Rees. Planungen laufen seit Jahren, jetzt soll Startschuss für Bau des Krematoriums Ende August fallen. Firma plant bis zu sechs Einäscherungen täglich

Die Planung läuft schon seit Jahren, jetzt scheint die Realisierung in greifbare Nähe zu rücken. „Mit dem Bau des Krematoriums soll so schnell wie möglich begonnen werden. Wir hoffen, dass das Ende August sein wird“, sagt Stefan Dorsser von der niederländischen Facultativen Gruppe, die das Projekt in Rees bauen wird. Im Moment seien noch nicht alle Angebote auf die Ausschreibung für die Bau- und Erdarbeiten eingeholt, sagte er vor einigen Tagen.

Wie mehrfach berichtet, soll das Krematorium am Grüttweg entstehen. Im Vorfeld hatte sich die Politik schon eine Anlage angeschaut, die das niederländische Unternehmen gebaut hat und betreibt. Doch es gab Probleme in Rees, weil das Projekt europaweit ausgeschrieben werden musste. Dann verzögert sich alles noch einmal wegen eines Formfehlers bei der zweiten europaweiten Ausschreibung.

Fertigstellung im Mai 2022 geplant

So darf man sich die Trauerhalle des Krematoriums vorstellen.
So darf man sich die Trauerhalle des Krematoriums vorstellen. © Unbekannt | Facultatieve

Jetzt also steht man in den Startlöchern, nachdem vor Monaten der Konzessionsvertrag für den Bau und Betrieb unterzeichnet wurde. Nicht nur wegen der umfangreichen europäischen Ausschreibung habe sich der Prozess verzögert, sondern auch die Erteilung der Baugenehmigung und die administrative Bearbeitung habe länger gedauert als erwartet, sagt Dorsser. Im Mai 2022 soll das Vorhaben fertig sein.

„Das Krematorium wird modern und nachhaltig, inklusive Trauerhalle, Trauer-Café mit Catering-Möglichkeiten, zwei Familienzimmern, in denen sich die Familie verabschieden kann, und einem attraktiven Empfangsraum“, kündigt der Niederländer an, der die Geschäftsführung für das Reeser Krematorium übernehmen wird.

Bis zu sechs Einäscherungen pro Tag

Dank des völlig computergesteuerten und hochmodernen Krematoriumsofen mit Doppelfiltersystem werde die Anlage die strengen Umweltauflagen erfüllen. „Außerdem wird das Krematorium mit einem System zur Wiederverwendung von Wärme und einer DeNox-Anlage ausgestattet, die die Stickstoff-Emissionen um mehr als 75 Prozent reduzieren wird“, hebt Dorsser hervor.

Das Krematorium werde mit einem grünen und umweltfreundlichen Sedumdach versehen, außerdem erhält es Sonnenkollektoren. 3,5 Millionen Euro investiert die Gruppe am Standort in Rees, an dem drei bis vier Mitarbeiter aus der Region eingestellt werden. „Wir gehen davon aus, dass wir zu Beginn fünf bis sechs Einäscherungen pro Tag durchführen können“, sagt der künftige Geschäftsführer. Der hervor hebt, dass die Aufträge für das Projekt in der Region vergeben werden.

Historie des Unternehmens reicht bis 1874 zurück

Die Historie der Facultatieve Gruppe reicht übrigens bis ins Jahr 1874 zurück, in dem die Königliche Niederländische Vereinigung für Feuerbestattung „de Facultatieve“ gegründet wurde. Das Unternehmen ist weltweit tätig. Die Facultatieve Technologies ist nach eigenen Angaben zudem Weltmarktführer auf dem Gebiet der Entwicklung, Konstruktion und Wartung von Krematoriumsöfen und Verbrennungsanlagen, die den strengsten Umweltauflagen gerecht werden.