Rees. Der Ausschuss hat einstimmig für die Einrichtung von zwei öffentlichen WC-Anlagen gestimmt. Kartenzahlung soll Vandalismus vorbeugen.

Senioren, die vor verschlossenen Restaurants stehen und in ihrer Not in die Büsche gehen – das soll es in Zukunft nicht mehr geben. Deshalb hat der Ausschuss für Umwelt, Planung, Bau und Vergabe in Rees nun einstimmig dafür gestimmt, dass die Verwaltung die Einrichtung von zwei öffentlichen WC-Anlagen in in den bestehenden Gebäuden Empfängerstraße sowie am Friedhof Westring planen und nach der Haushaltsfreigabe umsetzen soll.

Im Rahmen der Vorplanung hatte die Verwaltung insgesamt vier mögliche Standorte für öffentliche WC-Anlagen in den Blick genommen. Darunter auch am Skulpturenpark und am Parkplatz Westring. Da hier jedoch keine entsprechende Baugenehmigungen vorliegen und noch keine entsprechenden Leitungen vorhanden sind, hat sich der Ausschuss dem Vorschlag der Verwaltung angeschlossen und sich für die zwei bereits bestehenden Anlagen ausgesprochen.

Vandalismus vorbeugen

Denn die Vorprüfung der Verwaltung hat ergeben, dass ein Einbau von selbstreinigenden Toiletten sowohl in der ehemaligen öffentlichen WC-Anlage in der Empfängerstraße als auch in der WC-Anlage an der Trauerhalle am Westring möglich wäre. An den bestehenden Standorten sind alle benötigten Medien (Wasser, Abwasser, Strom) vorhanden, was eine Umsetzung erleichtern würde.

Dass nun doch wieder die WC-Anlage in der Empfänger-/Jungblutstraße aktiviert werden soll, ist nicht selbstverständlich. Hier war es immer wieder zu Vandalismus gekommen, so dass sich irgendwann die städtischen Reinigungskräfte zu putzen weigerten und die Anlage geschlossen werden musste. Um Vandalismus entgegen zu wirken, soll nun ein Kartenzahlsystem eingeführt werden.

Nicht kostendeckend

Statt wie vorher anonym 20 Cent einzuwerfen, kommen Nutzer dann nur noch mit Karte in die WC-Anlage. Wie hoch die Beiträge fürs Nutzen der Toiletten sein sollen, steht allerdings nicht fest. „Klar ist, dass eine öffentliche Toilette niemals kostendeckend ist“, erklärt Stadtsprecher Jörn Franken. Der Beitrag solle aber eine gewisse Wertschätzung widerspiegeln.

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Auch wenn die Toiletten selbstreinigend sein werden, müssen aber auch Reinigungskosten einplant werden. Darüber hinaus sollen beide WC-Anlagen behindertengerecht und unisex sein. Die Ausstattung soll neben dem Waschbecken und dem selbstreinigenden WC auch ein Urinal und einen Wickeltisch umfassen.

Gesamtkosten bei 200.000 Euro

Die Gesamtkosten für den Einbau der beiden WC-Anlagen liegen bei schätzungsweise 200.000 Euro und sind bereits für den Haushalt 2021 bereitsberücksichtigt. Nach Haushaltsfreigabe könnten die Anlagen im Detail geplant und öffentlich ausgeschrieben werden. Die Verwaltung hofft, noch in diesem Jahr das Projekt angehen zu können.