Duisburg. Schon wieder haben Arbeiter die Tore des TKSE-Werks im Duisburger Norden blockiert. Der Zeitpunkt für die Blockade ist kein Zufall.

Wegen einer Informationsveranstaltung des Betriebsrats von Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) sind im Duisburger Norden seit dem Vormittag die Tore des Werks Hamborn/Beeckerwerth blockiert. Bis in den späten Nachmittag kann es deshalb wie bereits am vergangenen Donnerstag zu erheblichen Verkehrsbehinderungen zwischen Beeck und Bruckhausen kommen.

Straßenbahn: 901 kommt nicht durch im Duisburger Norden

Der Betriebsrat informiert an den Werkstoren die Mitarbeitenden nach Schichtende über die aktuelle Situation in der Stahlkrise. Verbunden damit sind Blockaden der Tore. Die Ein- und Ausfahrt ins Werk ist deshalb nur sehr eingeschränkt möglich.

Vor allem im Bereich der Hoffschen Straße (Tor 6), dem A42-Anschluss Beeck, der Friedrich-Ebert Straße in Beeck und der Kaiser-Wilhelm-Straße in Bruckhausen (Tor 1 und TKSE-Hauptverwaltung) ist kein Durchkommen.

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Die Straßenbahnlinie 901 kann deshalb in Richtung Norden nur bis zur Haltestelle Beeck-Denkmal verkehren, in Richtung Süden nur bis Marxloh-Pollmann. „Zwischen beiden Stationen haben wir einen Schienenersatzverkehr eingerichtet“, teilte die DVG mit. Betroffen ist auch die Buslinie 908, sie fährt einen Umweg über die Dieselstraße.

Der Betriebsrat protestiert gegen eine erhebliche Reduzierung der Stahlproduktion, die Miguel López, der Vorstandsvorsitzende der Thyssenkrupp AG, durchsetzen will. Die IG Metall fürchtet den Abbau tausender Arbeitsplätze im Duisburger Norden.

Am Donnerstag tagt erneut der Aufsichtsrat von TKSE

Am Donnerstagnachmittag tagt erneut der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel. Wichtigster Tagesordnungspunkt: Die Garantie des Konzerns, seine Stahltochter weitere 24 Monate bis zur Verselbständigung in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky weiter zu finanzieren.

Diese Verpflichtung endet im September durch den Einstieg von Kretinsky, der 20 Prozent von TKSE übernommen hat und beabsichtigt, seinen Anteil auf 50 Prozent zu erhöhen. Die IG Metall hatte vor einem Insolvenzrisiko gewarnt, falls die AG die Zahlungsfähigkeit in der Phase bis zur Verselbständigung nicht sicherstellt.

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