Duisburg. Die Bundestagswahl rückt näher: 313.000 Wahlbenachrichtigungen müssen in Duisburg noch zugestellt werden. Was die Sache diesmal kompliziert macht.

Kistenweise stapeln sich die Wahlbenachrichtigungen im Briefzentrum in Duisburg-Asterlagen. Seit Mitte Januar laufen die Vorbereitungen für die Bundestagswahl im Duisburger Westen auf Hochtouren. Von hier werden nicht nur die Briefe innerhalb Duisburgs zugestellt, sondern auch Nachbarstädte mit den Postleitzahlen 46 und 47 beliefert. In Bottrop sind die Amtsbriefe bereits in den Briefkästen der Wähler gelandet. Da zum Beispiel Rheinland-Pfalz und Dresden die Unterlagen ebenfalls von Firmen am Niederrhein drucken lassen, wird in Asterlagen noch viel mehr Wahlpost abgefertigt.

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„In Duisburg starten wir erst ab Dienstag mit der Zustellung, weil noch bis Montagabend über die Einsprüche zur Wahlliste beraten wird“, erklärt Stadtdirektor Martin Murrack. Die Post könnte theoretisch schneller liefern. Doch in der vergangenen Woche hat in Duisburg der Wahlausschuss getagt. Die Piraten-Partei hatte Beschwerde eingereicht, weil sie eine zu kurze Vorbereitungszeit monierte, um die Unterschriften, die es benötigt, um anzutreten, zusammenzubekommen. Die Eingabe wurde nun dem Bundeswahlleiter zugesandt. Erst nach Ablauf der Frist können die Stimmzettel gedruckt werden.

Duisburger Briefzentrum auch für Dresden und Rheinland-Pfalz zuständig

Zuerst werden die Briefe in sekundenschnelle codiert, später dann entsprechend der „Gangfolge“ der Zusteller vorsortiert.
Zuerst werden die Briefe in sekundenschnelle codiert, später dann entsprechend der „Gangfolge“ der Zusteller vorsortiert. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Auch wenn die Briefe zugestellt sind, können die Duisburger nicht sofort ihr Kreuzchen machen. „Man kann schon jetzt Briefwahl beantragen, aber die Unterlagen werden erst ab dem 10. Februar verschickt.“ Wer sich nun über die Duisburger Langsamkeit echauffieren möchte: Diese Regelung gilt bundesweit. Die Wahlzettel müssen schließlich erst gedruckt und dann an die Briefwähler geschickt werden. „Wir bitten die Duisburger, danach so schnell wie möglich abzustimmen. Die Zeit ist knapp“, so Murrack. Probleme, die es 2020 mit den Briefwahlunterlagen gab, seien beseitigt worden. „Wir haben unsere Prozesse überprüft und optimiert. Zuletzt lief alles reibungslos.“

Niederlassungsleiter Christoph Hollmann betont: „Hier arbeiten Profis. Wir sind seit Jahren ein eingespieltes Team. Wir sichern mit höchsten Qualitäts- und Datenschutzstandards die Zustellung der Wahlbriefe. Die Wahl zu haben und mitbestimmen zu können, ist Kern unserer Demokratie.“

Im Briefzentrum wurden am Wochenende wegen des vorgezogenen Wahltermins Sonderschichten gefahren. In Sekundenschnelle werden die Briefe durch die Lese- und Videocodiermaschine geschickt. In der nächsten Anlage wird die Post dann gemäß der Gangfolge der Zusteller sortiert. 200 Postboten sind täglich in Duisburg im Einsatz. Die Wahlbenachrichtigungen werden zusätzlich zu den normalen Briefen gesteckt. Jeder Mitarbeiter hat somit 1500 Sendungen zusätzlich im Gepäck.

Großes Interesse an der Briefwahl: Schon 17.500 Anträge eingegangen

Andreas Weinand, Leiter der Stabstelle für Wahlen, freut sich: „Das Interesse an der Briefwahl ist groß. Es sind schon 17.500 Briefwahlanträge gestellt worden.“ Damit bei der Abwicklung alles gut funktioniert, sind beispielsweise mehr Stimmbezirke eingerichtet worden. So verteilen sich die Stimmen gleichmäßiger auf die Zählenden.

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Der Wahlbrief muss spätestens am 23. Februar um 18 Uhr im Wahlamt vorliegen. Briefwahlstimmen, die bis Donnerstag, 20. Februar, vor der letzten Leerung eingeworfen oder in einer Filiale abgegeben werden, erreichen die Stadt rechtzeitig. Die Briefe sind bereits frankiert. Niederlassungsleiter Hollmann freut sich: „Unsere Leute rocken das.“