Emmerich. Polnische Polizei gab weitere Details zum Millionen-Coup im Zollamt Emmerich bekannt. Täter sitzen im Arrest. Diese Strafe könnte sie erwarten.

Die Szenen des Videos, das die polnische Polizei nun veröffentlichte, erinnern an einen Actionfilm: Schwer bewaffnet stürmen Beamte eine Wohnung, nachdem sie die Tür gewaltsam aufgebrochen haben. Die Zielperson in der Wohnung? Einer der mutmaßlichen Täter, die über 6,4 Millionen Euro am 30. Oktober 2020 aus dem Zollamt in Emmerich gestohlen haben sollen.

Die polnische Polizei veröffentlichte nun eigene Details zum Fall. Bereits am Mittwoch erklärten die deutschen Behörden, dass dank der Zusammenarbeit mit polnischen Kollegen vier Tatverdächtige festgenommen werden konnten.

Bezirksgericht hat Arrest gegen die mutmaßlichen Täter verhängt

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Die Festgenommenen wurden der Regionalabteilung Niederschlesien der Abteilung für organisierte Kriminalität und Korruption der Staatsanwaltschaft übergeben. Die zuständige Staatsanwaltschaft verkündete bereits eine Anklage wegen Beteiligung an einer organisierten kriminellen Vereinigung und Diebstahls mit Einbruch.

Schon jetzt verhängte das Bezirksgericht Wrocław-Śródmieście gegen alle vier Verdächtige vorbeugende Maßnahmen in Form von einem vorübergehenden Arrest für die Dauer von drei Monaten. Die Inhaftierten können für die ihnen vorgeworfenen Straftaten mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren bestraft werden, heißt es seitens der polnischen Polizei.

Laut Polizei sollen die Täter alles gründlich vorbereitet haben

Zahlreiche Gegenstände, die die mutmaßlichen Täter verwendet haben sollen, stellten die polnischen Beamten sicher.
Zahlreiche Gegenstände, die die mutmaßlichen Täter verwendet haben sollen, stellten die polnischen Beamten sicher. © Unbekannt | CBŚP

Alles deutet darauf hin, dass sich die Bandenmitglieder vor der Tat gründlich vorbereiteten. Sie sollen detaillierte Informationen über das Objekt Zollamt gesammelt, geeignete Werkzeuge zusammengetragen und sogar, um die Aufmerksamkeit der örtlichen Bevölkerung nicht zu erregen, die örtlichen Nummernschilder an dem Auto, mit dem sie unterwegs waren, verwendet haben.

Die monatelangen Ermittlungen deutscher und polnischer Behörden führten zur Identifizierung der an dem Einbruch in Deutschland beteiligten Verdächtigen und zur Sammlung von Beweismaterial, das ihre Verhaftung ermöglichte.

Polizei fand bei der Festnahme Drogen und weitere Utensilien

In der vergangenen Woche nahmen Polizeibeamte der Zentralen Ermittlungsbehörde in Wrocław (Niederschlesien) in den Bezirken Zgorzelec und Kamienna Góra drei Männer und eine Frau fest. Dabei stellten sie unter anderem Drogen, Handschellen, eine Armbinde mit der Aufschrift „POLICJA“ und polizeiliches Blaulicht sicher. Auch Autos, verschiedene Spezialausrüstungen, Schmuck und Geld wurden für künftige Strafen gesichert.