Duisburg. In Duisburgs Neubaugebiet 6-Seen-Wedau soll im August Baubeginn sein. Bei Privatgrundstücken und Vermarktung gibt es Verhandlungen. Die Details.
Die vorbereitenden Arbeiten haben begonnen, der Baubeginn soll schon bald folgen: Das neue Nahversorgungszentrum (NVZ) in 6-Seen-Wedau nimmt Gestalt an. Auch für andere Stellen in Duisburgs größtem Neubaugebiet meldet die Gebag Fortschritte. Eine Übersicht.
Nahversorgungszentrum
Noch im August 2024 rechnet Bereichsleiter Jens Sperke von der Gebag mit dem Baubeginn des NVZ, die Baugenehmigung sei erteilt.
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Wann die Gebäude für Discounter, Supermarkt, Vinothek und weitere Einkaufsangebote fertig sein sollen, dazu gebe es vom Investor zwar noch keine Angaben. Aber: „Sie brauchen sich keine Gedanken darüber zu machen, dass dieses Nahversorgungszentrum nicht fertiggestellt wird“, legte Sperke sich in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Süd fest.
Tecklenburg-Insolvenz
Die gab es aus den Reihen der Bezirksvertreter eher zum Thema Tecklenburg. Neuigkeiten zum Insolvenzverfahren hatte Sperke nicht zu verkünden. Er betont: „Wir haben einen Kaufvertrag mit der Tecklenburg GmbH abgeschlossen.“ Überdies verfügt die Gebag über ein Rückkaufrecht.
Der Insolvenzverwalter von Tecklenburg hatte bislang zu den Bauprojekten des insolventen Unternehmens gesagt, sie befänden sich im Klärungsprozess. Anlass zur Hoffnung? Inzwischen steht auf der Tecklenburg-Homepage ein Exposé zum Projekt Seenswert online.
Vermarktung
Nach Angaben von Jens Sperke befindet sich die Gebag für vier Lose von 6-Seen-Wedau in laufenden Verhandlungen mit Investoren. Das betrifft zwei Lose im Quartier Neue Gartenstadt (Lose 8 und 10) und ein Los im Quartier Am Uferpark (Los 11). Für einen Bereich im Quartier Am Uferpark (Los 12) läuft demnach zurzeit die Bewerbungsphase.
Privatgrundstücke
Nur 17 Privatgrundstücke sind auf der 60 Hektar großen Fläche überhaupt vorgesehen, dennoch lief deren Versteigerung schlechter als gehofft: Wie die Gebag im Mai zugab, gab es nicht für alle Grundstücke Angebote. „Die Nachfrage war nicht so, wie wir sie uns gewünscht hätten, aber sie ist auch nicht gefloppt“, sagt Jens Sperke.
730 Euro pro Quadratmeter wollte die Gebag mindestens haben, bei Grundstücken zwischen 458 und 700 Quadratmetern bedeutet das: Unter 334.000 Euro gibt‘s in 6-Seen-Wedau kein Grundstück fürs Haus.
„Die Errichtung eines Einfamilienhauses ist schon ein Kraftakt“, gibt der Gebag-Bereichsleiter zu. „Das passt nicht zum normalen Gehaltsniveau.“ Das liege aber nicht nur an den Grundstückspreisen, sondern auch an den gestiegenen Kosten für Bau und Finanzierung.
„Die Errichtung eines Einfamilienhauses ist ein Kraftakt. Das passt nicht zum normalen Gehaltsniveau.“
Den Quadratmeterpreis in 6-Seen-Wedau senken werde die Gebag nicht. „Wir sind bei allen Grundstücken in konkreten Gesprächen“, sagt Sperke. Kommt es nicht bei allen 17 Flächen zum Kaufvertrag, werde es statt einer Preissenkung eine neue Ausschreibung geben.
Lärmschutzwall
Im größten zusammenhängenden Bauwerk in 6-Seen-Wedau klafft noch eine Lücke. Die wird jetzt aber zusehends kleiner: Seit der ersten Juni-Woche wird laut Sperke daran gewerkelt, dass die dort vorgesehene behindertengerechte Rampe bis September steht.
Vereine
Laut Sperke sind der WCR und der ETuS Wedau inzwischen fertig umgesiedelt, Mitte Mai sei die Abnahme durch die Stadt und Duisburg Sport erfolgt.
Auch beim Stadtverband der Sportfischer gebe es Fortschritte. Zwischen den Anglern und der Gebag gab es in der Vergangenheit Streit um die Umsiedlung wegen des Neubaugebiets. Der Verband hat nach eigenen Angaben 3000 Mitglieder. Ratsherr Werner von Häfen (SPD) sagte in der BV Süd: „Die müssen Parkplätze haben, die müssen einen vernünftigen Zugang haben zu ihrem Grundstück.“
>> 6-SEEN-WEDAU: DANN WERDEN KREISVERKEHRE UND BRÜCKEN FERTIG
Jens Sperke gab in der BV-Sitzung außerdem einen Überblick über die anstehenden Bauarbeiten für Kreisverkehre und Brücken. Das ist der Zeitplan, auch wenn dieser sich noch verschieben kann:
Kreisverkehre:
- Strohweg: Soll zwischen August und November fertig werden
- Dirschauer Weg: Bauzeit Oktober 2025 bis April 2026
- Bissingheimer Straße: Bauzeit Juni 2026 bis Oktober 2026
Brücken:
- Bruchgraben: Bauzeit April 2028 bis März 2029
- Fuß- und Radwegbrücke: Baujahr 2028. Sperke weist bei dieser Planung darauf hin: „Wir sind auf Kooperation auch der DB angewiesen.“ Denn: Für den Bau muss der Bahnverkehr gesperrt werden.