gruppe Lebenswert(h) befürchtet, dass in einem solchen Gutachten eher wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen und andere Sichtweisen vernachlässigt werden. Was im schlimmsten Fall dazu führen könnte, dass die Grundschule in Werth aus Kostengründen geschlossen wird.
Denn das Gutachten soll neben der Prognose der Schülerzahlen und des damit verbundenen Raumbedarfs, die Eignung der vorhandenen Gebäude und den Sanierungsbedarf analysieren und prüfen, ob Verlegungen bzw. Zusammenlegungen von Standorten und eine Nutzung des Verbundschulgebäudes (Hauptschultrakt) möglich sind.
Gemeindeleben könnte beeinträchtigt werden in Werth
Müsste die Schule im Ortsteil geschlossen werden, „würde das das Werther Gemeindeleben langfristig empfindlich beeinträchtigen“, ist sich Miryam Stober-Giesing sicher. Denn eine Schule sei immer auch ein Ort von Begegnung und Austausch, ergänzt Frauke Prooi.
Für die Gruppe sei klar, dass sich in Werth nicht wiederholen soll, was vor einigen Jahren in Heelden geschehen ist, als dort die Grundschule geschlossen wurde. „Man kann sehen, dass sich bewahrheitet hat, was die Heeldener befürchtet haben“, sagt Frauke Prooi.
Ergebnisse des Gutachtens im Frühjahr 2020 erwartet
Bereits 2013 gab es Pläne, das Schulgebäude in Werth zu modernisieren und neue Räume einzurichten. Seitdem hat sich aber nichts getan. Mehr noch: Ein Sanierungsstau hat sich gebildet, der Thema in der Politik war und letztendlich im April dieses Jahres mit zum Auftrag für das Schulgutachten geführt hat. Und so auch eben ein ungutes Gefühl bei den Werther geschürt hat.
Die Ergebnisse des Gutachtens werden im Frühjahr 2020 erwartet. „Bis dahin können wir nur noch warten“, erklärt Prooi. Untätig in der Vergangenheit war die Gruppe nicht. Neben den monatlichen Treffen der Gruppe haben die Mitglieder von Lebenswert(h) bereits Gespräche mit den Ratsparteien geführt.
Positive Gespräche mit den Ratsparteien in Isselburg
„Dabei erfuhren wir, dass alle Fraktionen den Erhalt des Grundschulstandortes Werth grundsätzlich befürworten“, so Ratering. Ein Signal, über das sich die Initiative natürlich freut.
In Werth hat sich die Gruppe schon ein wenig bekannt gemacht. Im Werther Backhaus etwa liegen Flyer aus. Wer sich noch engagieren möchte, kann sich gern bei den Mitgliedern der Initiative melden.
Zu der Initiative gehören Miryam Stober-Giesing, Daniela Brambrink, Michael Brambrink, Frankie Prooi, Johann Radstaak, Melanie Heidemann, Jule Krüger, Sonja Ratering, André Ratering, Birgit Klünker und Sebastian Lijster.