Duisburg. Bis zu 50.000 Euro zahlt der Duisburger Zoo pro Monat für Futter. Doch nicht die Elefanten kosten am meisten – es ist ein eher kleiner Vertreter.
Die einzelnen Futterkörbe mit Salat, Kartoffeln oder auch Obst werden bereits für den nächsten Tag vorgepackt. Am Morgen werden sie von den Fahrern dann an die Tiere im Duisburger Zoo verteilt. Jedes hat dabei seine bestimmten Vorlieben. Was genau die einzelnen Tiere zu futtern bekommen und wie die Futtermittel gelagert werden, das haben einige NRZ-Leserinnen und -Leser bei unserer Führung durch die Futtermeisterei erfahren.
Die Futtermittellogistik spielt sich auf dem Wirtschaftshof ab, „in unserem Herzen des Zoobetriebs“, erklärt Zoo-Sprecher Christian Schreiner. Um in die Futtermeisterei zu kommen, geht es an einer großen Halle vorbei. „Hier lagen wir unsere Heuballen. Wenn wir die gesamte Halle füllen, dann passen bis zu 400 von solchen 350-Kilogramm-Ballen rein. Das entspricht unserem Halbjahresbedarf“, so Schreiner. Die getrockneten Gräser werden zum Teil beim zooeigenen Landwirt angebaut. „Morgens werden die Gräser geschnitten, hier hin gebracht und umgehend an die Tiere verteilt.“
Zudem baut der Zoo auf eigenen Feldern auch verschiedene Sorten Eukalyptus an. Koalas ernähren sich nämlich ausschließlich von dem Gewächs. „Das Problem ist nur, dass wir nie wissen, welche Sorte sie gerade haben wollen“, sagt Schreiner. „Wir müssen den Tieren etwa vier bis sechs verschiedene Sorten pro Tag anbieten. Die Tiere riechen an jedem Blatt und selektieren selbst bei der gleichen Sorte, welche Blätter sie wirklich fressen wollen.“
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Bis zu Zweidrittel der Eukalyptus-Bunde holen die Tierpfleger am nächsten Tag wieder aus den Gehegen. „Dadurch dass sich der Speiseplan der Koalas täglich ändert, müssen wir ihnen mehr Futter anbieten, als sie tatsächlich fressen. Deswegen sind Koalas, was das Futter betrifft, auch die teuersten Tiere bei uns im Zoo“, so der Sprecher.
Eine Tonne Möhren werden monatlich im Duisburger Zoo verfüttert
Doch in den Kühlräumen befindet sich weitaus mehr als nur Eukalyptus. So gibt es eigene Kühlhäuser für Obst, Knollen (Möhren, Knoblauch, Kartoffeln etc.), Fisch oder auch gesamte Futtertiere wie Kaninchen, Wachteln oder Meerschweinchen. Auch ein Lagerraum für frisches Fleisch ist vorhanden sowie sowie ein Fleischzerlegungsraum.
Bis zu 50.000 Euro gibt der Zoo monatlich für Futtermittel aus. Für die über 4000 Tiere brauchen sie auch einige große Mengen. Allein eine Tonne Möhren, 200 Kilogramm Kartoffeln und 450 Kilogramm Rindfleisch werden pro Woche benötigt.
Doch insbesondere bei den Futtermitteln wolle man nicht sparen. „Wir achten darauf, eine sehr gute Qualität zu haben. Beim Obst bedeutet das zum Beispiel, dass wir auch bei einem Apfel Druckstellen wegschneiden“, betont Schreiner. „Zudem gilt: Alles, was wir als Mensch nicht mehr essen würden, geben wir auch nicht unseren Tieren zum Fressen. Denn wir wollen schließlich gesunde Tiere haben und dazu müssen wir auch hochwertige Futtermittel verwenden.“