Duisburg-Altstadt. Das Stapeltor geht mit einem neuen Leitungsteam ins nächste Jahr. Was wird sich ändern in Duisburgs soziokulturellem Zentrum? Wir haben nachgefragt.
„Als ich hier ankam, war ich erstaunt, wie dieses Haus vorangetrieben wird, obwohl das Team so klein ist. So was kannte ich bisher nicht.“ Bereits im Herbst hat Amira Bakhit die Gesamtverantwortung im Stapeltor, dem soziokulturellen Zentrum Duisburgs, übernommen. Noch immer ist sie begeistert von dem, was ihre Vorgänger geschaffen haben.
Gemeinsam mit ihrem 37-jährigen Kollegen Jonas Tutkun, der die Theaterpädagogin als stellvertretender Geschäftsleiter und Finanzchef unterstützt, will die 41-Jährige das Stapeltor weiter auf Kurs bringen – und dabei Neues fördern, aber Altes nicht zerstören.
Stapeltor Duisburg: Nach viel Aufbauarbeit beginnt jetzt ein neues Kapitel
Denn Christian Wagemann, Mitgründer und früherer Stapeltor-Geschäftsleiter, habe viel Herzblut in „das Haus“ gesteckt, wie Bakhit und Tutkun sagen. „Er hat mit sehr viel Engagement tolle Aufbauarbeit geleistet.“
Doch nun ist es Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen: Bakhit, die nach Stationen als pädagogische Leitung im Fritz-Henssler-Haus in Dortmund und am Theater Oberhausen bereits im Herbst die Gesamtverantwortung im Stapeltor übernommen hat, und Tutkun, Projektmanager aus dem Bereich Club-Kultur und Festivals, möchten „eine neue Strukturierung mit einbringen“ und gleichzeitig alte, lieb gewonnene Formate wie zum Beispiel die „Boomer Party“ weiterführen.
In Zukunft (noch) schwieriger, Förderungen zu erhalten
Sorgen macht den beiden allerdings, dass es in Zukunft (noch) schwieriger werden dürfte, Förderungen zu erhalten. Denn Zuschüsse vom Bund sollen massiv gekürzt werden – für Duisburgs soziokulturelle Zentrum sind das keine guten Nachrichten. „Das macht es für uns nicht einfacher“, seufzt Amira Bakhit.
Denn die Stadt Duisburg gibt zwar Geld für das Gebäude in der Altstadt, bezahlt aber weder Personal noch einzelne Teile des Stapeltor-Programms. „Auch unsere Stellen müssen wir über Fördertöpfe finanzieren. Ohne Förderung geht es einfach nicht“, betonen Bakhit und Tutkun.
Neues Leitungsteam ist voller Tatendrang
Trotzdem (oder gerade deswegen) sind die zwei voller Tatendrang. Gespräche mit Duisburger Lokalpolitikern über weitere Finanzierungsmöglichkeiten stünden auf dem Plan, Gelder auf kommunaler, Landes- und Bundesebene würden akquiriert.
Außerdem fülle sich langsam der Veranstaltungskalender für 2025. Dabei sei man offen für ältere und junge Menschen, für Initiativen und Vereine, kleinere und größere Events.
Vor allem für die Jugend möchte man künftig noch mehr tun: „Es wurden bereits Förderanträge für jugendkulturelle Projekte eingereicht. Als anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe ist es uns wichtig, diesen Bereich jetzt professionell aufzubauen.“ Darüber hinaus sucht das Stapeltor Kooperationspartner für soziale Angebote und Bildungsprojekte. „Wir haben zentral gelegene, barrierearme Räumlichkeiten, die wir regelmäßig vermieten wollen”, so Bakhit.
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Wer sich jetzt einmal selbst vor Ort umschauen möchte: Noch in diesem Jahr findet im Stapeltor, Stapeltor 6 47051 Duisburg, eine besondere Veranstaltung statt. Am dritten Adventswochenende, 14. und 15. Dezember, lädt das Stapeltor-Team jeweils von 13 bis 20 Uhr zum „größten Kunstmarkt in Duisburg“ ein. An beiden Tagen erwartet die Besucher ein vielseitiges Programm auf über 800 Quadratmetern Fläche. Neben Live-Musik und -Painting soll es Fotografien, Skulpturen und Möbel zu bewundern geben.