Duisburg. Eine neue Ausstellung spürt in Duisburg der Geschichte des Geldes nach – und zeigt dabei auch Zahlungsmittel, die über tausend Jahre alt sind.
„Geld alleine macht nicht glücklich, aber es ist besser, in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn.“ Hat Marcel Reich-Ranicki mal gesagt, und recht damit gehabt. Geld ist ja wirklich nicht alles, aber mit mehr davon lebt es sich deutlich angenehmer als mit weniger. Dabei ist „Geld“ ein ziemlich sonderliches Konstrukt, wenn man es sich mal genauer anschaut. Münzen, Scheine oder sogar Einsen und Nullen, die nur metaphorisch mehr wert sind als das Papier, auf dem sie gedruckt sind. Woher der ganze Terz um den schnöden Mammon überhaupt kommt, schaut sich das Kultur- und Stadthistorische Museum im Duisburger Innenhafen in einer neuen Dauerausstellung genauer an.
Am Donnerstag, 19. September, eröffnet die Ausstellung „Cash! Eine Geschichte des Geldes“ und verfolgt die Spur der Zahlungsmittel, die sich durch die Menschheitsgeschichte zieht. Sie blickt zum Beispiel auf China, wo man vor mehr als 2000 Jahren mit „Käsch“ bezahlte. Auf Muscheln, Schnecken, Scheine, Kerbhölzer und sogar Bratspieße, die früher als Geldersatz herhalten mussten. Und sogar auf die Zeit, bevor es das uns bekannte Konzept „Geld“ gab und ausschließlich in Form von Krediten abgerechnet wurde.
Ausstellung in Duisburg: sechs Jahrtausende Geldgeschichte
Das Ganze bleibt aber nicht nur theoretisch. Basis der Ausstellung ist eine Auswahl von Stücken der Münz- und Antikensammlung Köhler-Osbahr, die im Museum präsentiert werden. Zu der Reise zu den verschiedenen Formen, Funktionen und Folgen von sechs Jahrtausenden Geldgeschichte sagt Museumsdirektorin Dr. Susanne Sommer: „Mit dieser Ausstellung geht das Museum einen großen Schritt: Erstmals wird die Sammlung Köhler-Osbahr unter einem thematischen Schwerpunkt präsentiert, der zeigt, wie scheinbar ganz unterschiedliche Exponate aus verschiedenen Zeiten und Kulturen miteinander verbunden sein können, wenn sie als Teil eines größeren Ganzen betrachtet werden.“
„Cash!“ zeige, dass eine Münz- und Antikensammlung nicht nur historisch von Belang ist, sondern auch Fragen unseres Alltags beantworten kann. Zum Beispiel, was Geld überhaupt ist. Oder ob es sich wirklich lohnt, steinreich zu sein. Oder warum es Währungen gibt, die Tabu sind. So zeige die Ausstellung, wie die Menschheit Werte bemisst und wie Geld politische und soziale Gegebenheiten spiegelt.
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Am Sonntag, 22. September, bietet das Museum von 12 bis 17 Uhr einen Aktionstag zur Ausstellung an. Der Eintritt ist frei, es gibt Kurzführungen, eine Rallye, Workshops und die Möglichkeit, selbst Münzen zu gießen – aus Schokolade. Danach kostet der Eintritt zur neuen Dauerausstellung 4,50 Euro, ermäßigt zwei Euro, donnerstags ist der „Pay what you want“-Tag. Das Museum hat dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.