Duisburg. In einem neuen Duisburger Café wird bald Kaffee geröstet und ein Mittagstisch serviert. Das ist nicht alles. Jetzt gibt´s einen Vorgeschmack.
Die Duisburger „Edel“-Frauen Gaye Sevindim und Birte Almesberger planen etwas Neues: In Ruhrort wollen die Betreiberinnen des Duisserner Cafés Edel bald ein zweites Bistro und Café betreiben.
Außerdem entsteht in der Nachbarschaft an der Dammstraße ein neuer Co-Working-Space. Alle die neugierig sind, was sich in dem Gebäude mit den charakteristischen blauen Fliesen tut, können am Wochenende einen Blick wagen. Pünktlich zum Ruhrorter Hafenfest gibt es ein Pre-Opening mit Drinks und Musik.
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Eigentlich wollten sich Gaye Sevindim und Birte Almesberger eher ein kleines zweites Standbein suchen. Eines, in dem es eine Küche zum Kochen und Backen gibt und im vorderen Bereich dann Kaffee über die Theke geht. „Wir haben uns dann bei der Duisburger Wirtschaftsförderung DBI gemeldet und gefragt, ob die einen Leerstand im Dellviertel oder in Ruhrort kennen, der zu uns passen könnte“, erinnert sich Gaye Sevindim an die Anfänge im Winter dieses Jahres.
Neuer Co-Working-Space entsteht in der Nachbarschaft in Duisburg-Ruhrort
Auf Anhieb war nichts dabei. Doch Edyta Jurek-Küppers, die mit „Manufakt.Ruhr“ eine Plattform für kreative Gründer aus dem Ruhrgebiet geschaffen hat, machte die Duisburgerinnen mit Alexander Hnatyk bekannt. Ihm gehören unter anderem ein Co-Working-Space in Rüttenscheid. In Ruhrort hat er der „Glückauf Immobilien“ einige Häuser abgekauft. „Wir hatten sowieso die Idee, dass ein Café cool wäre und hätten es vielleicht sonst selbst betrieben“, erklärt Hnatyk.
Der 39-Jährige hat vor 20 Jahren angefangen, in der Versicherungsbranche zu arbeiten – sein Vater hatte lange Zeit ein Büro in Essen. Doch damals waren weder die Leute noch die Produkte das, womit er sich ein Leben lang beschäftigen wollte. Stattdessen zog er nach Marokko. Später ging es unter anderem nach Portugal und Sri Lanka. Dort eröffnete er zwei Surfschulen, die er mit seiner Frau betrieb.
Doch irgendwann kam ein Anruf aus Essen. Der Vater ging in Rente und es stand zur Debatte, ob Hnatyk wieder zurückkehrt. „Es war so malerisch in Sri Lanka. Ein Traum. Ich habe trotzdem Ja gesagt.“ Allerdings sah er sich nicht in einem Versicherungsbüro mit Lamellen-Vorhang und Raufaser. „Ich wollte ein bisschen Sri Lanka Atmosphäre im Alltag.“ Also kaufte er eine alte Aldi-Filiale und wollte diese in Essen zu einem Co-Working-Space umwandeln. Es gab jedoch ein paar Hindernisse. Zusammen mit den Machern von „Glückauf Immobilien“ ließen sich die Probleme lösen – und Hnatyk entschloss sich, auch die Häuser in Ruhrort zu kaufen.
Renovierung voraussichtlich bis Herbst
Momentan wird noch kräftig renoviert. Künftig kann man einzelne Schreibtische mieten, Büros oder Meeting-Räume mit Blick auf Rheinorange. „Viele Firmen wollen langfristige Mietverträge abbauen. Wir sind professionell und schaffen Freiräume“, glaubt Hnatyk an die Idee. Zudem gefällt ihm das Flair in Ruhrort, „aber man könnte viel mehr draus machen.“ Deshalb sei es gut, wenn mit dem „Immer & Edel“, wie die Gastro heißen wird, eine weitere Anlaufstelle geschaffen werde. Spätestens seitdem der Stadtteil das Ziel „Urban Zero“ verfolgt, herrscht Aufbruchstimmung. Haniel liegt direkt in der Nachbarschaft. „Die sind wirklich am Start und sehr hilfreich“, freut sich Hnatyk.
An der Dammstraße haben Gaye Sevindim und Birte Almesberger viele räumliche Möglichkeiten, die sich in der ehemaligen Druckerei in Duissern nicht bieten. Aus der Küche sollen mittags künftig überwiegend vegetarische, vegane sowie ausgewählte Fleisch-Gerichte kommen. In einem Anbau befindet sich ein Raum, in dem Kaffee geröstet werden soll. Außerdem gibt’s genügend Platz für Feiern oder Veranstaltungen. Bei gutem Wetter kann man auf der Terrasse im Innenhof sitzen. „Wir starten erst einmal mittags und wollen dann gesund wachsen“, sind sich die beiden einig.
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Voraussichtlich im Herbst könnte die offizielle Eröffnung stattfinden. „Klein“ ist das zweite Standbein nun nicht gerade – knapp 300 Quadratmeter misst das „Immer & Edel“.