Duisburg. Nach den Überschwemmungen zum Wochenstart drohen in Duisburg weitere Unwetter. Überflutungen können die Folge sein. Was der ADAC Autofahrern rät.
Die Schäden des Montags-Unwetters sind noch längst nicht behoben, da droht schon das nächste Gewitter. Starkregen-Ereignisse stellen nicht nur Haus- und Wohnungsbesitzer auf die Probe, sondern ist auch für Autofahrer eine ernste Gefahr. Wie verhalte ich mich bei knietiefen Wasserständen auf der Straße, was mache ich mit meinem Auto, wenn die Tiefgarage unter Wasser steht? Dazu hat der ADAC Tipps.
Krasser Regen, überflutete Straßen, wie verhalte ich mich als Autofahrer?
Thomas Müther vom ADAC Nordrhein warnt, dass man auf keinen Fall mit Schwung durch überflutete Straßen fahren sollte. Dadurch könne Spritzwasser in den Ansaugbereich des Motors gelangen, was fast immer zu schweren Motorschäden führe.
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Als Faustregel gilt: Nur durch Wasser fahren, das maximal bis zur Unterkante des Stoßfängers reicht – und zwar mit Schrittgeschwindigkeit. (Gemeint ist das, was früher Stoßstange genannt wurde.) Besser noch sei es, eine alternative Route zu nehmen, so Müther.
Was mach’ ich, wenn mein Auto in der Tiefgarage im Wasser steht?
Wenn ein Auto in einer Tiefgarage im Wasser steht, wie es beim letzten Unwetter etwa in Rahm der Fall war, sollte man „keine Startversuche im Wasser“ machen. Mit ein bisschen Glück und Geduld könne der Wagen nach dem Trocknen wieder funktionieren, aber nur, wenn er nach der Havarie nicht direkt gestartet wurde. Sonst drohe ein Motorschaden.
Wer in der Tiefgarage im Auto sitzt und von hereinströmenden Wassermassen überrascht wird, sollte sein Auto schnellstmöglich verlassen. Der Wasserstand könne schnell steigen und die Tür sei dann wegen des Wasserdrucks immer schwerer zu öffnen, warnt der ADAC.
Ich fahre ein E-Auto, worauf muss ich bei Unwetter achten?
Grundsätzlich sind Stecker, Kontakte und die Batterie wasserdicht verbaut, berichtet Müther. Deshalb bestehe bei „zeitweiliger Wassereinwirkung kein erhöhtes Stromschlagrisiko“. Gefährlich werde es erst, wenn das Fahrzeug aufschwimmt, untertaucht und dabei beschädigt wird. Experten empfehlen in solchen Fällen einen Sicherheitsabstand von einem Meter und eine Begutachtung durch Experten.
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Und wer zahlt meinen Schaden am Auto?
Für die Absicherung von Schäden gibt es einen Grundsatz: „Kommt das Wasser zum Auto, zahlt die Versicherung. Kommt das Auto zum Wasser, muss der Betroffene selbst für den Schaden aufkommen.“
Schäden an geparkten Autos werden meist von der Teilkaskoversicherung getragen, geprüft werde aber, ob es eine Chance gegeben hätte, das Fahrzeug aus dem „Überschwemmungsgebiet“ zu fahren, sagt Müther.
Für Motorschäden, die durch die Fahrt in eine überflutete Straße entstanden sind, hafte in der Regel die Vollkaskoversicherung. Sie kann aber prüfen, ob grobe Fahrlässigkeit vorlag, wenn die Überschwemmung erkennbar war und Fahrer trotzdem reingefahren sind.
Grundsätzliche Tipps für Fahrten bei Starkregen
Bei Starkregen entsteht schnell die Gefahr von Aquaplaning. Der ADAC empfiehlt deshalb reduziertes Tempo, einen größeren Sicherheitsabstand und Reifen mit mindestens drei Millimeter Profiltiefe.
Auch hier gibt es eine Faustregel: Muss der Scheibenwischer auf die höchste Stufe gestellt werden, sollte man maximal 80 Stundenkilometer schnell fahren. Bei Sichtweiten unter 50 Metern sind auch auf Autobahnen nur noch 50 Stundenkilometer erlaubt, die Nebelschlussleuchte sollte eingeschaltet werden.
Weitere Tipps gibt der Automobilclub auf seiner Webseite.