Duisburg. Bei der Bundestagswahl treten im Süd-Wahlkreis neun Kandidaten an. Wir stellen sie vor: Das sind ihre wichtigsten Ziele, so stehen ihre Chancen.
Welche Kandidatin oder welcher Kandidat holt bei der Bundestagswahl 2025 im Duisburger Süden und Südwesten die meisten Erststimmen? Bei den vergangenen vier Wahlen gewann immer Bärbel Bas das Direktmandat, zuletzt 2021 mit großem Vorsprung. In ihrem Wahlkreis Duisburg I kämpfen diesmal vier Kandidatinnen und fünf Kandidaten um die Erststimmen von knapp 160.000 Stimmberechtigten. Hier stellen wir in Kurzform alle neun vor.
Dem Wahlkreis mit der Nummer 114 (von deutschlandweit 299) gehören die Stadtbezirke Süd und Rheinhausen an, vom Stadtbezirk Mitte die Stadtteile Altstadt, Neuenkamp, Kaßlerfeld, Neudorf-Nord, Neudorf-Süd, Dellviertel, Hochfeld und Wanheimerort.
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Bärbel Bas (SPD) kämpft „für bessere Löhne, Bildungsgerechtigkeit und sichere Renten“
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Die Kandidatin: Bärbel Bas war schon Duisburgs bekannteste Politikerin, bevor sie 2021 zur Bundestagspräsidentin gewählt wurde. Sie wurde im Süd-Wahlkreis seit 2009 bereits viermal direkt in den Bundestag gewählt.
Ihre Chancen: Bas ist trotz der SPD-Krise die große Favoritin auf das Direktmandat. Durch ihren 2. Platz auf der NRW-Liste ist sie, unabhängig von ihrem Ergebnis im Wahlkreis, sicher im Bundestag.
- Geburtsdatum: 3.5.1968
- Beruf: Personalmanagement-Ökonomin (VWA), zuletzt bei der BKK Futur (heute BKK mkk)
- Wohnort: Neudorf
- Platz SPD-Landesliste: 2
So können mich Wähler direkt erreichen: Telefon: 0203 488 696 30, E-Mail: baerbel.bas.wk@bundestag.de, Soziale Medien: facebook.com/baerbel.bas (7933 Follower, hier und im Folgenden: Stand 3.2.2025), instagram.com/baerbelbas (15.200 Follower)
Was würden Sie in Berlin zuerst für Duisburg angehen? „Ich kämpfe weiter dafür, dass Duisburg ein starker Stahlstandort bleibt. Stahl ist keine Glaubensfrage, sondern Zukunft – für die Menschen in Duisburg und für den Industriestandort Deutschland.“
Ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf? „Duisburg braucht Investitionen für eine starke Wirtschaft, sichere Arbeitsplätze und eine moderne Infrastruktur. Zudem kämpfe ich für bessere Löhne, Bildungsgerechtigkeit und sichere Renten.“
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Dennis Schleß (CDU): „Wir brauchen eine Agenda für die Fleißigen in diesem Land“
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Der Kandidat: Im Duisburger Süden tritt erstmals nach 20 Jahren nicht mehr Dauerkandidat Thomas Mahlberg an, sondern Dennis Schleß. Der studierte Politikwissenschaftler ist seit 2020 Ratsherr.
Seine Chancen: Schleß muss mit Rückenwind aus dem Bund die meisten Erststimmen holen und gegen Bas gewinnen, um Bundestagsabgeordneter zu werden. Das wäre eine Sensation, unmöglich ist es nicht.
- Geburtsdatum: 20.10.1991
- Beruf: Angestellter im öffentlichen Dienst bei der Städteregion Aachen
- Wohnort: Duissern
- Platz Landesliste: 51
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Was würden Sie in Berlin zuerst für Duisburg angehen? „Der Industriestandort Duisburg muss durch eine bundes- und europaweite Wasserstoffstrategie sowie durch günstige Strompreise langfristig gesichert werden.“
Ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf? „Ich setze mich für eine spürbare Entlastung der arbeitenden Bevölkerung durch Reduzierung der Lohnsteuersätze ein. Wir brauchen eine Agenda für die Fleißigen in diesem Land!“
Lamya Kaddor (Grüne): „Duisburg braucht mehr Anstrengungen gegen Kinderarmut“
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Die Kandidatin: Die Autorin und Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor trat den Grünen im Oktober 2020 bei und wurde 2021 über die NRW-Liste der Partei in den Bundestag gewählt.
Ihre Chancen: Kaddor wird den Wahlkreis nicht direkt gewinnen (2021: 14,3 %). Am Ende könnte sie darunter leiden, dass es künftig nur noch 630 Bundestagsabgeordnete gibt (aktuell: 736) und ihren Parlamentssitz verlieren. Auf der Landesliste der Grünen rangiert sie zudem fünf Plätze weiter hinten als 2021.
- Geburtsdatum: 11.6.1978
- Beruf: Islam- und Erziehungswissenschaftlerin, Lehrerin am Landfermann-Gymnasium, Autorin und Publizistin
- Wohnort: Rheinhausen
- Platz Landesliste: 17
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Was würden Sie in Berlin zuerst für Duisburg angehen? „Duisburg braucht eine ambitioniertere Integrationsarbeit, bessere Bildungsangebote – dazu zähle ich auch eine sinnvolle Verkehrspolitik – und mehr Anstrengungen gegen Kinderarmut.“
Ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf? „Unser Leben in Vielfalt ist Ausdruck einer offenen Gesellschaft – gerade in Duisburg. Als Deutsche mit syrischen Wurzeln möchte ich Brücken bauen: zwischen Kulturen und Religionen. Zwischen Menschen.“
Alan Imamura (AfD): „Illegale Einwanderung unattraktiv machen“
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Der Kandidat: Alan Imamura ist seit Jahren kommunalpolitisch für die AfD aktiv, er ist Vorsitzender der Ratsfraktion. Er war 2013 Bundestagskandidat der damals neu gegründeten AfD im Stadtnorden.
Seine Chancen: Er hat keine Chance auf ein Direktmandat und keinen vorderen Listenplatz, wird also nicht in den Bundestag einziehen. Er wird vor allem Bärbel Bas (SPD) und Dennis Schleß (CDU) Stimmen streitig machen.
- Geburtsdatum: 25.9.1973
- Beruf: Fraktionsgeschäftsführer der AfD-Fraktion im Ruhrparlament des RVR, Diplom-Kaufmann
- Wohnort: Ruhrort
- Platz Landesliste: keiner
So können mich Wähler direkt erreichen: E-Mail: alan.imamura@afd-duisburg.de.
Was würden Sie in Berlin zuerst für Duisburg angehen? „Abschaffung aller gesetzlich veranlassten Energiekostentreiber, illegale Einwanderung durch Leistungsangleich an EU-Nachbarn unattraktiv machen, öffentliche Sicherheit wiederherstellen.“
Ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf? „Wirtschaftlichen Absturz stoppen, bei Energie, Bürokratie und Steuern ansetzen.“
Sven Benentreu (FDP): „Es braucht jetzt die Wirtschaftswende“
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Der Kandidat: Politisch engagiert sich Sven Benentreu als Bezirksvertreter in Rheinhausen. Er ist Vorstandsmitglied des FDP-Kreisverbandes und war 2022 Landtagskandidat.
Seine Chancen: Er hat keine Chance auf ein Direkt- oder Listenmandat und kämpft gegen den FDP-Bundestrend für ein Achtungsergebnis. 2021 holte Charline Kappes für die FDP 6,99 Prozent der Erststimmen.
- Geburtsdatum: 28.7.1993
- Beruf: Projektreferent beim Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V.
- Wohnort: Homberg
- Platz Landesliste: 25
So können mich Wähler erreichen: E-Mail: sven.benentreu@fdp-duisburg.de, Internetseite: benentreu.de, Soziale Medien: instagram.com/svenbenentreu (970 Follower), Tiktok: @svnbnntr (226), x.com/svenbenentreu (132), threads.net/@svenbenentreu (180), bsky.app/profile/svenbenentreu.bsky.social (14)
Was würden Sie in Berlin zuerst für Duisburg angehen? „Eine starke Wirtschaft sichert unseren Wohlstand. Doch das Fundament bröckelt, besonders für Industriestädte wie Duisburg ist das verheerend. Es braucht jetzt die Wirtschaftswende!“
Ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf? „Wirtschaftlichen Absturz stoppen, bei Energie, Bürokratie und Steuern ansetzen.“
Mirze Edis (Die Linke) für „die Entschuldung der Kommunen und bessere Integration“
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Der Kandidat: Mirze Edis hat in der Kommunalpolitik jahrelange Erfahrung. Er ist Ratsmitglied und Fraktionssprecher, saß in der Bezirksvertretung Süd und war stellvertretender Bezirksbürgermeister. 2021 holte er als Bundestagskandidat 4,69 Prozent der Erststimmen.
Seine Chance: Als Direktkandidat geht es für ihn darum, sein Ergebnis aus dem Jahr 2021 zu verbessern. Sollte die Linke es doch in den Bundestag schaffen, darf sich Edis wegen seines vorderen NRW-Listenplatzes sogar zarte Hoffnungen auf ein Ticket nach Berlin machen.
- Geburtsdatum: 1.1.1972
- Beruf: Betriebsrat Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM)
- Wohnort: Huckingen
- Platz Landesliste: 6
So können mich Wähler direkt erreichen: Telefon: 0172 242 08 14, E-Mail: mirze5@yahoo.de, Soziale Medien: facebook.com/mirze.edis, instagram.com/mirze_edis (958 Follower), tiktok.com/@mirze.edis (158), Linkedin (245)
Was würden Sie in Berlin zuerst für Duisburg angehen? „Erhalt der Stahlarbeitsplätze, die Entschuldung der Kommunen und bessere Integration der Menschen, die neu nach Duisburg/Deutschland gekommen sind.“
Ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf? „Erhalt der Industriearbeitsplätze, Integration der neu zugewanderten Menschen, Frieden in dem Nahostkonflikt und Frieden zwischen Russland und Ukraine.“
Philipp Martin Sengpiel (Freie Wähler): „Wir fordern einen Mindestlohn von 2000 Euro“
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Der Kandidat: Philipp Sengpiel ist Mitglied der Bundesvereinigungen Freie Wähler und „Junge Freie Wähler“. Seit 2023 ist er Beisitzer im NRW-Vorstand. Kommunalpolitisch ist er in Duisburg noch nicht in Erscheinung getreten.
Seine Chancen: Die Direktkandidaten sollen den Freien Wählern helfen, auch in NRW bekannter zu werden. Bei der Wahl 2021 holte Direktkandidat Jan Richter im Süd-Wahlkreis immerhin 1470 Stimmen (1,25 %).
- Geburtsdatum: 6.7.1991
- Beruf: Speditionskaufmann
- Wohnort: Duisburg-Mitte, Dellviertel
- Platz Landesliste: keinen
So können mich Wähler direkt erreichen: E-Mail: sengpiel@freiewaehlernrw.de, instagram.com/philippsengpielfw
Was würden Sie in Berlin zuerst für Duisburg angehen? „Verbessertes Infrastrukturprogramm sowie Ausbau moderner Mobilität.“
Ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf? „Viele Bürgergeldempfänger wollen arbeiten, nehmen aber keine Arbeit an, weil es sich für sie nicht lohnt. Wir fordern einen Mindestlohn von 2000 € netto. Das würde die Schwarzarbeit eindämmen.“
Quo-Chir Luong (MLPD): Gegen die Abschaffung des Aylrechts, für ein AfD-Verbot
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Die Kandidatin: Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands hatte Quo-Chir Luong schon 2022 als Landtagskandidatin ins Rennen geschickt. Damals holte sie 126 Stimmen (0,22 %).
Ihre Chancen: Die MLPD hat Stammwähler, aber nicht viele. Dr. Günther Bittel gewann bei der Bundestagswahl 2021 im Süd-Wahlkreis immerhin 429 Stimmen (0,42 %).
- Geburtsdatum: 5.10.1987
- Beruf: Kauffrau für Büromanagement
- Wohnort: Neudorf
- Platz Landesliste: 15
So können mich Wähler direkt erreichen: E-Mail: duisburg@mlpd.de
Was würden Sie in Berlin zuerst für Duisburg angehen? „Mein Anliegen ist, die grausame, menschenverachtende Flüchtlingspolitik, die von der Bundesregierung ausgeht und in die sich unser OB Link einreiht, zu bekämpfen. Es gibt keine Menschen 1. und 2. Klasse.“
Ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf? „Ich als Antifaschistin bin gegen die faktische Abschaffung des Asylrechts, wie es Merz/CDU aktuell will. Kaum einer verlässt Freunde und Familie ohne ernsten Grund. Ich bin für das Verbot der AfD.“
Britta Söntgerath (Volt): „Nicht nur in Legislaturperioden denken“
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Die Kandidatin: Britta Söntgerath war von 2014 bis 2020 Ratsfrau. Gewählt wurde sie als Mitglied der Piratenpartei, aus der sie jedoch Ende 2018 austrat. 2021 trat sie der paneuropäischen Partei Volt bei, für die sie 2022 als Landtagskandidatin antrat (335 Stimmen; 0,60 %).
Ihre Chancen: Für eine junge Partei erhielt Volt bei der Europawahl viele Stimmen. In Duisburg waren es insgesamt 3493, was immerhin 2,04 Prozent Anteil entsprach. Es wäre ein Erfolg für Söntgerath, wäre sie als Direktkandidatin im Kampf um Erststimmen ähnlich erfolgreich.
- Geburtsdatum: 17.10.1962
- Beruf: Betriebswirtin, Assistance Financial Accounting
- Wohnort: Huckingen
- Platz Landesliste: keinen
So können mich Wähler direkt erreichen: „beim Volt-Stammtisch im Finkenkrug, jeden 1. Dienstag im Monat“; E-Mail: britta.soentgerath@volteuropa.org, Webseite: voltdeutschland.org/ruhr/duisburg
Was würden Sie in Berlin zuerst für Duisburg angehen? „Unterstützung bei Kita- und Frauenhausplätzen. Mitfinanzierung von ökologischen Maßnahmen wie ÖPNV-Ausbau, sichere Radwege, Gebäudesanierung sowie Hilfen für unsere Industrie zur Dekarbonisierung.“
Ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf? „Demokratie und Menschenrechte stärken! Nicht nur in Legistaturperioden denken; zielorientierte und pragmatische Politik. Von anderen Städten lernen. Mehr Zusammenarbeit und Austausch innerhalb der EU.“
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