Duisburg. Nach der Schließung des einzigen Supermarktes in Duisburg-Rahm plant Edeka jetzt die Rückkehr. Es gibt konkrete Pläne – so reagiert die Stadt.
Mal eben zum Supermarkt und ein Paket Nudeln kaufen, oder schnell noch Snacks für den spontanen Besuch besorgen – das war bis Ende September in Duisburg-Rahm gegenüber der katholischen Kirche St. Hubertus über Jahrzehnte hinweg möglich. Aktuell ist der Stadtteil im Duisburger Süden jedoch ein weißer Fleck auf der Landkarte, was die Nahversorgung seiner Bewohner betrifft. Bis auf einen Bäcker gibt es seit der Schließung des Edeka-Marktes am 28. September keine Einkaufsmöglichkeiten mehr. Wer etwas benötigt, muss mindestens nach Großenbaum oder Düsseldorf-Angermund fahren.
Edeka Rhein-Ruhr will Nahversorgung in Duisburg-Rahm sicherstellen
Dass es auf Dauer nicht so bleiben wird, dafür hat sich der Rahmer Holger Ostwald in den vergangenen Monaten eingesetzt. Ab Samstag, 19. Oktober, wird es wöchentlich von 8 bis 12 Uhr einen Wochenmarkt auf seinem Parkplatz Am Rahmer Bach geben. „Unser Markt soll ein Treffpunkt für alle Rahmer werden“, sagt der Inhaber der Physiotherapiepraxis Am Rahmer Bach. „Aber wir können mit unserem Wochenmarkt natürlich kein Ersatz für einen fehlenden Supermarkt sein.“
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Und da kommt Edeka Rhein-Ruhr wieder ins Spiel: „Unser Ziel ist es, hier in Zukunft wieder die Nahversorgung sicherzustellen“, heißt es aus der Presseabteilung des Unternehmens gerade einmal zwei Wochen nach dem Rückzug aus Rahm. Bereits vor mehreren Wochen habe das Unternehmen seine Pläne der Stadt Duisburg vorgestellt. Auf der Grünfläche zwischen der Angermunder Straße und der Straße Am Rahmer Bach, direkt gegenüber des alten Edeka-Marktes, will Edeka Rhein-Ruhr einen neuen Markt errichten.
„In den vergangenen Jahren gab es viele neue Anforderungen und Erkenntnisse in der Realisierung von Einzelhandelsimmobilien. Diese Erfahrungen haben wir in diese neue Planung einfließen lassen“, erklärt eine Edeka-Sprecherin. Weitere Details will sie aber aufgrund des laufenden Verfahrens nicht nennen.
Stadt Duisburg: Keine Änderung des bestehenden Bebauungsplans
Die Stadt Duisburg äußert sich da doch schon konkreter. „Bei uns ging eine Anfrage zur Änderung des Planungsrechts für die Fläche nordöstlich der Kirche ein, um dort einen Lebensmittelmarkt zu errichten“, sagt Stadtsprecher Christoph Witte und fügt direkt hinzu: „Eine Änderung des bestehenden Bebauungsplans kommt jedoch nicht in Betracht.“
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Gründe für die Entscheidung gibt es mehrere, wie der Sprecher erklärt: Zum einen seien die Belange der Bundesautobahn – die Abfahrt der A524 grenzt direkt an das Grundstück –, die Grundstücksteilung durch den Rahmer Bach (der Rahmer Bach verläuft an der westlichen Grenze), sowie Belange des Denkmalschutzes und den damit einhergehenden baulichen Einschränkungen ausschlaggebend für die Entscheidung gegen eine Änderung des Bebauungsplans. „Darüber hinaus handelt es sich um eine öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung ,Parkanlage‘, was so auch im bestehenden Bebauungsplan festgesetzt ist“, so Witte weiter. An der gesamtstädtischen Planungskonzeption für diese Fläche habe sich nichts geändert.
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Ein weiterer Grund, den viele Rahmer Bürger sicher nicht nachvollziehen können: Laut eines Gutachtens sei die Nachfrage für einen weiteren Vollsortimenter zum geplanten Rewe-Markt im Rahmerbuschfeld nicht ausreichend, erklärt die Stadt.