Duisburg. Ein Mann hat in Duisburg-Rahm seine Frau und sich selbst getötet – er war Waffenbesitzer. Wie er seine Tat zuvor ankündigte.

Stundenlang umlagert die Polizei bei einem Großeinsatz am Freitagabend eine Wohnung in Duisburg-Rahm. Später bestätigt sie zwei Todesfälle. Nach Informationen dieser Redaktion soll es sich um einen Mann und eine Frau handeln.

Am Samstagmorgen äußerte sich erstmals die zuständige Staatsanwältin zu dem Fall. Sie bestätigt die Tat als einen „erweiterten Suizid“, der Mann habe seine Frau und dann sich selbst getötet. Ob die beiden Menschen durch Schüsse gestorben sind, bestätigte die Staatsanwältin nicht.

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Bei den Toten handelt es sich um ein Ehepaar, beide Partner waren Ende 60, so die Staatsanwaltschaft. Der Täter hat seinen geplanten Mord per SMS einer Verwandten angekündigt. Als die ihn dann nicht erreichen konnte, verständigte sie die Polizei.

„Weil bei dem Mann Waffenbesitz bekannt war, wurde auch sofort das SEK alarmiert“, erklärt die Staatsanwältin die ungewöhnlich schnelle Eskalation am Freitagabend.

Zum Gerücht, dass der Mann Sportschütze gewesen sei, äußert sich die Staatsanwaltschaft nicht, lediglich den Waffenbesitz bestätigt sie. Nachbarn bezeichnen den Mann allerdings als „Waffennarr“.

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Gegen 17 Uhr am Freitag war die Duisburger Polizei wegen einer „Bedrohungslage“ nach Rahm gerufen worden. Die Straßen Am Weidengraben und An der Huf wurden gesperrt, Anwohner konnten über zwei Stunden nicht in ihre Häuser und Wohnungen.

Auch Hundeführer waren in Duisburg vor Ort.
Auch Hundeführer waren in Duisburg vor Ort. © WAZ

Auf dem Netto-Parkplatz an der Angermunder Straße hielten mehrere Polizeibeamten Parkplätze für weitere Einsatzfahrzeuge frei, währenddessen traf ein Spezialeinsatzkommando (SEK) an der Straße An der Huf ein. Auch ein Krankenwagen steuerte das Gebiet an.

Zivilpolizisten streiften durch die sonst so ruhige Siedlung. Zwei Adressen standen dabei in ihrem Fokus: Eine an der Straße Am Weidengraben sowie die Wohnung an der Straße An der Huf. Gegen kurz nach 19 Uhr löste sich die Situation dann plötzlich auf. Was geschah vor Ort? „Es wird in alle Richtungen ermittelt“, berichtete Polizeisprecherin Julia Schindler noch am Freitagabend.

Der Morgen danach: Im ruhigen Wohnviertel in Duisburg-Rahm deutet nichts auf die grausame Tat des Vorabends hin
Der Morgen danach: Im ruhigen Wohnviertel in Duisburg-Rahm deutet nichts auf die grausame Tat des Vorabends hin © FFS | Tina Halberschmidt

Polizeieinsatz in Duisburg-Rahm: Tatort in Mehrfamilienhaus

Die Polizei auf dem Netto-Parkplatz.
Die Polizei auf dem Netto-Parkplatz. © Katja Burgsmüller

Warum die Spurensicherung am Freitag neben dem Tatort Am Weidengraben auch eine Wohnung An der Huf durchsuchte, ist - wie so vieles - unklar.

Hinweis: Wir berichten in der Regel nicht über Suizide, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben – außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Falls Sie Suizid-Gedanken haben oder jemanden kennen, der Suizid-Gedanken hat, wenden Sie sich an die Telefonseelsorge unter 0800/1110111 (kostenlos). Die Nummer ist rund um die Uhr besetzt.