Duisburg/Moers. Vor drei Monaten hat die Stadt Duisburg den Baustart der neuen Cölve-Brücke verkündet. Was ist seitdem passiert? Wie gehts weiter? Der Überblick.

Endlich wieder direkt über die Gleise statt einen Kilometer weiter durch einen schmalen Tunnel – das wünschen sich Moerser und Duisburger seit 2017, als die Cölve-Brücke bei Trompet komplett gesperrt wurde. Anfang Juni verkündete die Stadt Duisburg den Baustart des Brücken-Neubaus, doch abgesehen von ein paar Vorarbeiten und aufgestellten Sperrschranken ist davon bislang wenig zu sehen.

Immerhin gibt Matthias Vollstedt vom Duisburger Planungsamt den Anwohnern nun Hoffnung, dass sie bald die ersten Arbeiten am Neubau sehen: „Demnächst erleben Sie erste sichtbare Bauaktivitäten, dann werden nämlich die Bohrpfähle gesetzt, zuerst auf Duisburger, dann auf Moerser Seite“, erklärte er in der Sitzung der Bezirksvertretung Rheinhausen Ende August.

Neubau der Cölve-Brücke: Diese Bauarbeiten stehen jetzt an

Die Bohrpfähle sollen die Widerlager an den beiden Brückenenden stützen und ein solides Fundament bilden, auf dem nachher der Brückenüberbau gesetzt wird, also zum Beispiel die Fahrbahnplatte. Das alte Fundament habe die mittlerweile abgerissene Brücke über 100 Jahre lang getragen, deswegen müsse nun ein neues her, meinte Vollstedt.

Ein Schilderwald steht aktuell vor der Cölve-Brücke auf Duisburger Seite. Bald sollen auch die ersten sichtbaren Bauarbeiten folgen.
Ein Schilderwald steht aktuell vor der Cölve-Brücke auf Duisburger Seite. Bald sollen auch die ersten sichtbaren Bauarbeiten folgen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die neue Brücke wird durch Vorgaben der Deutschen Bahn etwa 1,60 Meter höher als ihre Vorgängerin. „Es werden massivere Stützbauwände fällig als bisher, weil dadurch auch 1,60 Meter mehr Erdreich abgefangen werden muss, auf dem die Straße liegt.“ Die Wände würden aber auf derselben Fläche errichtet, mehr Platz sei nicht nötig, meint der Leiter der Stabsstelle Strategische Infrastrukturentwicklung.

Zeitplan des Neubaus: Im Spätsommer 2025 soll „Leidenszeit enden“

Während sich viele Anwohner schon über sichtbare Bauarbeiten freuen dürften, treibt Vollstedt die Vorfreude auf die fertige Brücke noch einmal an: „Die ersten Autos, Radfahrer und Fußgänger werden die Brücke im nächsten Spätsommer benutzen können, wenn nichts schiefgeht.“ Komplett fertig sei das Bauprojekt dann noch nicht, weil noch an den Straßen und Wegen drumherum gearbeitet werde, „aber zumindest Ihre Leidenszeit wird dann enden“.

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Weil sich an der Baustelle abgesehen von den Absperrungen bislang wenig bewegt hat, hatten manche Anwohner bereits befürchtet, dass sich der Bau verzögern könnte. Das wäre nicht der erste Aufschub gewesen. Ursprünglich wollte die Stadt nämlich schon 2023 anfangen, den Neubau zu errichten. Dann dauerte aber die Vergabe des Bauauftrags länger als gedacht.

Baustart wurde im Juni verkündet: Was ist bislang passiert?

Gegenüber der Redaktion bekräftigen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD), dass sowohl der Zeitplan als auch die angesetzten Baukosten von rund 15,3 Millionen Euro eingehalten werden, zumindest Stand jetzt. Nach dem verkündeten Baustart im Juni seien Genehmigungen „sowohl im Hinblick auf die Verkehrssicherung als auch auf den Umweltschutz eingeholt“ worden, sagt Sprecherin Kathrin Korn.

Außerdem hätten die WBD Bauschilder aufstellen und Erdarbeiten durchführen lassen, „bei denen der Boden auf vorhandene Leitungen und Kabel sowie Hindernisse im Baustellenbereich überprüft wurde“. Auch nach Kampfmitteln sei gesucht worden, auf der Moerser Seite laufe die Überprüfung noch.

Sperrungen rund um die Brücke folgen „zeitnah“

Neben der Brücke wird auch die Straße „An der Cölve“ zwischen den Einmündungen zur Düsseldorfer Straße in Moers und zum Lohfelder Weg in Duisburg erneuert. Dementsprechend wird es zu Verkehrseinschränkungen auf beiden Seiten kommen.

Rund um die Cölve-Brücke wird es zu Verkehrseinschränkungen kommen. Auf Duisburger Seite gibt es sie bereits jetzt.
Rund um die Cölve-Brücke wird es zu Verkehrseinschränkungen kommen. Auf Duisburger Seite gibt es sie bereits jetzt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Auf der Moerser Seite wird zeitnah eine Sperrung von der Düsseldorfer Straße bis zur Brücke erfolgen, sobald die Kampfmittelfreiheit gegeben ist und eine verkehrsrechtliche Anordnung vorliegt“, erklärt WBD-Sprecherin Korn. Im Bereich des Lohfelder Wegs werde der Verkehr voraussichtlich ab Mitte 2025 eingeschränkt, „um die Entwässerung zu modernisieren“.

Während der Sperrungen würden Zufahrtsmöglichkeiten für die betroffenen Anwohner geschaffen. „Vermeiden lassen sich Einschränkungen leider nicht“, meint Korn. Auch Matthias Vollstedt sagte gegenüber den Rheinhauser Bezirksvertretern: „Es wird zu Verkehrseinschränkungen kommen. Dann bitte ich Sie alle, das noch einmal durchzustehen.“

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>> Alte Cölve-Brücke wurde schon 2001 als baufällig eingestuft