Rees. Die zwei öffentlichen Toiletten-Anlagen im Stadtkern sollen im März fertig sein. Sie sind selbstreinigend und kosten Rees gut 200.000 Euro.
Gute Nachricht, nicht nur für Touristen: Ab März sollten die zwei öffentlichen Toilettenanlagen in der Stadtmitte von Rees fertiggestellt sein. Die Bauarbeiten sowohl an der Jungblutstraße wie auch am Westring haben bereits begonnen. „Im Moment wird an beiden Standorten der Estrich gelegt“, sagt Arne Georg. Er arbeitet für die Firma Hering Sanikonzept aus dem Siegerland, die die Anlagen federführend erstellt.
„Mit der WC-Anlage an der Jungblutstraße reaktivieren wir wieder den bis 2017 dort in Betrieb gewesenen Toiletten-Standort“, erzählt Kirsten Voigt vom Fachbereich 6 im Rathaus. Sie ist für die Planung zuständig. Beide Toiletten-Anlagen sind hochmodern und selbstreinigend. Der an beiden Standorten jeweils sieben Quadratmeter große Raum mit Toilette und Urinal, zu nutzen von Frauen wie Männern, erhält einen grauen, fugenlosen Boden aus einer Acryl-Harz-Beschichtung und Wandfliesen.
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Weitestgehend vor Vandalismus geschützt
Die neuen Räumlichkeiten sind dabei nicht nur pflegeleicht, sondern weitgehend vor Vandalismus geschützt. Denn geschlossen wurde die Anlage vor Jahren, weil sie mehrfach durch Unbekannte unglaublich verunreinigt wurde. „So sehr, dass sich die Reinigungskräfte damals geweigert hatten, die Anlagen überhaupt noch zu säubern“, erinnert sich Stadt-Pressesprecher Jörn Franken.
Jetzt wird man die behinderten-gerechten, öffentlichen Toilettenanlagen nur noch bargeldlos via Handy oder EC-Karten öffnen können. „Für Behinderte geht das auch mit dem Euro-Key-System“, ergänzt Arne Georg, der zwei Mal die Woche an beiden Baustellen nach dem rechten sieht und sich mit den ausführenden Handwerkern abspricht. Die kommen alle aus Rees und Umgebung.
Am Westring befindet sich die WC-Anlage am Friedhof
Beide öffentlichen WC-Anlagen werden zeitgleich hergerichtet und fertig. Die zweite Toiletten-Anlage entsteht im städtischen Gebäude an der Friedhofshalle am Westring. Sie ist ebenfalls selbstreinigend und von außen erreichbar, und zwar für jedermann. „Bislang konnte man sie nur etwa bei Beerdigungen nutzen“, sagt Jörn Franken.
Nachdem die Stadt die Toilette an der Jungblutstraße geschlossen hatte, waren die Gastronomen im Stadtkern mit dem System „Reeser Örtchen“ eingesprungen. Sie erhielten seitens der Stadt einen Obolus dafür, dass man die Toiletten nutzen konnte. „Das hat auch gut geklappt – bis zur Pandemie“, weiß Franken. Als die Gastronomie schließen musste, gab’s die Möglichkeit nicht mehr.
Hering Sanikonzept veranlasst Reinigung
Deshalb hatte die Politik dem SPD-Antrag für die Errichtung von öffentlichen Toiletten-Anlagen dann doch zugestimmt. Von der Überlegung, einen Standort im Skulpturen-Park zu installieren, hatte man sich aber nach Überprüfung durch die Verwaltung schnell aus Kostengründen verabschiedet. Das wäre zu teuer geworden, auch weil die nötige Infrastruktur, etwa für Wasser, Abwasser und Strom, nicht zur Verfügung stand.
Für die beiden neuen WC-Anlagen nimmt Rees gut 200.000 Euro in die Hand. Die Reinigung ist auch geklärt. „Das übernimmt die Firma Hering“, sagt Arne Georg. Sie habe unter anderem die Anlagen an der Xantener Südsee und eine in Wesel gebaut. Das bundesweit tätige Unternehmen, sagt Georg, habe deshalb in der Region Stützpunkte für Technik und Reinigung.
Nachts sollen die WC-Anlagen geschlossen bleiben
Noch nicht abschließend geklärt sind die Öffnungszeiten für die öffentlichen Anlagen. „Das werden wir flexibel handhaben“, meint dazu der Pressesprecher. „Nachts sind sie aber definitiv geschlossen“, versichert Kirsten Voigt. Schon aus Rücksicht auf die Anwohner… Klar sind indes die Gebühren. „Eine einmalige Benutzung kostet einen Euro“, erklärt Franken. Das sei zwar nicht preiswert, „aber die Anlage wird ja auch aufwendig gesäubert“. Das sollte den Benutzern die Sache wert sein.