Duisburg-Altstadt. Ab auf die Tanzfläche! Im „Stapeltor“ in der Duisburger Stadtmitte gibt‘s eine neue Party – und die hat ein besonderes Konzept.
- Im soziokulturellen Zentrum „Stapeltor“ findet eine neue Party statt, die sich vor allem an die ältere Generation richtet.
- Organisiert wird das Event von Menschen, die sich selbst zur sogenannten „Boomer“-Generation zählen.
- Sie wollen erreichen, dass es in Duisburg nicht nur Partys für Jüngere gibt.
- Bei „Der Fete“ wird Musik aus den 1980ern serviert – und Bio-Wein von der Ahr.
„Die Fete“ steht in fettem Schwarz auf dem Plakat, mit dem die neue Party angekündigt wird. Weiter unten ist das Wort „knorke“ zu lesen. Klingt irgendwie altbacken, oder? Christian Otto lacht. „Ja, das sagt heute keiner mehr“, gibt der 67-Jährige zu. Er selbst habe den Ausdruck „knorke“ auch immer schrecklich gefunden. „Aber wir wollten weg von diesem ‚Ü30‘ oder ‚Ü40‘ – und früher hieß das nun mal ‚Fete‘ oder ‚knorke‘!“
Und genau dieses „Früher“, das wollen Otto und seine Mitstreiter wieder aufleben lassen. Deshalb veranstalten sie im soziokulturellen Zentrum „Stapeltor“ in der Duisburger Altstadt nun regelmäßig „Die Fete“.
Neue Party im „Stapeltor“ schafft Angebot für Boomer-Generation
„Wir haben hier abends zusammengesessen und uns darüber unterhalten, dass es Partys immer nur für Jüngere gibt“, erzählt Cornelia Duvenbeck. In puncto Ausgehen habe es die Generation der „Boomer“, also Menschen, die von Mitte der 1950er bis Ende der 1960er Jahre geboren sind, nämlich nicht leicht.
„Das Old Daddy gibt es ja nicht mehr“
„Früher sind wir ins Old Daddy gegangen, aber das gibt es ja jetzt nicht mehr“, bedauert Dirk Ohletz (57). Auch das Delta habe längst geschlossen. „Und als ich das letzte Mal im Pulp war, war ich der Älteste. Was soll ich also da?“ Gemeinsam habe man deswegen beschlossen, eine Feier für Ältere aus der Taufe zu heben. „Damit auch die Leute aus unserer Generation mal wieder rauskommen.“
Eine passende Location war schnell gefunden. Deniz Czempik, Programmleiterin im „Stapeltor“, stellte den Partymachern gerne einen Raum zur Verfügung. „Nur weil man älter geworden ist oder Kinder hat, heißt das ja nicht, dass man das Bedürfnis verliert, andere Menschen zu treffen oder Musik zu hören.“
Und so konnte schon im Dezember das erste „Boomer Get Together“ stattfinden. Das Motto „Bühne, Bar, Beats“ war dabei Programm: „Zum Konzept gehört, dass es nicht nur eine Party, sondern zuerst immer eine kleine Aufführung gibt, alles auf lockerer Basis“, erklärt Cornelia Duvenbeck, die ebenfalls zu den Initiatoren gehört.
DJ spielt „Fetenhits“ und Klassiker aus den 1980ern und 90ern
Von der Party-Premiere berichtet sie mit leuchtenden Augen: „Es waren ungefähr 100 Gäste da, und getanzt wurde auch.“ Für die richtigen Beats habe ein DJ gesorgt – und zu „Fetenhits“, Klassikern aus den 1980ern und 90ern, und zu aktuellen Stücken hätten vor allem die Frauen die Tanzfläche gestürmt. „Das ist alles wirklich aufregend“, findet die 58-Jährige. Um noch mehr Menschen auf das Event aufmerksam zu machen, hat sie Flyer in der Nachbarschaft verteilt. Auch junge Gäste seien übrigens willkommen, betonen die Organisatoren.
„Die Zeit vergeht ratzfatz“
Zur nächsten Party laden sie bereits am Freitag, 12. Januar. Einlass ist schon ab 19.30 Uhr, ab 20 Uhr steht die Band „Reenactements“ mit Acoustic, Folk, Punk und Cover auf der Bühne. Getanzt werden darf dann bis 1 Uhr. „Die Zeit geht ratzfatz rum“, freut sich Christian Otto schon auf das Event, bei dem neben Snacks, Erdnüssen und Chips auch „richtig guter Wein“ angeboten wird. „Denn“, so lacht der 67-Jährige, „ältere Leute trinken schon mal gerne einen besseren Tropfen.“
>>> Kostenloser Eintritt, Künstler gesucht
- Der Eintritt zum „Boomer Get Together“ ist frei. „Wir wollen daran nichts verdienen“, erklärt Christian Otto.
- Natürlich habe man aber auch Kosten. „Deswegen sind Spenden erwünscht.“ Ein Hut geht rum.
- Wer sich vorstellen kann, bei einer der folgenden Partys künstlerisch den ersten Teil des Abends zu gestalten, ist herzlich willkommen. „Wir freuen uns über jeden, der mitmachen will, und sind für alles offen“, sagt Cornelia Duvenbeck.
>>> Verschiedene Party-Konzepte im „Stapeltor“
- Im soziokulturellen Zentrum „Stapeltor“ finden neben dem „Boomer Get Together“ regelmäßig Partys mit besonderen Konzepten statt.
- So zum Beispiel das Format „Congietti“, bei dem zunächst eine Ausstellung und dann Techno auf dem Programm steht. „Das Ganze ist total kurz und knackig“, erklärt Deniz Czempik, „Stapeltor“-Programmleiterin. „Nach 120 Minuten ist der Spaß vorbei.“
- Alle Infos zum „Stapeltor“ gibt es hier: www.stapeltor.de