Duisburg. Rasende Autofahrer sorgen auf einer Duisburger Fahrradstraße für Ärger, gefährden Kinder auf dem Weg zur Schule. Was dagegen unternommen werden soll.

Kaum eröffnet, sorgt die neue Fahrradstraße in Baerl schon für Ärger. Offenbar wird sie von manchen Autofahrern als Rennstrecke genutzt. Denn: Mit dem Umbau der Geeststraße und Kreuzstraße wurde die alte Rechts-vor-links-Regelung aufgehoben. Dass es sich um eine Tempo-30-Zone handelt, wird oft ignoriert. Jetzt hat sich die Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl eingeschaltet.

Duisburger Bezirksvertreter wünschen sich häufigere Radarkontrollen

„Es passiert, dass Radler von Autofahrern bedrängt werden. Wir haben auch von Leuten gehört, dass einige Autofahrer über die Straße rasen“, hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende und jetzt frisch gewählte Bezirksbürgermeister Hans-Gerd Bosch schon im Vorfeld der offiziellen Einweihung im November im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt.

In ihrer jüngsten Sitzung hat die Bezirksvertretung die Stadt beauftragt, zu prüfen, ob hier öfter geblitzt werden kann. „Der Straßenzug von der Schulstraße über die Geststraße, Kreuzstraße, Waldstraße, Am Nellenberg, Heinrich-Kerlen-Straße bis zur Grafschafter Straße wird häufig als Abkürzungsstrecke von Berufspendlern genutzt. Dabei fahren viele Verkehrsteilnehmer deutlich zu schnell, was die Anwohner stark belastet“, heißt es im Prüfauftrag, den die CDU in das Stadtteilparlament einbrachte. Die Raser erhöhen, so die Christdemokraten, vor allem das Unfallrisiko für Kinder auf dem Schulweg.

Eröffnung der neuen Fahrradstraße in Baerl
Die Baerler ist die dritte Fahrradstraße in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel
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Zusätzlich muss die Stadt jetzt auf Vorschlag der CDU überprüfen, ob die 800 Meter lange Fahrradstraße bis zur Waldschule verlängert werden kann. Sie endet momentan an der Hubertusstraße, bis zur Schule fehlen etwa 200 Meter. Alternativ sei auch eine sogenannte Schulstraße wünschenswert. Um diesen Vorschlag hatte die SPD den Antrag erweitert.

Was ist der Unterschied? Bei einer Schulstraße wird die Straße zu Stoßzeiten vorübergehend für Autos gesperrt, damit Kinder dort ungestört laufen und radeln können. Selbst Mieter und Hausbesitzer können nur mit einer Sondergenehmigung einfahren, die die Stadt erteilen muss. Auf einer Fahrradstraße dürfen Radler mitten auf der Straße und auch nebeneinander herfahren. Für Autos gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und sie müssen Radfahrern Vorrang gewähren.