Duisburg. Drei Jahre stand sie zum Verkauf. Jetzt hat die altehrwürdige Reichsbank in Hamborn einen neuen Besitzer. Das sind seine Pläne für das Gebäude.
Ein Kölner Großinvestor hat die alte Reichsbank in Alt-Hamborn gekauft. Das altehrwürdige, repräsentative Gebäude an der Duisburger Straße steht schon seit vielen Jahren leer. Die Suche nach einem neuen Besitzer hat drei Jahre gedauert. Der Mann aus Köln möchte dem Baudenkmal jetzt neues Leben einhauchen. Er ist auf der Suche nach Mietern.
Großinvestor aus Köln kauft die alte Reichsbank in Duisburg-Hamborn
Diese Aufgabe soll der Mann übernehmen, der die Immobilie für die ehemalige Besitzerin vermarktet hat: Volker Hartmann. Die beiden Männer eint ein Faible für historische Gebäude. „Ich habe ihm die Reichsbank angeboten“, berichtet Hartmann.
Bei einem Vorort-Termin habe sich der neue Besitzer sofort in das Gebäude verliebt. Und es schließlich gekauft. Über den Preis möchte Hartmann nicht reden. Nur so viel: Die Reichsbank war für einen Kaufpreis von 1,95 Millionen Euro auf dem Markt. Es ist das erste Investment des Kölners, der anonym bleiben möchte, in Duisburg.
Besitzer sucht einen langfristigen Mieter für das denkmalgeschützte Gebäude
„Wir präferieren einen Mieter, der das ganze Gebäude übernimmt und an einer langfristigen Geschäftsbeziehung interessiert ist“, erklärt Hartmann. Zehn Jahre oder mehr seien angedacht. Es sei aber auch denkbar, dass das Gebäude etagenweise vermietet wird. An Ideen, für wen die alte Reichsbank interessant sein könnte, mangelt es nicht. Hartmann kann sich beispielsweise Ärzte, Callcenter, Werbeagenturen, Versicherungen oder Anwälte als potenzielle Mieter vorstellen. „Das Gebäude wäre auch ein repräsentativer Firmensitz.“
In der Tat ist die Immobilie etwas Besonderes: Sie wurde 1908 von Julius Habicht, dem Baudirektor der Reichsbank, im Stil der Neorenaissance erbaut. Die Fassade aus rot geflammtem oberrheinischen Sandstein und mit korbbogigen Fenstern, die in der Belletage bis zum Boden reichen, fällt auf. Eingangsbereich und Treppenhaus versprühen den Charme, den Altbau-Fans an hochherrschaftlichen Häusern schätzen.
Das Haus bietet insgesamt 1120 Quadratmeter Fläche. Hinzu kommen 500 Quadratmeter im Dachgeschoss, die ausgebaut werden können. Auch hier gerät man ins Staunen: Die Deckenhöhe misst bis ins Spitzdach mehr als zehn Meter. Das verleiht das Gefühl, in einer Kathedrale zu stehen. „In Köln oder Düsseldorf würde man diese Etage zu einer Penthouse-Wohnung umbauen“, ist sich Hartmann sicher. Der Investor spiele mit dem Gedanken, einen Architektur-Wettbewerb dafür auszurufen – am liebsten in Zusammenarbeit mit einer Universität.
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Ein Geschoss darunter befindet sich die ehemalige Wohnung des Bankdirektors. Zuletzt hat hier eine Radiologie-Praxis residiert, die 320 Quadratmeter warten auf neue Nutzung: „Man kann aus der kompletten Fläche einen großen Raum machen. Die Statik des Hauses lässt das zu. Alle Wände sind Ständerwerk und können herausgenommen werden“, erklärt der Makler.
Im Erdgeschoss hat einst das Restaurant Caruso seine Gäste mit italienischen Köstlichkeiten verwöhnt. Besitzer und Makler können sich vorstellen, dass die Räumlichkeiten wieder von einem Gastronomen übernommen werden könnten. Dann aber am liebsten als Untermieter des neuen „Gesamtmieters“.
Dass die Vermietung der alten Reichsbank nicht leicht sein wird und einen langen Atem erfordert, ist Volker Hartmann klar. Er sieht die Aufgabe als Herausforderung an und, wie sein Auftraggeber, glaubt er an das Potenzial der Immobilie und des Stadtteils: „Man muss Leute unterstützen, die eine Vision haben.“ Wer Interesse hat, kann sich per E-Mail (Hartmann.immobilia@gmail.com) bei Hartmann melden.