Duisburg. Zwei Jahre und zwei Millionen Euro später ist der Duisburger Calaisplatz umgebaut. Was am Schwanentor neu ist, wer profitiert – und wer verliert.

„Viel zu lange“ habe es gedauert, sagt Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link, was Zeit und Geld betrifft, sei es aber trotzdem „keinesfalls Verschwendung“ gewesen: Der Calaisplatz am Schwanentor ist nun offiziell wiedereröffnet, nach zwei Jahren Bauzeit und einer Investition von rund 2,15 Millionen Euro, von denen 1,28 Millionen Euro aus Landesmitteln refinanziert wurden. Die vergleichsweise lange Bauzeit ist auch der Nähe zur Stadtmauer geschuldet: Wer dort buddelt, stolpert ziemlich sicher über Gerümpel aus dem Mittelalter.

Als Eingangstor zur Stadt, als Bindeglied zwischen Altstadt, Innenstadt und Innenhafen sei der Platz von großer Bedeutung, nicht zuletzt, weil Touristen ihre Fahrten mit der Weißen Flotte hier beginnen. Der OB hofft, dass die Gewerbetreibenden die „jahrelange Beeinträchtigung“ verzeihen und den „neuen“ Calaisplatz als eine Visitenkarte für ihre Geschäfte sehen. Der erste Beigeordnete der Duisburger Partnerstadt Calais, Pascal Pestre, freut sich bei der Eröffnung jedenfalls über die Modernisierung – und glaubt, dass Calais den Duisburgern so noch besser im Kopf bleibt.

„Neuer“ Calaisplatz in Duisburg: Drei Platanen wurden gerettet

Aber wie sieht sie denn nun aus, die neue Duisburger Visitenkarte am Tor zur Innenstadt? Im Vergleich zum alten Parkplatz mit seinem strubbeligen Wildwuchs natürlich etwas karg, aber nicht unelegant. Hellgraue Pflastersteine, ein paar Bänke, viele Fahrradständer. In der Mitte eine ovale Grünfläche, in der erfreulicherweise auch die drei alten Platanen stehen, die den Umbau überlebt haben. Nahe der Schwanenstraße gibt es jetzt drei neue Baumscheiben, die bald bepflanzt werden sollen. Am „Home“, dessen Vorplatz übrigens auch umgebaut wurde, können jetzt Reisebusse halten, außerdem gibt es neue Parkplätze für Taxen.

Der Calaisplatz wird offiziell freigegeben
Neuer Platz, gute Laune: Oberbürgermeister Sören Link (r.) und Pascal Pestre, erster Beigeordneter der Duisburger Partnerstadt Calais, freuen sich über den „neuen“ Calaisplatz. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Auf der Unterstraße gilt Tempo 20, die Münzstraße ist sogar eine Spielstraße. „Das haben wir gemacht, damit der Platz selber an den Straßen nicht abrupt aufhört“, erklärt Hendrik Trappmann, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Projektmanagement, „die Querbarkeit für Fußgänger ist besser geworden.“ Und wer dann so glücklich ob der guten Querbarkeit über den Calaisplatz hüpft, kann künftig an einem neuen Bücherschrank der Bürgerstiftung haltmachen und sich etwas zu lesen mitnehmen.

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Einbußen haben allerdings die Autofahrer. Die einst zirka 20 Parkplätze sind den grauen Pflastersteinen gewichen, sieben Plätze haben einen neuen Standort an der Schwanenstraße gefunden. Die Planer verweisen zwar auf das Parkhaus gleich nebenan – das war allerdings ja auch schon da, als der Calaisplatz noch nicht umgebaut war.