Isselburg. Wenn das neue Feuerwehrgerätehaus gebaut wird, muss der Löschzug Isselburg übergangsweise umziehen. Die Stadt hat verschiedene Standorte geprüft.
Der Lockdown hat es leiser werden lassen in Bezug auf ein wichtiges Projekt – nämlich den Neubau des Gerätehauses des Löschzuges Isselburg. Das heißt aber nicht, dass sich hier nichts tut. Denn, wie die Stadt in der nächsten Ratssitzung mitteilen wird, befindet sich derzeit der Architektenentwurf für den Neubau bei der Feuerwehr zur Abstimmung.
In der Ratssitzung in der kommenden Woche soll die Politik entscheiden, wo die Feuerwehr während der Bauphase des neuen Gerätehauses, das bekanntlich am alten Standort am Münsterdeich errichtet wird, untergebracht werden soll. Aufgrund des Neubaus am derzeitigen Standort des Gerätehauses ist die Unterbringung des Löschzuges in einer bauzeitlichen Übergangslösung notwendig.
Verwaltung hat einen klaren Favoriten
Schon mehrfach war diese temporäre Unterbringung Thema. Vor allem Felix Kleideiter, Fraktionschef der SPD, machte in der Vergangenheit deutlich, dass für ihn der Standort am Bauhof kaum in Frage käme. Die Stadtverwaltung hat daher nun noch einmal verschiedene Standorte auf Umsetzbarkeit untersucht. Das Ergebnis vorweg: Die Verwaltung schlägt der Politik weiterhin die Unterbringung des Löschzuges auf Zeit am Bauhof vor.
Im Spiel als mögliche Interimsunterbringung war ein Firmengelände an der Reeser Straße: Der Standort liege allerdings im festgesetzten Überschwemmungsgebiet. Auch bei einer übergangsweisen Errichtung wäre für das in Anspruch genommene Retentionsvolumen ein Ausgleich nachzuweisen und ein Genehmigungsantrag zu stellen. Darüber hinaus, so legt die Verwaltung dar, befinde sich das Grundstück im planungsrechtlichen Außenbereich. Die Nutzung als Feuerwehrstandort stellt keine privilegierte Nutzung im Außenbereich dar. Eine Genehmigungsfähigkeit des Übergangsstandortes sei somit nicht anzunehmen.
Am Münsterdeich fehlt die Fläche
Ebenfalls im Gespräch war der Standort Münsterdeich, vor allem im Bereich des derzeit noch vorhandenen, ehemaligen Pfarrhauses. Daher wurde seitens der Stadt geprüft, ob dort nach Abriss des Gebäudes eine übergangsweise Nutzung als Ausweichstandort bei laufendem, angrenzenden Baubetrieb realisierbar wäre.
Das Resultat: Planungsrechtlich wäre diese wohl übergangsweise genehmigungsfähig. Jedoch sind auch hier Ver- und Entsorgungsleitungen zu verlegen. Zudem würde es hinsichtlich der vorhandenen Fläche eng. Ebenso wurde von Seiten der Beteiligten angemerkt, dass der parallele Baustellenbetrieb im Einsatzfall ein Risiko birgt, da nicht dauerhaft sichergestellt sein kann, dass keine Beeinflussung auf einen Einsatz durch die Bauarbeiten zu erwarten ist.
Container müssten angemietet werden
Der dritte untersuchte Standort ist bekanntlich der städtische Baubetriebshof an der Industriestraße. An diesem könnten zur Unterbringung der Fahrzeuge die beheizten Hallen genutzt werden. Die Errichtung von Sozialtrakt und Umkleidemöglichkeiten wäre auch hier erforderlich, jedoch liegen die notwendigen Infrastrukturleitungen direkt unter oder am potenziellen Standort der Containeranlage. Die Zu- und Abfahrt kann über die Straßen Industriestraße und Hüttenstraße sichergestellt werden. Außerdem steht ausreichend Platz für das Abstellen der Fahrzeuge im Alarmfall zur Verfügung.
Fest steht: Für alle drei Standorte wäre, so die Stadt, das Anmieten von Containern zur Schaffung entsprechender Sozial- und Umkleidebereiche notwendig. Die Kosten liegen schätzungsweise aufgrund erster Preisabfragen für einen Mietzeitraum von 24 Monaten im niedrigen sechsstelligen Bereich. Für die Standorte „Reeser Straße“ und „Münsterdeich“ wäre zusätzlich die Errichtung einer Unterstellmöglichkeit für die Einsatzfahrzeuge notwendig, da diese frostsicher untergebracht werden müssen.
Das empfiehlt die Stadt
Aufgrund der Genehmigungsfähigkeit, dem sichergestellten Alarmablauf und den geringeren Kosten empfiehlt die Verwaltung, die Planungen für den Übergangsstandort Bauhof zu intensivieren, um sicherzustellen, dass die bauzeitliche Lösung rechtzeitig zur Umsetzung des Neubaus zur Verfügung steht.
>>>Politik kommt nach längerer Pause zusammen
Nachdem die Ausschüsse während des Lockdowns nicht zusammenkamen, tagt nun wieder der Rat der Stadt Isselburg am kommenden Mittwoch, 17. Februar, ab 17.30 Uhr in der Bürgerhalle Herzebocholt. Neben dem Interimsstandort für den Löschzug Isselburg stehen dann noch weitere Themen auf der Agenda.
So wird es unter anderem auch um die Genehmigung mehrere Dringlichkeitsentscheidungen gehen. Auch die Entwicklung der Schülerzahlen an den städtischen Schulen ist Thema, ebenso wie die Neubildung von Arbeitsgruppen, die digitale Bürgerbeteiligung, FFP2-Masken, WLAN an Schulen, der DigitalPakt und die Mittelverwendung für die Ganztagsbetreuung.