Rees. Reeser Geschichtsverein Ressa wird für Verdienste um die Heimatforschung vom LVR mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. 2022 ist viel geplant.
Die Nachricht kam Ende des Jahres völlig überraschend, entsprechend groß ist die Freude beim Geschichtsverein Ressa: Weil sich der rührige Verein besonders auch um die Heimatforschung verdient gemacht hat, erhält er vom Landschaftsverband Rheinland den mit 1000 Euro dotierte Rheinlandtaler. „Das ist eine wirklich schöne Anerkennung unserer gemeinsamen Arbeit“, sagt Ressa-Vorsitzender Heinz Wellmann mit Blick aufs ehrenamtliche Engagement des fünfköpfigen Vorstands. Der hat für 2022 wieder ein interessantes Programm erarbeitet – soweit es die Pandemie erlaubt.
„Wie es aussieht, sind wir der erste Verein in Rees, der den Rheinlandtaler erhält“, freut sich auch Vorstandsmitglied Michael Scholten. Bislang, so der Schriftführer, hätte die Würdigung der Reeser Stadtarchivar Hermann Terlinden (1984), deer Halderner Heimatforscher Hans Fenger (1992) und der Reeser Bernd Schäfer (2019) entgegen nehmen können.
Auszeichnung soll im Sommer in Rees verliehen werden
Der Reeser Geschichtsverein Ressa 1987 e.V., so die offizielle Bezeichnung, heißt es in dem LVR-Schreiben, habe seit seiner Gründung sein Wissen mit zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen für alle Interessierten zugänglich gemacht. Die Mitglieder würden sich dafür einsetzen, dass die Geschichte der Stadt Rees und des niederrheinisch-niederländischen Grenzgebietes auf originelle Weise lebendig wird, schreibt der LVR, der die Auszeichnung in er Kategorie Kultur an den Geschichtsverein verleiht.
„In Absprache mit dem Landschaftsverband wollen wir den Rheinlandtaler gerne im Sommer entgegen nehmen“, kündigt Heinz Wellmann mit Blick auf die Pandemie an. „Denn an der Verleihung im Bürgerhaus sollen dann ja auch alle unsere Mitglieder teilnehmen können“, findet Schatzmeister Dirk Kleinwegen. Der, wie die anderen Vorstandsmitglieder Klaus Kuhlen und Agnes Jay, sehr davon angetan ist, dass sich trotz Corona die Mitgliederzahl in den vergangenen zwei Jahren auf 262 verdoppelt hat. „Wohl weil Ressa trotz der Pandemie viele Veranstaltungen, auch online und im eigenen Schaufenster an der Dellstraße, auf die Beine gestellt hat“, ahnt Kleinwegen.
Wegen Corona noch keine Termine
Und das möchte der Geschichtsverein, der gerade wie berichtet die 15. Ausgabe seines Jahrbuches Reeser Geschichtsfreund herausgebracht hat, auch im neuen Jahr tun. Geplant sind natürlich auch wieder Filmabende. Los geht’s in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Aspel am 27. Januar um 18 Uhr bei freiem Eintritt mit der Literaturverfilmung „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“. Die einstündige Dokumentation „Die Reeser Stadtbefestigung“ von Adalbert Schwär wird im Februar gezeigt. Wellmann: „Wegen Corona können wir noch keinen genauen Termin angeben.“
Zum Thema „Rheinüberquerung und Luftlandung“ moderiert ZDF-Redakteur Alexander Berkel im September einen Filmabend mit „Wochenschau-Ausschnitten“, und Wolfgang Wilhelmi, der schon in Millingen und Bienen gedreht hat, wird die Premiere seines Streifens über die Reeser Stadtgeschichte im November im Bürgerhaus zeigen. Zudem geplant sind im März eine Führung durch die Pfarrkirche St. Mariä mit dem aus Rees stammenden Emmericher Dechant Bernd de Baey, im April ein Vortrag im Bürgerhaus zum Thema „Reeser Krankenhaus und Reeser Ärzte“, sowie Ausflüge zum Medizin- und Apothekenmuseum in Rhede im Mai, zum Stadtmuseum in ‘s-Heerenberg im August und die Ausstellung „Reeser Mühlen“, die am 20. November im Koenraad-Bosman-Museum eröffnet wird.
Heinz Wellmann schlüpft in Rolle von Sergeant Henry
Apropos Mühlen: Am besagten Sonntag, 20. November, um 15 Uhr ist eine Führung in der Scholten-Mühle geplant, und zwar mit Müller Hein alias Heinz Wellmann. „Er wird zudem in diesem Jahr in einer weiteren, ganz neuen Rolle zu sehen sein“, kündigt Michael Scholten schon mal an. Nämlich als Sergeant Henry. „3.45 – Der Übergang“ lautet dessen Thema im September.
Dann wird der Ressa-Vorsitzende, seit 2011 Gildemeister der Deutschen Gilde der Nachtwächter, Türmer und Figuren, in seine neue Rolle schlüpfen und als schottischer Soldat die Besucher auf eine spannende Zeitreise in den März 1945 mitnehmen, als alliierte Truppen auch bei Rees den Rhein überquerten.
>>>Reeser Geschichtsfreund gibt es in der Touristik-Information
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zeichnet mit dem Rheinlandtaler unter anderem Personen, Organisationen, Unternehmen, Verbände und Vereine aus, die sich kulturell in herausragender Weise im Rheinland engagiert haben.
Der 15. Band des Reeser Geschichtsfreundes hat 112 Seiten, acht Autoren und hat eine Auflage von 750 Exemplaren. Für zehn Euro gibt’s ihn unter anderem in der Touristik-Information am Markt in Rees.