Duisburg. Seit 1. Juli sind Cannabis-Anbauvereine erlaubt. In Duisburg gibt es ein Objekt, in dem eine Plantage entstehen könnte. Das sagt der Eigentümer.

Seit 1. Juli dürfen sich in NRW Cannabis-Anbauvereine gründen. Im Portal „Ebay Kleinanzeigen“ wird nun eine Immobilie in Duisburg zur Vermietung angeboten, in der offiziell eine Cannabis-Plantage entstehen könnte. Dahinter steckt Patrick Oliver Siebelhoff, Eigentümer des alten Bunkers in der Werthacker-Siedlung. Über das Makler-Büro Maybach Immobilien sucht er jetzt nach Mietern. Erste Interessenten gebe es schon.

„Wir haben schon alles geklärt, zum Beispiel, welche Brandschutzvorschriften es gibt“, erklärt Siebelhoff auf Nachfrage unserer Redaktion. Der Bunker misst 800 Quadratmeter Nutzfläche, die sich auf sechs Etagen und den Keller verteilen. Die mehrere Meter dicken Wände machen das Objekt ziemlich sicher. Außerdem könne der Innenraum belüftet werden. Für den Cannabis-Anbau brauche es eine gute Luftzirkulation. Auch diese sei über Abluftrohre gegeben.

Nachbarn der Duisburger Werthacker-Siedlung haben Bedenken

Der Bunker ist für viele eine Landmarke – er steht schließlich zentral am Kreuz Kaiserberg. Siebelhoff ist Duisburger und kannte das Schutz-Gebäude aus dem Jahr 1941 schon als Kind. Früher befanden sich dort einmal Proberäume. Später wurde schon einmal eine illegale Plantage ausgehoben. 2300 Pflanzen wurden konfisziert.

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Nun soll alles legal laufen. Doch in der Nachbarschaft gibt es Befürchtungen. Die Anwohner der Werthacker-Siedlung sorgen sich, dass es im Umfeld des Bunkers zu vermehrter Kriminalität kommen könnte. Sie fragen zum Beispiel: Was passiert, wenn der Anbauverein überfallen wird oder die Pflanzen nicht freiwillig herausrückt? Und was, wenn dann Kinder in der Nähe sind?

Miethöhe wird Interessenten auf Nachfrage mitgeteilt

Siebelhoff kann die Ängste zwar nachvollziehen, teilt sie aber nicht. Das Immobilien-Büro sammele derzeit die Anfragen. „Es gibt aber auch Ideen, die umgesetzt werden könnten, wenn es mit dem Cannabis nicht klappt.“ So könnten die Etagen als Räume für die Feuerwehr dienen. Auch eine Party-Location oder Gastronomie sei denkbar. Für den Eigentümer ist der Bunker in erster Linie ein Rendite-Objekt. Wie viel Miete pro Monat fällig wird, bekommen Interessenten auf Nachfrage mitgeteilt.