Duisburg. Schlechte Nachrichten im Duisburger Süden: Edeka schließt einen beliebten Supermarkt. Diese Gründe stecken hinter dem überraschenden Einschnitt.

Eine böse Überraschung für die Kunden in Duisburg-Rahm: Ende des Jahres schließt der beliebte Edeka am Rahmer Bach gegenüber der katholischen Kirche St. Hubertus. Der Mietvertrag läuft aus und die Betreiberfamilie Tonscheidt wird diesen auch nicht verlängern.

Der Grund für den Rückzug aus Rahm ist eindeutig: Im Neubaugebiet Rahmerbuschfeld soll der neue Vollsortimenter nicht mit Edeka, sondern mit Rewe realisiert werden. Ein städtebaulicher Vertrag zwischen Duisburg und Rewe wurde nach Angaben der Duisburger Verwaltung bereits geschlossen. Konkret wird alles nach dem 10. Juni: Dann entscheidet der Rat über die Pläne fürs Rahmerbuschfeld. Dabei hatte sich Familie Tonscheidt von Beginn an um den Standort im Neubaugebiet bemüht.

Pascal Tonscheidt ist für den Markt in Duisburg-Rahm verantwortlich.
Pascal Tonscheidt ist für den Markt in Duisburg-Rahm verantwortlich. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

„Unser Ziel war es immer, die Nahversorgung im Stadtteil Duisburg-Rahm sicherstellen zu können und den Markt an Rahmer Bach so lange zu betreiben, wie es die Gegebenheiten zulassen“, so Andrea Tonscheidt. „Aber leider lassen die aktuellen baulichen Zustände eine langfristige Unterhaltung des Marktes nicht weiter zu.“ Daher habe sich die Familie Tonscheidt dazu entschlossen, den Supermarkt Ende des Jahres „schweren Herzens“ aufzugeben.

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Das Ziel war es eigentlich, den kleinen Markt bis zur Verlagerung des Standorts ins Neubaugebiet weiter zu betreiben. Ende 2023 hatte Pascal Tonscheidt noch nach den umfangreichen Modernisierungsarbeiten gesagt: „Bis es soweit ist, solange bleibt auch unser kleiner Edeka.“ Jetzt aber ist klar. Eine Verlängerung des Mietvertrages wird es dennoch nicht geben.

Edeka im Duisburger Süden: Neue Pläne für neuen Standort

Um für die Rahmer Stammkunden dennoch weiterhin attraktive Einkaufsmöglichkeiten bieten zu können, hat Familie Tonscheidt sich dazu entschieden, den drei Kilometer entfernten Edeka-Markt in Düsseldorf-Angermund an der Angermunder Straße zu übernehmen. „Uns ist bewusst, dass dies nicht die ideale Lösung für viele unserer Stammkunden sein kann. Trotzdem wollen wir weiterhin für sie da sein. In Düsseldorf-Angermund können wir das unter deutlich besseren Rahmenbedingungen“, sagt Andrea Tonscheidt.

In Rahm gab es immer wieder Probleme bei der Warenanlieferung, der wenige Platz und auch die Akzeptanz bei den Nachbarn ließen zu wünschen übrig.

Familie Tonscheidt betreibt neben dem kleinen Edeka in Duisburg-Rahm das E-Center in Huckingen.
Familie Tonscheidt betreibt neben dem kleinen Edeka in Duisburg-Rahm das E-Center in Huckingen. © FUNKE/Fotoservices | Gerd Wallhorn

Dennoch plant Familie Tonscheidt, die fest mit Duisburg-Rahm verwurzelt ist, zurück in den Duisburger Stadtteil zu kommen. „Wir erarbeiten gerade erste Ideen, wie sich die Alternativgrundstücke zum Rahmerbuschfeld unter anderen baulichen Vorzeichen neu bewerten lassen.“ Im Gespräch war zum Beispiel eine Fläche in Rahm-West an der Straße Zur Kaffeehött.

Edeka in Duisburg-Rahm: Letzte Modernisierung im Herbst 2023

Ende 2017 hatte Familie Tonscheidt, die auch das E-Center am Neuen Angerbach betreibt, den kleinen Supermarkt übernommen. Erst hieß es für zwei Jahre, später wurde bis 2019 und dann bis 2021 verlängert. Zuletzt wurde der Edeka-Markt im Herbst 2023 im laufenden Betrieb energieeffizient modernisiert.

Umgebaut wurde die Frischfleischtheke, neue Kühlmöbel in der Tiefkühlabteilung und der Obst- und Gemüse-Abteilung wurden installiert und die Bäckereitheke optimiert. Kunden können sich im Backshop selbst bedienen. Auf diese Weise konnte die Auswahl deutlich vergrößert werden, so die Betreiberfamilie.

Die Rahmer müssen somit ab Ende des Jahres 2024 zum Einkaufen über die Stadtgrenze nach Angermund fahren. In Großenbaum gibt es mit Lidl, Netto und Aldi lediglich mehrere Discounter, hinzu kommt das kleine Edeka-Format an der Straße Am Dickelsbach.