Düsseldorf. Wieder gab es eine Explosion in NRW, diesmal in der Düsseldorfer City. Die Polizei prüft, ob es mit dem Konflikt zwischen Drogenbanden zu tun hat.

Nach einer Explosion vor einem Geschäftshaus in der Düsseldorfer Innenstadt in der Nacht zum Donnerstag prüft die Polizei einen Zusammenhang mit einem brutalen Konflikt unter Drogenhändlern. Geprüft würden Verbindungen mit vorausgegangenen Explosionen in Köln, Engelskirchen und Duisburg und der Geisel-Lage am vergangenen Freitag in Köln-Rodenkirchen, teilten die Staatsanwaltschaft Düsseldorf und die Polizei Köln mit. Die Polizei Köln habe die Ermittlungen übernommen. 

Verletzt wurde durch die Detonation in Düsseldorf niemand, am Hauseingang entstand allerdings erheblicher Sachschaden. Zeugenaussagen zufolge soll eine dunkel gekleidete Person unmittelbar nach der Explosion in einem schwarzen Auto vom Tatort stadtauswärts weggefahren sein. Gegen 1.30 Uhr hatten Anwohner einen lauten Knall gemeldet. 

„Neue Dimension der Gewalt im Bereich der organisierten Kriminalität“

Die früheren Explosionen und die Geiselnahme stehen nach vorläufigen Erkenntnissen der Polizei im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden auch aus den Niederlanden. Die Kölner Polizei hatte in dieser Woche von einer „neuen Dimension der Gewalt im Bereich der organisierten Kriminalität“ gesprochen. Am Freitag hatte ein Spezialeinsatzkommando in Köln-Rodenkirchen zwei Geiseln aus der Gewalt von Entführern befreit, wobei es laut Polizei zu „extremsten Bedrohungsszenarien“ kam. Drei Tatbeteiligte habe man entkommen lassen müssen, um das Leben der Geiseln zu schützen.

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Explosionen vor Hauseingängen sind ein oft angewandtes Drohmittel niederländischer Drogenhändler, die häufig unter dem Begriff „Mocro-Mafia“ zusammengefasst werden. Michael Mertens, NRW-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), hatte der dpa in diesem Zusammenhang gesagt: „Die niederländische Drogenmafia ist längst hier, und NRW als Verkehrsdrehscheibe ist da ein Dreh- und Angelpunkt. Was man sich klarmachen muss: Das sind wirklich Täter von äußerster Brutalität.“ (dpa)