Duisburg. Elf Mädchen einer Duisburger Ballettschule fahren zur Weltmeisterschaft nach Prag. Was sie am Sport begeistert und wie sie gewinnen wollen.
„Elf Freunde müsst ihr sein“, lautet eine alte Fußball-Weisheit. Sie gilt jetzt aber auch für elf Mädchen aus Duisburg und Moers, die von Freitag, 28. Juni, bis Samstag, 6. Juli, an den Ballett-Weltmeisterschaften in Prag teilnehmen. „Denn nur im Gruppenverband haben wir da eine Chance, was zu holen“, weiß ihre Trainerin Lea Kollmann von der Rheinhauser Ballettschule Selina Köse.
Warum aber wollen junge Mädchen Ballett tanzen und interessieren sich nicht für eine populärere Sportart, zum Beispiel Fußball? „Das Ballett hat nach wie vor eine hohe Anziehungskraft gerade auf junge Mädchen, auch über die Identifikationsmöglichkeit mit den märchenhaften Darstellern“, sagt die 23-Jährige.
Schülerinnen fahren zur Ballett-WM: Trainerin ist selber Vizeweltmeisterin
„Viele haben es vielleicht schon mal in einem Film oder in einer Serie gesehen, sind begeistert von den Tutus und den funkelnden Kronen. Sie wollen dann genauso sein wie ihre Idole“, weiß die Ballettrainerin, die aus Gladbeck stammt.
Die Mädchen sind zwischen sechs bis 15 Jahre alt, einige tanzen seit frühester Kindheit Ballett. Wie aber sind sie zur WM gelangt? „Ich wollte gerne meine Erfahrungen weitergeben und habe mich im Umkreis nach einer Ballettschule umgesehen, die ähnliche Ziele verfolgt“, sagt Lea Kollmann. 2022 wurde sie Vizeweltmeisterin in der Kategorie Ballett in San Sebastián, Spanien.
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Die Rheinhauser Ballettschule sei der ideale Ort für sie, die Tänzerinnen seien bereits gut ausgebildet und sehr motiviert gewesen. „Also habe ich eine Wettbewerbsgruppe in der Tanzschule formiert, wir sind zu den Vorrunden nach Köln gefahren und haben uns qualifiziert.“
Ballett-Schülerinnen kennen großes Publikum bereits
Durch Auftritte im Ballett-Musical „Cinderella“ konnten die Kinder schon Erfahrungen vor größerem Publikum in der Rheinhausen-Halle sammeln. „Ich habe 2023 den ersten Lyrical-Kurs dann in der Ballettschule ins Leben gerufen, damit die Mädchen akrobatische und neue Bewegungselemente lernen können“, erzählt Lea Kollmann.
„Für uns ist wichtig, uns erstmal im internationalen Vergleich zu zeigen. Wir werden die neun Tage an der schönen Moldau genießen und vielleicht einen Preis mitnehmen.“
Beim „Lyrical“ tanzt man zu moderner Musik, die Tänzerin möchte durch Bewegungen und Emotionen ausdrücken, was die Lyrics, also der Gesang, vorgeben.
Schülerinnen wollen hohe Hebefiguren und schwierige Spagat-Sprünge zeigen
Ihr Wettbewerbssong für den „Lyrical“-Gruppencontest wird „Halleluja“ von Leonhard Cohen sein, allerdings in einer modernen Version mit Helene Fischer und Rea Garvey. „In der dreiminütigen Auftrittszeit sind auch über zwei Meter hohe Hebefiguren mit dabei, viele schwierige Spagat-Sprünge haben wir mit den Mädchen eingeübt“, verspricht die stolze Trainerin und Choreografin, die selbst seit ihrem vierten Lebensjahr Ballett tanzt.
34 Gruppen sind in Prag am Start, Tänzerinnen und Tänzer auch aus den USA, Australien und Neuseeland wetteifern um die Weltmeisterschaft. Lea Kollmann freut sich auf Prag: „Für uns ist wichtig, uns erstmal im internationalen Vergleich zu zeigen. Wir werden die neun Tage an der schönen Moldau genießen und vielleicht einen Preis mitnehmen.“
Ob sie es tatsächlich geschafft haben, lesen Sie hier: Elf Mädchen tanzen bei der WM: So lief ihr großer Auftritt